Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Nikkei: Wie weit wird der Rückschlag noch gehen ?

Fortsetzung des Beitrags 'Das Comeback des Nikkei':

http://www.terminmarktwelt.de/cgi-bin/nforum.pl?ST=8776&CP=0&F=INKHQ

Bild entfernt.

he96
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Blupppppp

Web-Millionär im Zwielicht

Japans Jungstar löst Börsenbeben aus

Er wurde als Bill Gates Japans gefeiert, fiel durch respektlose Auftritte auf, kandidierte sogar fürs Parlament: Der junge Internet-Unternehmer Takafumi Horie ist eine der auffälligsten Figuren in Japans Wirtschaftsleben. Nun hat er Ärger mit den Staatsanwälten - und die Börse in Tokio brach ein.

Tokio - Ermittlungen der Tokioter Staatsanwaltschaft gegen Hories Internet-Firma Livedoor haben dem japanischen Aktienmarkt heute seine stärksten Tagesverluste seit April 2005 beschert. Der Nikkei -Index brach bis Handelsschluss um 2,8 Prozent auf 15.805,95 Zähler ein - zuvor war bekannt geworden war, dass die Büros von Livedoor durchsucht worden waren. Das Unternehmen steht im Verdacht, falsche Informationen verbreitet zu haben. Nähere Details nannten die Ermittler nicht.

REUTERS
Horie bei Pressekonferenz: Kritiker fühlen sich bestätigt
Die Livedoor-Aktie verlor in den ersten Börsenstunden 14,4 Prozent und wurde dann vom Handel ausgesetzt. Das Unternehmen bietet über sein in Japan sehr erfolgreiches Portal verschiedenste Internetdienstleistungen an, darunter Beratung, Telekommunikation und Softwareentwicklung. Der 33-jährige Horie betonte, er und seine Firma würden mit den Ermittlern eng zusammenarbeiten.

Auch Titel des Kommunikationsunternehmens Softbank wurden in Mengen verkauft, weil Anleger Auswirkungen der Ermittlungen auf die gesamte Branche fürchteten. Softbank rasten um 11,11 Prozent auf 3840 Yen in den Keller. Titel des Konkurrenten Yahoo Japan gaben um 8,38 Prozent auf 164.000 Yen nach.

Horie, der T-Shirts Anzügen vorzieht, hatte in der Vergangenheit mehrfach für Aufsehen gesorgt. Unter anderem hatte er erfolglos versucht, ein in die Krise geratenes Baseballteam zu kaufen und ein feindliches Übernahmeangebot für das Fuji Television Network gemacht.

Rebell und Visionär - oder Nestbeschmutzer?

Wie kaum jemand vor ihm ist er in Japan damit - vor allem bei den Älteren - zum Inbegriff eines skrupellosen Casino-Kapitalisten geworden. Von seinen jüngeren Fans hingegen ließ sich Horie als Rebell gegen die Japan AG feiern - das einst harmonische Miteinander von Bossen, Bürokraten und Politikern.

Horie war zudem bei der letzten Parlamentswahl - unterstützt von den regierenden Liberaldemokratischen Partei LDP - als unabhängiger Kandidat angetreten, hatte den Sprung ins Parlament aber nicht geschafft.

In seinem Buch "Anleitung zum Reichwerden: Wie man zehn Milliarden verdient" verletzte er so ziemlich alle Tabus der konfuzianisch geprägten Nation, auch den Respekt vor dem Alter: "Das Nutzloseste sind Predigten alter Leute", lästert er. "Solche Menschen leben nur lange, haben aber keine besonderen Informationen."

Für das traditionelle Land, das seine Jugend auf strengen Paukschulen für die Aufnahme an Spitzenunis drillt, war schon Hories Werdegang ein Gräuel: Als Student sprang er frühzeitig von der elitären Universität Tokio ab. Anstatt langweilige Vorlesungen zu hören, sollten Studenten nur die wichtigsten Lehrbücher lesen, riet er, und ansonsten doch ganz einfach ihm nacheifern - "eine Firma gründen und schnell Visitenkarten mit dem Titel des Firmenchefs verteilen". Mit 23 gründete der Außenseiter die Internet-Firma "Livin' on the Edge", im 2004 benannte er sie in "Livedoor" um.

SPIEGEL ONLINE - 17. Januar 2006, 14:27
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,395707,00.html

gruss hans

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@he96

Ist schon witzig, das so eine Pommesbude als heutige Erklärung für die Korrektur im Nikkei herhalten muss/darf:-) Über die letzten Jahre hat keiner den Verfall dokumentiert. Heute hat es halt "gut" gepasst:-)

Gruß Thomas

PS: Ohne log sieht man nichts:-)

wuelle
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Es ist wohl der berühmte Flügelschlag des Schmetterlings in einem chaotischen System.

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@wuelle

Auf was bitte bezogen?

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Hat sich erledigt:-)

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Schauen wir uns die Sache in 4 Wochen an.

http://www.manager-magazin.de/it/artikel/0,2828,395695,00.html

he96
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

DIE NÄCHSTE FAHRT IST EINE RÜCKWÄRTSFAHRT

++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++

Verkaufspanik in Tokio

Wirbel um Internet-Firma lässt Börse einbrechen

Die Affäre um den Internet-Star Takafumi Horie hat den Aktienmarkt in Tokio heute den zweiten Tag in Folge erschüttert. Der Nikkei 225 verlor zeitweise 700 Punkte, dann wurde der Handel vorzeitig beendet - erstmals in der Geschichte der japanischen Börse.

Tokio - Die Börsenleitung hatte den Handel 20 Minuten vor dem regulären Handelsschluss ausgesetzt. Der Nikkei -Index war zuvor zwischenzeitlich um mehr als 700 Punkte gefallen.
Der Index schloss dann vorzeitig bei 15.341 Punkten, ein Minus von 464,77 Zählern beziehungsweise 2,8 Prozent. Seit gestern hat der Index an der zweitgrößten Börse der Welt damit sechs Prozent an Wert verloren. Der Nikkei ist zum ersten Mal seit dem 20. Dezember unter die Marke von 15.500 Punkten gefallen.

AP
Tokioterin vor Börsenanzeige: Verlust von Vertrauen
Grund für den vorzeitigen Abbruch des Handels war die Angst vor einem Systemcrash. Die Zahl der Abschlüsse hatte mit 3,5 Millionen das Handelssystem fast an sein Limit gebracht. Nach Angaben von Börsenchef Taizo Nishimuro hat die Tokioter Aktienbörse eine Kapazität von maximal 4,5 Millionen Transaktionen. Für die kommenden Tage erwägt die weltweit zweitgrößte Börse eine Verkürzung ihrer Handelszeit. Es hatte heute besonders viele Verkaufsorders gegeben.

Anleger befürchteten negative Folgen der Ermittlungen gegen das Internent-Unternehmen Livedoor Co., dem Verstöße gegen die Börsenregeln vorgeworfen werden. Am Dienstag war eine Razzia der Staatsanwaltschaft bei Livedoor bekannt geworden. Firmenchef Takafumi Horie ist der wohl bekannteste und umstrittenste Jungunternehmer des Landes. Er gelobte gestern, mit den Ermittlern zusammenzuarbeiten. Zu den Kursverlusten heute trugen auch enttäuschende Ergebnisse des US-Chipherstellers Intel bei.

Medien in Tokio: Verdacht der Bilanzfälschung bei Livedoor

Horie, 33 Jahre als, ist in Japan wegen seines unkonventionellen Auftretens und seiner häufigen TV-Präsenz eine Berühmtheit. Der Anzug-Verächter hatte in der Vergangenheit mehrfach für Aufsehen gesorgt. Unter anderem hatte er erfolglos versucht, ein in die Krise geratenes Baseballteam zu kaufen und ein feindliches Übernahmeangebot für Fuji Television Network Inc. gemacht. Zudem war er bei der Parlamentswahl im vergangenen Jahr unterstützt von den regierenden Liberaldemokratischen Partei LDP als unabhängiger Kandidat angetreten, hatte den Sprung ins Parlament aber nicht geschafft.

Japanische Medien berichteten heute, dass die Ermittler nicht nur dem Verdacht der Kursmanipulation nachgehen, sondern auch der Bilanzfälschung. Demnach soll Livedoor illegalerweise einen Gewinn für die Mutter im Geschäftsjahr 2004 von 1,4 Milliarden Yen (10 Millionen Euro) ausgewiesen haben, obwohl die Firma tatsächlich mit einer Milliarde Yen in den roten Zahlen gesteckt habe. Livedoor habe angeblich 2,4 Milliarden Yen an Gewinnen von mehreren angeschlossenen Unternehmen in die eigene Bilanz übertragen, um die Verluste zu vertuschen.

SPIEGEL ONLINE - 18. Januar 2006, 06:50
URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,395792,00.html

gruss hans

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Nun scheint der Nikkei bald "unterzugehen". Zumindest vermittelt mir das die Presse. Verkaufen?

http://www.handelsblatt.de/pshb/fn/relhbi/sfn/buildhbi/cn/GoArt!200007,200009,1019419/SH/0/depot/0/index.html

PS: Der Nikkei muss den Nachfrageschub von über 5000 Punkte erstmal "verdauen". Wenn wieder genügend geschrien wurde, dürfte der Nikkei seinen übergeordneten Fahrplan aufnehmen. Mittel - oder Langfristige Verkaufsignale sind nicht vorhanden.

Gruß Thomas

select
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Man darf das "gestern" gesprochene nicht vergessen. Seit 2004 haben wir genügend Gründe geschrieben und diese sind scheinbar nicht vom Tisch zu wischen. Angst und Panik lenkt immer ab und lässt Entscheidungen zu, die man gar nicht will. Alle Tagesblätter berichten. Ein richtiges "Lauffeuer" entsteht. Ich werde neue Einstiege sondieren und Positionen aufnehmen. Mal sehen, wo diese sind.

Gruß Thomas

wuelle
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

An der Reaktion in Japan auf Livedoor läßt vermuten, daß an der TSE momentan viele zittrige Anleger engagiert sind…

Man muß es sich auf der Zunge zergehen lassen:

„Für die kommenden Tage erwägt die weltweit zweitgrößte Börse eine Verkürzung ihrer Handelszeit. Es hatte heute besonders viele Verkaufsorders gegeben.“

Das ist eine typisch japanische Lösung: „Sie wollen verkaufen? Oohh tut uns leid, das geht leider nicht, wir bitten um Entschuldigung.“ :-)

Ich wollte nicht mitanhören müssen, wenn das auf Xetra passiert!

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich