Richard Ebert
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

* Premium Fleisch AG im Ersten: Die Fleischfabrik

14.000 Schweine werden jede Woche im Schlachthof der Premium Fleisch AG verarbeitet.

Neben den Schlachtern und Zerlegern sind Veterinäre und Hygiene-Kontrolleure im Einsatz, damit aus dem toten Tier hochwertiger international geschätzer Schinken wird.

Ein Blick hinter die Kulissen.

07.02.03, 21.45 Uhr im Ersten

lion
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Ich habe die Sendung mit grossem Interesse verfolgt. Erstaunlicher Weise war bei dieser Dokumentation der Umgang mit den noch lebenden Tieren im Gegensatz zu anderen Medienberichten fast liebevoll. Doch in diesem hartem Geschäft ist Rücksicht auf das Tier nur für´s Fernsehen eine Ausnahme und deshalb unglaubwürdig.

In diesem Forum wird gerade in Bezug auf die Irak-Krise viel über moralische Aspekte geschrieben. Die Fleischindustrie wird hingegen nur wirtschaftlich analysiert. Bei den Produktangeboten für Ferkel und Schweine sind "glückliche" Tiere abgebildet.

Der Verbraucher wolle nicht mehr bezahlen, soll als Entschuldigung für Tierquählerei herhalten. Komischer Weise tanken die Autofahrer auch zu jedem Preis. Wer wirklich nicht auf den Fleischverzehr verzichten möchte, wird auch höhere Preise akzeptieren.

Bonekamp-WTA Brok.
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Ein Bericht der die eigenen Vorurteile nicht bestätigt, ist dadurch unglaubwürdig? Das betätigt die Einstellung eines Reporters, er sollte über Landwirtschaft berichten:

Er sagte: Wir müssen das zeigen was der Zuschauer sehen will! Das ist die Sensation und der Skandal. Die normale Wirklichkeit interessiert nicht.

An Schlachthöfen bin ich wöchentlich. Wenn dort nicht schonend und ruhig mit den Tieren verfahren wird, kann kein hochwertiges Fleisch erschlachtet werden.

Ebenso ist es mit dem Transport zum Schlachthof: Alle Schweine habe so viel Platz auf dem LKW, dass sie sich auch hinlegen können. Im Jet in die USA hätte ich das auch gern! Beim Abladen auf dem Schlachthof ist der Staatstierarzt immer präsent.

Das mit Schweinen oder anderen Tieren Geld verdient wird ist nicht unmoralisch. Unmoralisch ist es für mich in den Werten nicht zwischen Mensch und Tier zu unterscheiden. Wer das nicht will und kann, darf kein Fleisch essen.

Die meisten Menschen essen Fleisch. Sie haben Anspruch auf hohe Qualität aus artgerechter Haltung der Tiere bis hin zur schonenden Schlachtung. Dieses ist in Deutschland eindeutig der Fall, in der moderen Haltung genau so wie in der Bioschiene. Ohne Profit bei allen Beteiligten aber gäbe es keine Wurst, keinen Schinken oder Schnitzel.

Mit dieser Darstellung gibt es aber keine Einschaltquoten und keinen Profit für die Reporter!

MfG. B.Bonekamp

Spekulatius_Maximus
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Ich habe diesen Bericht natürlich auch sehr interessiert verfolgt!

Ich selber habe in meiner Ausbildung in meheren Schlachthöfen zu tun gehabt- auch in Lingen. Die Reportage am Freitag war sehr realistisch und ungeschminkt! So geht das im Wesentlichen an einem Schlachthof ab.

Jetzt kenne ich die Quote nicht, die mit dieser Reportage erzielt worden ist, aber die ist mir persönlich auch recht egal! Wichtig ist, daß sie im Ersten lief und die Fernsehzuschauer sich für diese Sendung entscheiden konnten! Und diejenigen, die diese Sendung gesehen haben, haben nun eine Ahnung davon, was auf Deutschlands Schlachthöfen abgeht und können Ihr "Wissen" in eventuell folgenden Diskussionen einsetzen!

