Ein ehrliches Ergebnis im Daytrading !

Alle

Nach nunmehr 3 Jahren intensiven Tradens habe ich mich entschlossen das Geschäft einzustellen (Daytrading).

Das Ergebnis steht in keiner vernünftigen Relation zum Aufwand. Wirklich Geld verdient habe ich immer nur im mittelfristigen Bereich.

Börse macht nur Sinn, wenn man die Märkte mit dem nötigen Abstand und der nötigen Neutralität angehen kann. Mal abgesehen davon, das man sein Leben wirklich Sinnvoller verbringen kann als vor dem Schirm.

Dies sind meine Erfahrungen im Bereicht Daytrading.

Ich gehe jetzt mit meinen Kindern zum baden und überlasse das Feld den Leuten die glauben schlauer zu sein als ich.

Gruss

deriva
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ wuelle

Die Psyche des Traders ist schon wichtig. Er muss nur noch über ein Handelsansatz mit Nettogewinn verfügen. Ein feelgood-Trader ohne erfolgreiche Handelsmethode wird nicht lange aktiv sein. Umgekehrt ist es das selbe – ohne entsprechende Psyche nützt auch eine erfolgreiche Methode nichts.
Gruss

wuelle
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@deriva

Klar, sagt Doug ja auch:

"Develop a methology and stick with it. Don´t change methodologies from day to day."

Nicht eine Methode zu entwickeln scheint mir aber die Schwierigkeit der meisten Trader, sondern einen Handelsansatz konsequent zu handeln.

Ich zitiere aus den Original Turtle Trading Rules: "most important aspect of succesfull trading are confidence, consistency and discipline. ... On the whole, we had the confidence and the discipline to consistently apply the rules we were given. This was the secret of our success as traders."

Wenn man keine Regeln hat, die man einhalten muss, ist es kein Trading, sondern Gambling.

Norden-Trader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@deriva

in den guten Büchern über Trading werden HS beschrieben, zu deren Niederschrift sich die Verfasser nicht hergegeben hätten, wenn sie (die HS) nicht profitabel wären; es werden Varianten mitgeliefert, um dem individuellen unterschiedlichen Risikoempfinden Rechnung zu tragen.

Einer davon ist Joe Ross, der äusserst detailliert über day- und intraday-Trading geschrieben hat.

"Nur noch" einen Handelsansatz mit Nettogewinn zu finden müsste also leichter sein, als die Psyche zu trainieren.

Grüsse, N.

deriva
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@Norden-Trader,

u.a. Walter hat ausführlich dargelegt, wie schwer es war einen Handelsansatz mit Gewinn zu finden.
Andererseits es ist schwer einzuschätzen, was bei DayTrading-Aussteigern der Hauptgrund ist – mangelnde Psyche oder negativer Handelsansatz oder beides zusammen und was einfacher zu beheben wäre? Vielleicht sollten wir das in einem besonderen Psycho-Thread mal diskutieren. :)

Bei Joe Ross hat jedenfalls das Psycho-Training gefruchtet. Hier ein Auszug aus einem Interview mit J. Ross.

Frage: Sie erwähnten eingangs, Ihr Onkel hätte großen Einfluß auf Ihre weitere Entwicklung in diesem Geschäft genommen. Können Sie uns genau sagen, inwiefern Sie Ihr Onkel unterstützt hat? Und für wie wichtig halten Sie einen Mentor in diesem Geschäft allgemein?

Joe Ross: Ich werde die zweite Frage zuerst beantworten. Ohne einen Mentor haben die meisten neuen Trader wenig oder keine Hoffnung auf Erfolg. Es gibt eine Chance, daß Sie selbst lernen werden, wie man mit erfolgreich handelt, aber die Wahrscheinlichkeit, daß Ihnen das gelingen wird, ist sehr gering. Die meisten neuen Trader verlieren ihr Kapital, ohne jemals das Verständnis zu erlangen, wie man als Trader in den Märkten Geld verdient.
Mein Onkel half mir dadurch sehr, indem er mir beibrachte, wie wichtig Disziplin beim Trading ist. Soweit es die Handelsmethode betrifft, zeigte er mir nur einen Weg zu handeln, und diese Methode wird in vielen meiner Büchern beschrieben. Ich habe diese Methode die "Methode des echten Trends" genannt, und es ist die einzige Handelstechnik, die mir mein Onkel beibrachte. Den Rest entdeckte ich selbst. Dennoch hätte ich niemals Erfolg gehabt, wenn er mir nicht die notwendige Disziplin eingetrichtert hätte. In dieser Hinsicht war er wirklich hart. Er zeigte mir keine Gnade. Nichts von dem, was ich tat, war für ihn gut genug. Er war ein gnadenloser Kritiker. Er brachte mich an die Grenze meiner Geduld und Leidensfähigkeit. Das einzige, was mich rettete, war mein außerordentlicher Fleiß. Ich gab niemals auf oder ließ es zu, daß er meinen Geist brechen konnte. Mein Onkel war ein Meister der Disziplin und ein hervorragender Laienpsychologe. Er spürte genau, was ich im Bezug auf Disziplin brauchte, und er vermittelte mir das, ohne daß er ein schlechtes Gewissen dabei gehabt hätte. Er wußte, daß es besser war, wenn ich von ihm einen Schlag bekommen würde als vom Markt. Er drillte mich immer und immer wieder darauf, wie man einen Auftrag platziert, wie ich meine Stimme bei der Auftragserteilung benutze, wie man Strategien entwickelt, und wie man Taktiken entwickelt, um diese Strategien umzusetzen. Er brachte mir das richtige Denken bei. Er brachte mir bei, ruhig auf meinen Trade zu warten. Er brachte mir bei, daß ich mir Zeit nahm und genau wußte, was ich tat, bevor ich in einen Trade einstieg. Er lehrte mich viel über die Psychologie des Marktes und darüber, wie die menschlichen Emotionen die Märkte lenken. Er lehrte mich, das zu antizipieren, was andere Trader machen werden, wie sie agieren und reagieren werden. Dies sind die Dinge, die einen Menschen zu einem Trader machen. Leider ist es so, daß die meisten Möchtegern-Trader immer noch nach der einen goldenen Methode suchen, die immer funktioniert. Diese Trader wissen nichts über die Dinge, die mir beigebracht wurden, sehr zu ihrem Schaden.

