Ein ehrliches Ergebnis im Daytrading !

Alle

Nach nunmehr 3 Jahren intensiven Tradens habe ich mich entschlossen das Geschäft einzustellen (Daytrading).

Das Ergebnis steht in keiner vernünftigen Relation zum Aufwand. Wirklich Geld verdient habe ich immer nur im mittelfristigen Bereich.

Börse macht nur Sinn, wenn man die Märkte mit dem nötigen Abstand und der nötigen Neutralität angehen kann. Mal abgesehen davon, das man sein Leben wirklich Sinnvoller verbringen kann als vor dem Schirm.

Dies sind meine Erfahrungen im Bereicht Daytrading.

Ich gehe jetzt mit meinen Kindern zum baden und überlasse das Feld den Leuten die glauben schlauer zu sein als ich.

Gruss

PFTR
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Mich würden die Regeln auch interessieren, ebenfalls rein privat.

mfg Jens

tomxy.
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Zu den Daytrading Erfahrungen kann ich nicht viel beisteuern, da ich mich in Summe genommen nur wenige Monate selbst damit beschäftigt habe. Es war von Anfang an nicht meine Welt, daher habe ich es bei einem kurzen Versuch belassen.

Anders sieht es mit Handelssystemen aus. Die Entwicklung von Handelssystemen und Neuronalen Netzen nimmt einen großen Teil der Zeit in Anspruch die ich verschwendet habe und das Ergebnis ist in Summe negativ (ca. 30% Kapitalverlust). Ich kann zwar nicht behaupten nichts dabei gelernt zu haben, doch hat das erlernte leider keinerlei Nutzen für mich.

Hätte man das ganze bereits im Vorfeld mit etwas Abstand betrachtet, wäre man wahrscheinlich zu folgendem Schluss gekommen:

Systematische Gewinne in liquiden Märkten, die über dem Renditeniveau von Realinvestitionen liegen, sind auf Dauer nicht möglich.

Es gibt wohl keinen anderen Markt, der eine ähnlich harte Konkurrenzsituation schafft wie die Börse. Konkurrenz führt jedoch bekanntlich nicht zu Überrenditen bei den Beteiligten. Kursdaten sind frei verfügbar und werden mit beträchtlichem Aufwand seit Jahrzehnten analysiert. Selbst wenn es vielleicht früher einmal Ineffizienzen gab, die mit Hilfe von Kursdaten prognostiziert und zur Erzielung von Überrenditen genutzt werden konnten, so gibt es diese heute mit Sicherheit nicht mehr nachhaltig. Sie treten höchstens zufällig, gelegentlich wieder auf. Mit Zufälligkeiten lässt sich jedoch kein Geld verdienen.

Leider war mir dies, was jeder durchschnittlich intelligente Mensch von vorn herein sehen muss, wenn er die Sache mit etwas Abstand betrachtet, nicht von Anfang an bewusst. Die eigenen Wunschvorstellungen von einer Traumwelt in der es möglich ist mit Engagement und eigenen Ideen hohe Renditen zu erzielen hat offenbar zum Realitätsverlust geführt. Anders ist es nicht zu erklären, sich überhaupt mit diesem Thema beschäftigt und Anlageentscheidungen allein auf dieser Grundlage getroffen zu haben.

Heute denke ich, wenn es überhaupt einen Weg gibt bei diesem Spiel dauerhaft gut abzuschneiden, dann ist es diskretionäres Trading unter Berücksichtigung sämtlicher verfügbarer Informationen, nicht die technische Analyse allein. Als Alternative bietet sich die fundamentale Analyse von Nebenwerten ohne jegliche Berücksichtigung der Marktrichtung an (ich kenne tatsächlich jemanden, der damit sehr erfolgreich ist).

Futurespeter
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

25 Rules of Discipline --- Doug Zalesky

http://www.cbot.com/cbot/pub/cont_detail/0,3206,1120+18520,00.html

Bei Bedarf vor dem Download RealPlayer installieren.

Gast

Was gibt es besseres, als ein Tradingsystem, das dauerhaft Verluste produziert. Das hätte ich gerne! Dann würde ich genau das Gegenteil von dem machen, was es vorschlägt und gut damit leben;-)

Börse gleicht in Seitwärtsbewegungen einer Spielbank: Wer diese nicht rechtzeitig mit seinem Gewinn verläßt, wird ihn bald wieder los.

Norden-Trader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hallo,

es ist nicht auf meinem Mist gewachsen, ich sehe es aber bestätigt:

alle Charts sehen annähernd gleich aus, egal welches Zeitfenster. Wer also ein gutes Handelssystem hat, unterliegt im Traden selbst nur seiner eigenen Disziplin (hier als Sammelbegriff für die persönlichen Merkmale gemeint). Individuelle Gründe für die Entscheidung, (nur) in einem bestimmten Zeitfenster zu traden, haben wir in verschiedenen Beiträgen schon einige gelesen.

Ich halte es aber für wenig einsichtig, wenn lebhaft behauptet wird, irgendetwas "geht nicht". Das mag derjenige so empfinden oder erlebt haben, na gut.

Auch das andere Argument, eine Performance könne nur gelten, wenn über Jahre erzielt, ist relativ: Positionstrader machen ungleich weniger Trades in ihrem Leben als Daytrader, insbesondere bei mehreren Trades am Tag.

Grüsse, N.

slowturtle
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@Walter

bereits 2002 machte ich eine ähnliche Erfahrung im Aktien-Daytrading. Nur long.
Startspielgeld: EUR 50.000 Endstand nach 12 Monaten: EUR 48.000. Dazwischen tausende von Trades und Komissionen von über EUR 20.000.

Fazit: Zeit und Einsatz haben sich nicht gelohnt. Ich habe die Sache beendet.

Heute investiere ich wieder auf 2-8 Monatssicht mit sehr befriedigenden Ergebnissen.

Noch immer ist mir schleierhaft, wie manche mit einem Kapital von EUR 100.000 mit daytraden überleben wollen. Die beste nachhaltig erzielbare Jahresperformance wird wohl so bei 20-30% liegen. Voll zu versteuern. Bei Annahme von 30% ergibt das vor Steuern (und Kosten) EUR 2.500 pro Monat. Nach Steuern und Kosten vielleicht EUR 1.500.

Aus meiner Erfahrung gehört ein Anleger/Trader der nachhaltig mehr als 15%p.a. erzielt schon zur absoluten "Creme de la Creme".

Meinem Eindruck nach, von wenigen Ausnahmen abgesehen:

Solange man nicht die Hosen runter lassen muss, kann man über die eigene Größe und Potenz beliebig fabulieren.

Weiterhin viel Erfolg!

Gast

Alle

Das Thema heisst "Ergebnis im Daytrading" und nicht im Positionstrading.

Ein Daytrader ist eine Person, welche versucht innerhalb eines regulären Börsenhandelstages 9.00-20-00 im Dax die Schwankungen zu seinem finanziellen Vorteil zu nutzen. So meine Definition, und auf dieser Basis beruht mein Thread.

Die Position wird tagesgleich geschlossen.

Wenn jemand intraday eine Position aufbaut und damit bis Handelsschluss im Profit liegt und sich dann entscheidet diese overhight zu halten, der ist kein Daytrader.

Was soll beim Ergebnis relativ sein. Habe ich am Ende des Jahres mehr Geld auf dem Konto oder Nicht? Das ist von den Trades so ziemlich unabhängig und spielt keine Rolle ob ich 1 Trade oder 100 gemacht habe. Habe ich Geld verdient? ja oder Nein.

Positionstrading mache ich auch noch, ab und zu auch ein Geschäft intraday, aber nie mit dem Vorsatz dies zwangsläufig intraday zu schliessen.

gruss

deriva
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@Walter,
vielen Dank für die Richtigstellung. Man kann viel über HS & Positionstrading anmerken, aber da das nicht zum Thema paßt, am besten in einem speziellen Thread.

@GS1150
mit Deiner Bemerkung 'wer konnte denn wissen das beide vom Eigenhandel kein Ahnung haben' hast Du Deine eigene Unfähigkeit auf Andere projiziert. Nachzulesen in jedem Psychoanalyse-Buch.

@Roland
Deine Tradingergebnisse bestätigen die alte Regel : Die meisten Pläne sind nichts anderes, als inakurrate Vorhersagen :)

wuelle
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ YMScalper

Die Regeln von Doug Zalesky sind Klasse.

Anhand dieser Regeln wird ganz konkret deutlich, wie der Erfolg im Trading in erster Linie von der Psyche des Traders abhängt.

Die Trade- und Moneymanagement-Regeln sind auch sehr hilfreich.

Vielen dank für den Tipp!

Gast

@Wuelle, sehr gern geschehen! Hit the singles, don`t try to run homeruns ;).

Mit freundlichen Grüßen;)

Slavisa Dosenovic

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