DAX: - 7 % ohne USA. Sitzen in den Handelssälen nur Amateure ?

Hallo zusammen.

Man kommt heute aus dem Kopfschütteln nicht mehr heraus.

In den USA ist "Martin-Luther-King Day" und hierzulande hat man nichts besseres zu tun als den DAX mehr als 7 % "herunterzuprügeln".

Sorry Leute. Diejenigen, die das zu verantworten haben, sind in meinen Augen absolute Amateure.

Kein Wunder, dass die deutschen Banken keine Erträge im Handelsbereich erwirtschaften.

Sich so etwas anschauen zu müssen tut schon weh.......

Viele Grüsse

Franjo

Geschrieben von F am
ep
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#1]

Schlechtester Wert im DAX Index aktuell

Hypo Real Estate Holding AG
Performance am heutigen Tag: -17,69 %

scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ ep [#2]

JA! Scheiße hier! Reib noch Salz in die Wunde!

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

franjo

Wieso Amateure? Was interessiert die Börse denn der Kursverlauf der Aktien?
Für die Börse ist nur relevant, das soviel wie möglich an Volumen stattfindet.

An solchen Tagen wie Heute klingelt das Provisionskonto.
Viele glauben immer noch das Wallstrett dazu da ist die Leute reich zu machen.
Quatsch, Wallstreet braucht und lebt von Volumen und nicht nur Wallstreet.

Abgesehen davon sind Tage wie Heute sehr schön, denn sie bereinigt den Markt von den dämlichen Momentumspielern, welche Aktien ohne Hirn und Verstand in nicht mehr nachvollziehbare Regionen bringen.

F
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Grüss Euch.

Das hat doch nichts mehr mit normalem Handeln zu tun.

Entweder, die wissen nicht was sie tun, oder sie sind komplett ausgeflippt.

Macht´s gut

Franjo

Gast

Wieso den ausgeflippt? Der Markt kann immer mal 20 Prozent rauf oder runter gehen. Und wenn er das kann, dann kann er das auch an einem Tag anstatt in 3 Monaten. Wo ist den das das Problem? Es war doch genauso irrational, wie die letzten Jahre einige Dinge gestiegen sind.

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#5]

Nochmal Wieso? Alte Börsenweiheit. Die Aktien fallen 3x schneller als Sie steigen.

Abgesehen davon sollte man den chart der letzen Jahre betrachten. Also was solls.

Aktienkurse bringt man mit Liquidität nach oben. Wie bei einem Sandhaufen. Man braucht immer mehr Sand je höher er steigen soll. Gelegentlich rutscht dann der Berg mal kurz weg.

Du als alter Bulle müsstet doch sowas kennen. Warum der Frust.

dhp05
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#1]

Kommt der Cheffe gerade in den Handelsraum. Sagt zum erstbesten:

"Du bist gefeuert!"

"Aber Chef" erwidert dieser "ich war doch short"

"Drum"

Zum Nächsten sagt er auch:

"Du bist gefeuert"

"Aber Chef" erwidert jener "ich war doch long"

"Drum"

IngoM
Mitglied seit 11 Jahre 8 Monate

@ benedikt54 [#4]

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ IngoM [#9]

Bitte klär mich mal auf, was solln das sein?
danke

F
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Hallo nochmal,

der Frust setzt bei mir dann ein, wenn es keinen erkennbaren Grund für solch eine Reaktion gibt.

Was anderes wäre es, wenn die Amerikaner dabei gewesen wären.

Aber das heute ist ein rein europäisches Produkt.

Mich regt dabei auf, dass wenn es morgen Nachmittag wieder nach oben dreht, dies dann wieder als "ach so überraschend dargestellt wird". Nach dem Motto, machen wir es heute schon einmal billige, damit es morgen für "Übersee" attraktiver zum Einstieg wird.

Es gibt keine Liquiditätskrise, wenn die Notenbanken eine expansive Geldpolitik betreiben. Solche Kurseinbrüche darf es theoretisch in solch einem Umfeld nicht geben.

Wir werden es morgen sehen.

Den Chart muss man sich an die Wand hängen. Die Kursverluste bei der eigentlichen "Liquiditätskrise" im Sommer 2007 waren nicht so hoch wie die "Grundlosen" der letzten paar Tage.

Viele Grüsse

Franjo

p.s.: dhp05 - Der Witz ist gut.

IngoM
Mitglied seit 11 Jahre 8 Monate

@ benedikt54 [#10]

Zertifikat auf eine Trendfolge Momentum-Madness-Strategie

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ IngoM [#12]

Ah ja, auf was gibt es denn eigentlich keine Zertifikate?

Vielleicht gibt schon ein "Dschunglcamp- Endloszerti" von ABN.

Holt mich hier raus, denn ich bin long, würde franjo sagen.

F
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

...wer wird heute rausgewählt ?

Ich tippe auf DJ Tomekk.

Bata Ilic müsste es eigentlich bis zum Schluss schaffen.

Die Sendung ist einfach köstlich :o)

Viele Grüsse

Franjo

AAA
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#11]
"Was anderes wäre es, wenn die Amerikaner dabei gewesen wären."

Und was ist das?
Bild entfernt.
Bild entfernt.
Bild entfernt.

F
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Hallo AAA.

Globex Futures werden meistens in der allgemeinen Panik übertrieben nach unten gezogen. Das habe ich beispielsweise oft genug beim Nikkei gesehen.

In Tokio sah das Bild dann auf einmal ganz anders aus.

Viele Grüsse

Franjo

Gast

@ benedikt54 [#7]

"Die Aktien fallen 3x schneller als Sie steigen."

Oder nach Kostolany treffender formuliert: Die Hausse klettert an einer Mauer der Angst empor, der Crash jedoch geschieht mit der Heftigkeit göttlicher Rache...

@ Paljusevic, Franjo [#11]

"Es gibt keine Liquiditätskrise, wenn die Notenbanken eine expansive Geldpolitik betreiben. Solche Kurseinbrüche darf es theoretisch in solch einem Umfeld nicht geben."

Grau ist alle Theorie, kurzfristig ist Psychologie der entscheidende Faktor. Wenn diese warum auch immer in eine Richtung extrem ausschlägt spielen doch alle Fakten keine Rolle. Im Februar können wir wieder Richtung 8000 laufen, das traue ich der Börse durchaus zu.

AAA
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#16]
"Globex Futures werden meistens in der allgemeinen Panik übertrieben nach unten gezogen."

Dann hättest du ja um 17:25 im ES und YM schön LONG gehen können... :)
Und zur Sicherheit DAX short bei unterschreiten der 67??... ;)

rodeonrwdeo
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Wenn man das hier liesst was einige "Experten" schreiben kann man nicht glauben, dass die langfristig Geld an der Börse verdienen.

Den Preis/ Kurs bestimmen doch auch an der Börse im grossen und ganzen Angebot und Nachfrage und nicht irgend welche Marktmodelle, an die wohl manche hier glauben.

peterg
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Grüß Gott,

-lustige Truppe hier in diesem Thread-!
Vielleicht ist´s aber auch nur der Stress.

Gebt doch bitte mal euere Prognosen ab, wie es mit dem DAX weitergeht.
Fällt das Messer weiter (6500 ? oder weiter) oder könnte man mit einer kleinen Position schon wieder einsteigen ? Was schätzt ihr ?

Peter

scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ AAA [#18]

"bei unterschreiten der 67??... "

Kein Wort mehr! :-)))

@ rodeonrwdeo [#19]

"kann man nicht glauben, dass die langfristig Geld an der Börse verdienen."

Glaub es ruhig;-).

IngoM
Mitglied seit 11 Jahre 8 Monate

@ rodeonrwdeo [#19]

das ist schon richtig, allerdings ist das Angebot und die Nachfrage letztendlich durch das Verhalten der als Marktteilnehmer agierenden Menschen bestimmt.

Und so kommt es immer wieder zu sich wiederholenden Phänomenen an den Märkten.

Sebastian
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

An einem Tag wie heute zeigt sich wieder mal, dass die Märkte alles andere als normalverteilt sind.

Ein Problem das ich jetzt sehen komme sind die Hedge Fonds. Hier dürften viele heute total überfahren worden sein, vor allem diejenige, die Naked Puts short waren und andere Aktienmarktstrategien.

Gruss Sebastian

IngoM
Mitglied seit 11 Jahre 8 Monate

@ peterg [#20]

keine Ahnung. Kauf doch ne erste Tranche, dann hast nen Fuss in der Tür. Behalte gleichzeitig etwas Buying Power in der Hinterhand zurück für den Fall, dass es noch tiefer heruntergeht.

Aus Investmentsicht ist es jedenfalls viel günstiger, auf aktuellem Niveau zu kaufen als noch vor einigen Wochen um 8000 herum.

benedikt54
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ peterg [#20]

Es sind ja nicht nur die 7% Heute, sondern man darf nicht vergessen das wir vor 3 Wochen bei knapp 8250 im märz future waren.

Das sind 1400 Punkte. Das in 3 Wochen

Für mein dafürhalten etwas zuviel Holz. Aus diesem Grunde gehe ich heute auf der Basis long. Allerdings nur in der Erwartung eines 38er Retracements.

Das ist extrem Schwierig in so einem Markt dagegenzuhalten. Es heisst zwar, never catch a falling knife oder so, aber vielleicht erwische ich das Ding auch aum Holzgriff. fdax 6818

rodeonrwdeo
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ IngoM [#22]

"Und so kommt es immer wieder zu sich wiederholenden Phänomenen an den Märkten."

ach so das sind Phänomene(?) und ich dachte das sei Markt.

scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ Sebastian [#23]

"vor allem diejenige, die Naked Puts short waren "

Was bedeutet das? Übersetze mal bitte.

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pullPUSH
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ rodeonrwdeo [#26]

"ach so das sind Phänomene(?) und ich dachte das sei Markt."

Sehe ich genau so. Vermutlich wurde gerade ein Tag "ohne US Märkte" genutzt um shorts "durchzudrücken". Das ist heute wohl gelungen.

Spannend wird die Haltung der EZB werden ob nun auf akutelle Marktereignisse reagiert wird oder ob eine Zinserhöhung folgt.

scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Wollt mal lachen? Hier meine Performance seit Jahresbeginn.
Ich habe den heutigen Montag mal als Wochenschluß genommen.

Qualifiziere ich mich damit schon fürs Talenthotel?* har har har

@autokor
@TraderLux

Entschuldigung, unter normalen Umständen hätte ich einen solchen Witz nie gebracht.

IngoM
Mitglied seit 11 Jahre 8 Monate

@ rodeonrwdeo [#26]

"ach so das sind Phänomene(?) und ich dachte das sei Markt."

wo ist da der Widerspruch? Phänomen, Plural Phänomene = wahrnehmbare Ereignisse

Kobban würde sagen:

"Den Teil der Naturlehre, welcher die Bewegung oder Ruhe der Materie bloß als solche Erscheinung der äußeren Sinne bestimmt, nennt Kant Phänomenologie."

Und solche Gedanken lassen sich natürlich auch auf die Bewegung oder die Ruhe der Finanzmärkte übertragen.

IngoM
Mitglied seit 11 Jahre 8 Monate

@ scorpion260 [#29]

"Qualifiziere ich mich damit schon fürs Talenthotel?* har har har"

Wird spannend, wie DIE nun in dieser Zeit abgeschnitten haben.

Immerhin betreiben einige von denen ja Long-Short Trading Strategien, so dass sie auch von fallenden Kursen profitieren können.

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pullPUSH
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ scorpion260 [#27]

Wenn dir mal Langweilig ist dann scha dir mal das hier an -> http://www.eurexchange.com/trading/products/EQU/OPT/products_de.html da findest du die Übersichten zu den einzelenen Aktienoptionen.

Open Interest Positionen - zeigen dir offene Optionskontrakte die noch im Markt sind. Denke da lassen sich einige Volumenspitzen in den unterschiedlichen Verfallsmonaten ausfindig machen.

Würde dir gerne "stümperhaft" den naked Put (eine Put Option gekauft - sinngemäss eine gehebete Position auf fallende Kurse) erläutern, überlasse aber lieber das Feld Sebastian der steigt das "voll" durch.

Grüße

AAA
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ pullPUSH [#32]
"naked Put (eine Put Option gekauft - sinngemäss eine gehebete Position auf fallende Kurse)"

Ne! "Knapp" daneben! :))
naked Put = ungedeckter SHORT Put

Bedeutet, der Stillhalter (Verkäufer des Put) muß das Underlying (Bezugsobjekt, zB. Aktie) abnehmen, wenn der Put vom Käufer ausgeübt wird.
Der Put wird dann irgendwann ausgeübt, wenn der Kurse des Underlying unter dessen Basispreis fällt. Heißt der Stillhalter des short Put muß an den Käufer des Put einen höheren Preis für das Underlying bezahlen, als er aktuell am Markt dafür blechen müßte! Der Käufer des Put kriegt also für seine "Aktien" (bei einer Aktienoption) einen höheren Preis (vom Stillhalter, zum Basispreis) als aktuell am Markt zu bekommen wäre.
Dette is dat jaanze Risiko, eine Long Position im Underlying... bei "fallendem" Markt. Aber dafür hat der Stillhalter ja eine Prämie kassiert u. irgendwann wird der Kurs des Underlying auch wieder steigen, nicht wahr!? ;)

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pullPUSH
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ AAA [#33]

Ja so wollte ich es ausdrücken ;O)

Anbei eine Investment Idee: Sollte sich die Krise dauerhaft ausprägen ergeben sich auf meine Sicht 3 interessante Einstieglevel (siehe Bild)

1. ab ca. 6.000 Punkte
2. ab ca. 5.150 Punkte
3. ab ca. 4.375 Punkte

im Jahr 2003 gemessen wurde ein absolut überverkaufter Punkt erreicht. Wenn in den ersten 2 Quartalen massiv Dividenden gekürtzt werden (davon gehe ich aus) werden die Kurse weiter purzeln. Wie tief hängt von der weiteren Entwicklungen ab die kein Mensch abschätzen kann.

Einstiegsmarken sind jeweils die Jahrebeginne ca. gemittelt.
Da die Abgeltungssteuer näher rückt könnten mit einem Quentchen Glück sich die Möglichkeit auftun langlaufende Positionen im Dax aufzubauen.

Vielleicht ist der Spuck in 6 Monaten auch vorbei und der Dax rennt tapfer auf die 9.000 zu. Es bleibt wie immer spannend!

P.S: Die Idee vom 3-Stuffen Einstieg ist von Select geklaut! ;O)

dhp05
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Da mußte ja die letzten x-postings einfach mal viel raus! Luft (heiße?) ablassen.

Ich beende mal für mich die Null-Diskussion. Arschloch-Karte zieht scorpion, weil in falsche Richtung positioniert. Aber diese Karte zieht man immer mal, wenn man positioniert ist.

Seit Nachmittag weiß ich auch, wie der Dax sich heute entwickelt hat.

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pullPUSH
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ dhp05 [#35]

"Seit Nachmittag weiß ich auch, wie der Dax sich heute entwickelt hat."

Im Winterschlaf?

select
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ pullPUSH [#34]

"P.S: Die Idee vom 3-Stuffen Einstieg ist von Select geklaut! ;O)"

Seit dem Ausstieg fast ein Jahr gewartet. Nun ist 1/3 im Markt bezogen auf steigende Kurse.

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pullPUSH
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ select [#37]

"Nun ist 1/3 im Markt bezogen auf steigende Kurse."

Ich beziehes auf die 1/3 im Markt auf fallende Kurse. Warten wir mal die nächten Tage und Wochen ab.

Die breite Presse hatte bis vor 4 Tagen noch die "Schäppchen" im Dax beworben - heute kommen "Crashmeldungen" so schnell hatte ich mir einen Stimmungswechel nicht ausgemalt.

Grüße

dhp05
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ pullPUSH [#36]

"Im Winterschlaf?"

Ne, so schnell wie du bist, wenn du Verluste zu melden hast!

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pullPUSH
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ dhp05 [#39]

Nunja - meine Verluste liegen im letzten Steuerjahr - und damit sind se fast aus dem Gedächtnis gelöscht. Fast - der Verlustvortrag bleibt - steuerfrei. Wenn ich mal Gewinne mache. Also wenn. ;O(

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Crash wider alle Modelle
Wenn Ihnen heute jemand mit dem Fed-Modell kommt, verklagen Sie ihn oder sie. Ginge es nach dem Aktien-Renten-Vergleich, der in diesem Modell zum Ausdruck kommt und von den Aktienbullen seit Jahren wie ein Mantra nachgebetet wird, hätte das Blutbad an den Aktienmärkten am Montag nicht stattfinden dürfen.

Im Gegenteil: Statt auf den niedrigsten Stand seit Ende 2005 zurückzufallen, müsste der Stoxx 600 dem Modell gemäß einen Rekord nach dem anderen erklimmen.

Klammern wir - wie es auch den japanischen Anlegern über die vergangenen anderthalb Dekaden geraten war - den Anleihenvergleich also geflissentlich aus, wenn wir nun einmal den Versuch einer Aktienbewertung unternehmen. Ein ganz einfacher Ansatz ist zunächst das Verhältnis der Aktienkurse zum nominalen BIP, da die Kurse sich langfristig ja an der Wirtschaftsleistung orientieren sollten. Würden sie das nicht tun, müsste entweder die Bewertung ständig zu-/abnehmen, oder die Gewinne müssten ständig schneller steigen/fallen als das Volkseinkommen; beides kann sowohl theoretisch als auch empirisch eher ausgeschlossen werden. In Deutschland beispielsweise lag das Verhältnis des MSCI Kursindex zum nominalen BIP selbst am Montag noch um rund die Hälfe über dem Durchschnitt seit 1970. Um im Einklang mit dem langfristigen Mittel zu notieren, müssten deutsche Aktien also um ein Drittel fallen.

Ein ähnliches Bild ergibt sich, wenn man eine Durchschnittsrentabilität und -bewertung unterstellt. Den Finanzsektor angesichts der nicht abreißenden Horrormeldungen sicherheitshalber einmal außen vor gelassen, ergibt sich folgendes Bild: Mit den Schlusskursen von am Montag gerechnet, notieren die nicht finanziellen Sektoren in Europa mit dem knapp 2,2-fachen Buchwert und dem 12,5-fachen 2007er-Gewinn, wobei für 2008 ein Ergebniszuwachs von 12,5 Prozent und eine Eigenkapitalrendite von gut 17 Prozent unterstellt sind. Kalkuliert man stattdessen 2008 mit einem Gewinnrückgang von 20 Prozent und einer Eigenkapitalrendite von zwölf Prozent, was angesichts von Abschwung, Euro-Niveau, Rohstoffpreisen und Lohnkostenanstieg zumindest etwas realistischer sein dürfte, ergäbe sich ein 2008er-KGV von 18. Bei einem durchschnittlichen KGV von 13 seit 1970 folgte für die nicht finanziellen Sektoren Europas daraus eine Überwertung von rund zwei Fünfteln.

Natürlich sind auch das grobe Bewertungsansätze, und vielleicht stimmt es ja, dass die Rentabilität nachhaltig etwas höher bleibt als im historischen Vergleich. Andererseits werden Durchschnittswerte per Definition mitunter auch unterschritten. Im Grunde müssen die Anleger sich überlegen, wie schwer die US-Rezession ausfallen und Europa mitreißen wird - und dann entscheiden, ob sie in der zunächst möglichen Erholung kaufen oder verkaufen sollen. Eins ist allerdings klar: Die mittelfristigen Aussichten sind recht mau.

Sektoren in der Krise

Der niederländische Elektronikkonzern Philips und der österreichische Zulieferer für die Ölförderindustrie Schoeller-Bleckmann hatten am Montag einen denkbar schlechten Tag erwischt, um ihre über den Schätzungen liegenden Ergebnisse zu präsentieren. Selbst der in beiden Fällen optimistische Ausblick half nicht weiter. Während Philips leicht ins Minus rutschte, musste Schoeller-Bleckmann 12,8 Prozent abgeben. Neben dem Malus, ein Nebenwert zu sein, straften die Anleger Schoeller wohl auch aus einer anderen Sorge ab, die immer stärker um sich greift: dass im Falle eines Abschwungs eben sowohl die Bewertungen als auch die Gewinnschätzungen nach unten revidiert werden müssten.

Einige Banken haben sich dazu bereits Gedanken gemacht und weisen den Korrekturbedarf nach Sektoren aufgeteilt aus. Derzeit geht der Konsens 2008 für den europäischen Markt (Stoxx 600) noch von einer Margenausweitung von 5,9 auf 6,3 Prozent aus. Jedem einzelnen Sektor wird dabei Verbesserungspotenzial eingeräumt, trotz überdurchschnittlicher Renditen bereits 2007. Das Gewinnwachstum für den Markt wird damit auf 9,7 Prozent geschätzt, wobei Technologie, Autos und Industriegüter um die 20 Prozent wachsen sollen.

Um herauszufinden, zu welchem Teil die Börse eine Rezession eingepreist hat, hat Goldman Sachs sich den mittleren Gewinnrückgang der drei vergangenen Rezessionen angeguckt, er betrug 28 Prozent. Setzt man Gewinnrückgang mit Kursrückgang gleich, dann hätte der Stoxx 600 seit seinem Hoch im Juni 2007 eine Rezession noch nicht vollständig eingepreist, da er erst um 23 Prozent korrigierte. Die Bank hat zudem ein aktuelles Szenario für eine harte Landung aufgestellt - Nullwachstum in den USA und Großbritannien, 0,5 Prozent Wachstum für Euroland - welches einen Gewinnrückgang von 17 Prozent unterstellt. Demnach hätte der Stoxx noch einen Korrekturbedarf von zehn Prozent - einzelne Sektoren wie Autos, Maschinenbau und Technologie von über 30 Prozent - schönen Dank.

http://www.ftd.de/boersen_maerkte/analysten/306258.html?nv=cd-topnews

Richard Ebert
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#1]

Zitat: "Kein Wunder, dass die deutschen Banken keine Erträge im Handelsbereich erwirtschaften."

Warum sollten die Banken bei fallenden Kursen kein Geld verdienen. Es gibt Futures, Optionen und viele andere Short-Instrumente, sogar einen Short-Dax, dem man long geht, um an fallenden Kursen zu verdienen.

@ Paljusevic, Franjo [#16]

Zitat: "Globex Futures werden meistens in der allgemeinen Panik übertrieben nach unten gezogen. Das habe ich beispielsweise oft genug beim Nikkei gesehen."

@ Paljusevic, Franjo [#16]

Haben Sie einen statistisch aussagekräftig belegbaren Nachweis für Ihre Theorie, oder ist das nur eine Beobachtung ? Es könnte auch sein, dass Sie auf der Long Seite bzw. in Aktien investiert sind und daher fallende Kurse stärker wahrnehmen.

Wird der Nikkei mit nennenswertem Umsatz auf CME-Globex gehandelt ?

Ansonsten: Ich find's prima, wenn die Kurse fallen. Vielleicht kann ich die vor einigen Wochen bei knapp über 8.000 glattgestellten Dax-Zertifikate bei 6.000 zurückkaufen. 80 % des 2.000 Punkte Rückganges hätten wir schon geschafft.

scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ Richard Ebert [#42]

"Ansonsten: Ich find's prima, wenn die Kurse fallen"

Interessant, sie benutzen die gleichen Phasen wie mein früherer Mentor.
Das Timing bei Ihren Zertifikaten war toll, keine Frage.
Aber um die Aktienpositionen im Dax, die Sie ja immer noch komplett halten, ist es doch schade, oder? Auch wenn Sie davon ausgehen (höchstwahrscheinlich), daß sich die Kurse im Jahresverlauf wieder erholen werden, sind Sie doch für dieses Jahr bis jetzt fett im Buchverlust, genau wie ich auch.

scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Ungefähr das drückt mein Gefühl in dieser Woche aus*g.
Ich hoffe nur das letzte Drittel des Videos tritt auch bald ein*g.

http://www.myvideo.de/watch/901090

Gast

@ scorpion260 [#44]

Falls es dich tröstet, in meinem Langfristdepot sind in der letzten Zeit auch die Buchgewinne heftigst reduziert worden, YTD irgendwo bei - 25%.

Zum Daytraden war's natürlich einigermassen amüsant, wenn auch stressig.

Warum ich nicht irgendwo einen Ausstieg gemacht habe? Mein Langfristdepot zielt u.a. auf Dividenden ab, also aussitzen und schau ma mal Ende des Jahres wieder drauf, falls da die Teile unter dem Einstandspreis notieren, dann eben wertberichtigen, rduziert wenigstens die Steuerlast auf die Daytradinggewinne.

F
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Hallo Herr Ebert, hallo zusammen.

Sicherlich kann man mit den von Ihnen genannten Short-Produkten Geld verdienen.

Meinen Glückwunsch auch, wenn Sie entsprechend richtig positioniert waren und an der ganzen Sache profitieren konnten.

Die Zahlen in den entsprechenden Posten der Geschäftsberichte der grossen deutschen Banken geben ein doch eher nüchternes Bild ab.

Das Handelsergebnis beispielsweise der Commerzbank in 2002 sagt doch schon alles aus. Milliardenverluste..... Das alles weckt in mir den Anschein, das Händler in deutschen Banken eher "Reagieren" statt "Agieren".

Machen angelsächsische Händler da etwas anders ?

Beim Globex Nikkei Future haben wir aktuell ein Open Interest von über 76000 Kontrakten. Ich denke auch, dass es der wichtigste Indikator nach Börsenschluss in Tokyo ist.

Abschliessend möchte ich noch meine persönliche Meinung zu Zertifikaten äussern. Ich habe eine Aversion gegenüber dieser Form "strukturierter Finanzprodukte".

Die direkte Anlage in Aktien, sowie klassischen Call- und Put-Optionen reicht vollkommen aus.

Viele Grüsse

Franjo

scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

6400 scheint zu halten. Auch nachbörslich.
Wenn es keine weitere vernichtende Abwärtswelle heute nacht in Asien gibt, könnte von hier aus die Erholung ausgehen.

peterg
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Grüß Gott,

@ Richard Ebert [#42]
Es ist interessant, wenn in einem Forum zu Terminanlagen
über konservative DAX-Index-Zertifikate diskutiert wird.
Wahrscheinlich hängt das mit der gegenwärtigen Marktsituation zusammen-.
Von welchem DAX-Zertifikat sprechen Sie ?

Im Beitrag #20 hatte ich mal nach einer Markteinschätzung in Hinblick auf eine Wiedereinstiegsmöglichkeit beim DAX gefragt.
Heute habe ich eine Tranche DE0007093353 (DAX X-Pert-Zertifikat) gekauft.
Wir werden sehen, ob das Timing klappt ?

Schwach und unüberprüfbar fand ich Ihren Kommentar: "Vielleicht kann ich die vor einigen Wochen bei knapp über 8.000 glattgestellten Dax-Zertifikate bei 6.000 zurückkaufen. 80 % des 2.000 Punkte Rückganges hätten wir schon geschafft".
Falls Sie vor einigen Wochen hier im Forum tatsächlich diesen Verkauf beschrieben haben, nehme ich natürlich diesen Vorwurf sofort zurück.

Gruß
Peter

gautama2
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#46]

"Das Handelsergebnis beispielsweise der Commerzbank in 2002 sagt doch schon alles aus. Milliardenverluste..... Das alles weckt in mir den Anschein, das Händler in deutschen Banken eher "Reagieren" statt "Agieren". "

Vielleicht sollten die das hier mal beherzigen. Aber wahrscheinlich schleimt man sich lieber bei Vorgesetzten ein, indem man die Einschätzungen der Anal-yse Abteilung nicht in Frage stellt, sondern lieber wissend dazu nickt.

scorpion260
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

@ peterg [#48]

siehe zB http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/nforum.pl?F=47&CP=0&ST=33355&page=9

Beitrag #437

Nimm Deine Aussage lieber zurück, es zeigt, daß Du nicht regelmäßig mitliest.
Richard Ebert hat es mindestens zweimal geschrieben, daß er die endfälligen Dax-Zertis glattgestellt hat, bei runden 8000, da er den weiteren Verlauf des Dax abwarten wollte.

F
Mitglied seit 11 Jahre 7 Monate

Hallo gautama2.

Auch der Kabarettist "Volker Pispers" redet öfters von "Anal-ysten".....

http://www.volkerpispers.de/

Seine Shows sind Klasse.

Viele Grüsse

Franjo

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