Gruss in den Norden

Norden-Trader
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

ja, opportun zitiert; Greg22, hast Du mitgelesen?! Ich bin in DAY-TRADING immer wieder ein "Stellenleser", Faszination der Materie.

Walters Bemühungen um einen Daytrading-Ansatz in allen Ehren. Aber aufschlussreicher für die community ist sein "Ich habe eben nur festgestellt, das ich im Daytraden nicht meine Erfüllung sehe. Es gibt sicherlich andere Charaktere, bei denen das anders liegt." (10.6.04 9:25) Thats it.

Grüsse aus dem Norden und schönen Abend.

tomxy.
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Worin soll eigentlich der Vorteil des Daytrading liegen?

Wenn es einen Vorteil gibt, dann könnte dieser lediglich in einem unausgelichenen Chance/Risiko Verhältnis der Overnight Position bestehen. Die Risiken sind also größer als die Chancen. Interessant, besonders vor dem Hintergrund einer unbekannten Position. Wenn ich short bin habe ich größere Risiken als Chancen, als wenn ich long bin, bin ich aber long ist es genau umgekehrt. Kann mir dies einmal jemand erklären?

Die Popularität kommt sicherlich aus der Annahme eines außerordentlich hohen Kontrollvermögens beim Daytrading. Der Daytrader hat die Situation immer völlig im Griff. Sein PC ist resistent gegen Abstürze, der Internetprovider fällt nie aus, bei der Börse treten keine Fehler auf und es werden auch keine Trades im nachhinein storniert. Von mangelnder Selbstdisziplin einmal völlig abgesehen.

Im Grunde ist es doch so, dass der Daytrader sich Restriktionen auferlegt, die nicht sein müssten. Er schränkt seine Handlungsalternativen bewusst ein. Er muss immer zum Börsenschluss seine Position geschlossen haben, egal wie groß diese ist. ===> Der Daytrader glaubt nicht daran, dass eine Kursprognose über Nacht möglich ist. Er erwartet nicht einmal, dass das Ergebnis einer Overnight Position zufällig ist und sich in Summe ausgleicht, er geht davon aus, dass sie gegen ihn läuft. Ansonsten würde er sich die Transaktionskosten sparen und eine kleine Position die mit seinem Risikomanagement vereinbar ist auch über Nacht halten um am nächsten Tag zu beurteilen wie lange er sie noch hält.

Würde er doch daran glauben, dass es auch möglich ist Chancen/Risiken für den weiteren Verlauf am nächsten Handelstag zu bestimmen, dann wäre er automatisch Positionstrader, denn er würde Positionen manchmal schließen und manchmal nicht. Abhängig von seiner Einschätzung und von der Größe der Position.

Greg22
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@Norden-Trader

Ist natürlich ein grosses Glück, so einen geduldigen
und erfahrenen Onkel, wie deriva zu haben.

deriva
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@Greg22,

das waren alles die Worte von Joe Ross im Interview; und damit handelt es sich um den Onkel von J. Ross :)

Gruss

deriva
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@tom66

Ich habe u.a. für einen Trendfolgeansatz die Varianten einmal im 55-Min-Chart für Daytrading mit exit EoD und das selbe mit overnight Positionen verglichen. Ergebnis: das Positionstrading war absolut 30 % besser als der daily exit, benötigte aber ein um 60 % höheres MM. Es wird also, bezogen auf das eingesetzte Kapital, ein größeres Risiko eingegangen. Das honorieren die mir bekannten Broker mit einer höheren overnight Margin.

Die Popularität des Daytradings sehe ich auch hauptsächlich in der Kontrollillusion begründet, man kontrolliert nur bei permanentem Verfolgen der Kurse den Markt. Dabei ist es genau anders herum. Alexander Elder hat das ungefähr so ausgedrückt: Die Trader werden durch das Auf und Ab der Kurse so hypnotisiert wie in Indien eine Schlange vom Auf und Ab der Flöte des Flötenspielers.

Einige Traumfabriken der Branche profitieren von diesen Illusionen u.a. bei den sogenannten heavy DayTradern (eher leichtsinnige), die für ordentlich Gebühren in der Brokerkasse sorgen; andere Traumfabriken haben sich wie das Gros der Daytrader vom Markt verabschiedet. Daß DayTraden Erfolg bringen kann siehe

http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/tmw-forum.pl?ST=8732&CP=0&F=OQLK

Gruss

Gast

Deriva, meinst du nicht, du hast Dich so leicht in eine Position verschosssen?

Ob Day- oder Positionstrader, so leicht kann man das doch im Alltag garnicht trennen. Man geht in den Markt und betreut seine Position. Es kommt auch immer an die nervliche Verfassung an, wie lange man eine Position hält. Am Dienstag waren es bei mir drei kurze Scalps im YM, keiner länger als eine halbe Stunde.

Wieso sind alle immer der Meinung, alle Daytrader sind zum Scheitern verurteilt?
Man sollte endlich aufhören, alles zu generalisieren.

MfG

Dosenovic

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