Hedging mit Optionen

Hedging mit Optionspreisen - HILFE! :-)

Hallo zusammen,

wer von euch Finance-Assen kann mir bei folgender Aufgabe auf die Sprünge helfen? Mich wurm diese Ausgabe nämlich schon seit Tagen... :-)

Situation:
Herr X fährt ein Rennboot und benötigt am ersten jedes Monats 1000 Liter Super Benzin. Er rechnet damit, dass der Ölpreis im nächsten Jahr deutlich steigen wird und will sich mit Optionen gegen einen Preisanstieg schützen. Der Liter Benzin kostet im Moment 1,00 € und verhält sich genau so wie der Rohölpreis, der im Moment 80€ kostet. (d.h. steigt Rohöl um 10%, steigt auch Super um 10%)

Frage: Wie kann Herr X sich wirkungsvoll für die nächsten 12 Monate mit Optionen gegen einen Preisanstieg schützen? Welche Optionen müsste er kaufen? Könnte er sich noch anders schützen?

Besten Gruß und VIELEN DANK für eure Hilfe

Ben

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ New_Ben [#1]

autokor hat es genau richtig geschrieben.

Einen optimale Absicherung ergibt sich nur über den Kauf eines Futures.
Steigt Kassaöl um einen Dollar, steigt auch der Future um einen Dollar.

Man kann dabei nichts gewinnen und verlieren, sondern erreicht lediglich eine Festschreibung des aktuellen Preislevels, und darum soll es ja schliesslich gehen.

Mit Optionen ginge es zwar auch, allerdings hoch kompliziert und eine maximale Absicherung ist fast nicht möglich, da die Optionen ein positives Delta von 1,0 haben müssen und das ist aufgrund von Zeitwert, Vola usw. schwer bis gar nicht erreichbar.

Da müsste man dan schon 2 Optionen mit einem 0,5er Delta kaufen um den maximaleffekt zu erreichen und diese sind dann laufend anzupassen.

Also, Future kaufen und damit hat man eine Preissicherung erreicht die auch Kosteneffektiv ist.

gautama2
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ benedikt54 [#12]

Auf die Frage: "Welche Optionen sollte er kaufen?" kann man halt schlecht mit "Future" antworten.
Wo um Himmels Willen kommt denn eigentlich so eine blöde Aufgabe her?

Lenzelott
Mitglied seit 10 Jahre 4 Monate

@ hardworker [#11]

Wer´s genau nachrechnen will:
Der aktuelle CL Future notiert bei 81,5
Der Januar 2011 wird mit 86,8 gehandelt (6.5% Aufpreis).
Der Januar 2011 CALL 81,5$ steht bei mir in der TWS 14,48$ Close (17,7% auf heutigen Kurs).
Der Januar 2011 CALL 86,5$ steht bei mir in der TWS 11,75$ Close (ca. 14.5% auf heutigen Kurs + 6,5% = ca. 21% Kosten für die Absicherung)
(die Kurse kommen mir nicht wirklich konsistent vor, der 81.5 er call hat ja bereits auf den 01/2001 Future einen inneren Wert von 5$ und ist aber nicht mal 3$ teurer, naja egal).

Sowohl Option und Futurs haben den Multiplier von 1000.
Sprich mit einer Option/Future handelt man 1000 Barrel.

In Realitität lässt sich als sagen: weder Future noch Option sind geeignet aufgrund der großen Stückelung das Problem zu lösen.
Die Aufgabe lautet 12000€ -> ca. 17000$ zu hedgen (am besten noch Monatsweise gestückelt).
Mit einem einzigen Kontrakt landet man aber sofort bei >80.000$
Das ganz ist eine extrem praxisferne Aufgabe.

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SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Lenzelott [#14]

wieso praxisfern?

mit Optionen out-of-money (kleines delta), am besten OTC damit die Laufzeit (12! *1000 Liter) und die kleine abzusichernde Summe( ca 17000 USD)stimmt. reblancing fürs deltaneutrale Hedgen nicht vergessen . :-))))

stellt sich die Frage: wer STELLT solche fragen?

an alle:

Guten Start ins neue TradingJahr!

SPOMI

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Lenzelott [#14]

Man kann auch auf den MINI-Future ausweichen und braucht nicht den grossen Onkel dafür.

Ansonsten würde rein rechnerisch doch die Call-Option mit dafür angepassten Delta den besten Erfolg bringen.

Ansonsten gebe ich denen Recht die eine praxisferne Aufgabe monieren.

ladowa

Vielen Dank für die vielen Antworten!

Natürlich ist die Aufgabe praxisfern, aber ob das so ist oder nicht ist gar nicht die Frage. :-)

Was in der Aufgabe noch nicht ganz eindeutig ist, ist die Begrifflichkeit "Option". Gemeint ist aus meiner Sicht "Optionsschein" mit Cash Settlement.

Sehe ich folgendes richtig:

Herr X kauft 12 Tranchen 80er Calls (mit unterschiedlichen Fälligkeitsterminen) mit einem Notional von jeweils 1000€?
preis von 10€ ergeben sich Kosten pro Tranche i.H. von 125€.
Nehmen wir an, dass ein Call mit 80er Strike im Bezugsverhältnis 1:1 10 Euro kostet. Das würde heißen, um auf das Notional von 1000€ abzusichern, müsste jede Tranche 1000 / 80 (Rohölpreis in EUR) = 12,5 Calls beinhalten.

Im Gegensatz zu Futures würde er an einem Preisverfall partizipieren. Folglich könnte Herr X mit seinem Rennboot aus seiner Sicht sagen, dass er für 125€ im Monat gegen steigende Preise "versichert" ist, aber diese Versicherung nicht in Anspruch nehmen wuerde, wenn der Preis fällt.

Ist das richtig???

Besten DANK!

gautama2
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ New_Ben [#17]

Woher kommt die Aufgabe? Warum befasst Du Dich mit praxisfernem Zeug?

Gruß

wuelle
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Ben

Vereinfacht gesagt, werden Optionen (wie jede Versicherung) so kalkuliert, dass der Versicherer, hier Optionsschreiber, einen Gewinn einstreicht, wenn nichts aussergewöhnliches wie z.B 9/11 passiert. Abgeleitet aus den zu erwartenden Kursbewegungen während der Optionslaufzeit, berechnet der Stillhalter, wieviel Prämie er kassieren muß, um langfristig eine ordentliche Rendite zu erzielen.

@ gautama2 [#18]

Die Frage stammt aus dem Eingangstest für Strukturierer einer Investmentbank, die z.B. Zertifikate für Rennbootbesitzer auflegt. Die Arbeiter/-innen im Garten Gottes bei Goldman Sachs müssen darüber hinaus aus der Bibel zitieren können. :-)

gautama2
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ wuelle [#19]
Eingangstest. Ja, dann versteh ich den Käse. Ich musste mal, ganz ohne Witz, in einem Assessmentcenter für eine Verkaufsposition einem virtuellen Eskimo einen Kühlschrank verkaufen. Ich wäre lieber damals schon lachend davon gegangen. Das habe ich dann eben ein Jahr später gemacht. Heute bin ich da zeitsparender veranlagt.

ladowa

@ New_Ben [#17]

Deine Rechnung an sich ist schon richtig. Da in der Ausgangsfrage aber die Rede von "wirkungsvoll" ist, sind 80er Calls eigentlich keine gute Wahl, sondern besser wären Deep-ITM-Calls.

Wenn es beispielsweise auch 30er Calls gibt, haben die bei einem Monat Restlaufzeit wahrscheinlich kaum mehr Zeitwert, sondern bestehen fast nur noch aus innerem Wert, kosten pro Stück also vielleicht 51, d. h. pro Tranche 12,5 x 51 = 637,50.

Falls der Ölpreis nun steigen sollte, verdienen diese Calls am Preisanstieg genauso wie die 80er (auf Verfallstag gerechnet). Sie verlieren dabei aber viel weniger Zeitwert, demnach kostet diese Absicherung nicht mehr 125 pro Monat, sondern nur noch 12,50.

Falls die Aufgabenstellung auch die Möglichkeit einschließt, daß der Ölpreis fallen kann, dann verlieren die Calls dabei natürlich massiv an Wert. Aber diesen Verlust holt der Rennbootfahrer wieder dadurch herein, daß er den Sprit dann ja auch günstiger kaufen kann. Bei sinkenden Preisen verliert er also nichts und gewinnt nichts.

Je nachdem, was sich der Prof bei der Aufgabenstellung gedacht hat (sofern überhaupt), stellen die 30er also eine "wirkungsvollere" Versicherung gegen steigende Preise dar als die 80er.

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