Unwissenheit führt zu Vorurteilen. Diese Sendung dürfte gerne zu einer Art Reihe ausgedehnt werden, so läßt sich nämlich der Nährboden für die Vorurteile gegenüber der Landwirtschaft austrocknen!

An dieser Stelle noch herzlichen Dank an die Intendanten des öffentlich Rechtlichen Fernsehens, daß diese Sendung nicht irgenwo im Dritten, auf 3Sat oder auf ARTE lief, so sehr ich diese Senderanstalten auch schätze!

Hier noch die offizielle Quote (Quelle: http://quoten.das-erste.de/):

ARD-exclusiv: Die Fleischfabrik
Zeit: 21:47
Dauer: 0:28
Mio.: 2,77
Marktanteil: 9,3 %

MfG

S_M

lion
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Ich muss zugeben, dass ich noch keinen Schlachthof von innen gesehen habe und mein Vorurteil von Medienberichten herrührt.

Natürlich sollte man sich nicht aufregen und dennoch das billigste Fleisch im Supermarkt kaufen. Bin deshalb seit 15 Jahren Vegetarier.

Der Mensch ist ein "Allesfresser" und man sollte niemandem eine Ernährungsweise aufzwängen. Seitdem der Mensch zur Nahrungsergänzung- und Sicherung Getreide anbaut, ist er auf den höheren Nährwert von Fleisch weniger angewiesen, als zu Zeiten, wo man noch mit Keulen aufeinander losging.

Fleisch sollte einfach höher geschätzt und der "Lieferant" mehr geachtet werden. In meiner Kindheit gab es wöchentlich einmal Fleisch, und zwar am Sonntag. Heute gibt es an jeder Ecke eine Fressbude und die Leute stopfen nur in sich rein. Als Folge sind Übergewicht, Herzinfarkte und ähnliches an der Tagesordnung.

Gut wäre es, wenn Eltern mit ihren Kindern einen Ausflug auf einen Bauernhof machten. Viele Grossstadtkinder haben noch nie Schweine oder Rinder real sehen und erleben dürfen. Das würde das Bewusstsein für unsere Fleischlieferanten sicherlich ändern.

Zum Thema Gleichstellung von Mensch und Tier sollte man auf die Zustände in Pflegeheimen und Krankenhäuser verweisen, wo alte Menschen auf ihren Tod warten, indem sie in ihren Betten angeschnallt und ruhiggestellt unter Psychopharma vegetieren müssen. Die pflegebedürftigen Menschen haben Kinder grossgezogen, gearbeitet und Steuern gezahlt. Keine Partei und kein Politiker hat das Thema im Wahlprogramm. Sterbende haben keine Lobby. Jeden von uns wird auch dieses Schicksal irgendwann ereilen. Wem freut es da, wenn die Pflege und Zuwendung nach wirtschaftlichen Massstäben kalkuliert wird?

Kinder, alte Menschen und Tiere sind uns ausgeliefert und das sollte nicht schamlos ausgenutzt werden.

Was ist eigentlich mit der Überproduktion von Fleisch und dessen Subventionierung? Vor Jahren wurde im Fernsehen über katastrophale Transporte lebender Rinder in den nahen Osten berichtet. Für jedes Rind, welches lebend, egal im welchem Zustand, das Ziel erreichte, gab es 1.000 DM Subvention von der EU.

Ich möchte offen gestanden von meinem Steuergeld so etwas nicht finanzieren!

MfG

Bonekamp-WTA Brok.
Mitglied seit 10 Jahre 10 Monate

Subventionen für Lebendexport von Rindern gibt es, leider, dies soll aber eingeschränkt werden. Moslems wollen lebende Tiere!

Überproduktion von Fleisch gibt es weltweit nicht. In Entwicklungsländern und vor allem in Hungerregionen fehlen vor allem Proteine (Milch, Fleisch, Eier) in der Nahrung. Getreide usw. ist selten Mangelware.

In der EU ist ein Rindfleisch- und Schweinefleischüberschuss. Bei Rindfleisch und Rindern sind Exportsubventionen nötig. Bei Schweinen werden sie nicht gezahlt. Daher haben wir bei Schweinen Weltmarktpreise in der EU!

MfG. B.Bonekamp

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich