F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Bund Future: Rein theoretisch kann er noch 1500 BP steigen

Was macht der Markt ?

Er verkauft Anleihen, wenn er der Meinung ist, dass die Zinsen zukünftig steigen werden und er kauft Anleihen, wenn er der Meinung ist, dass die Zinsen zukünftig fallen werden.

Und meine Meinung ?

Jede 100 BP die der Bund-Future steigt oder fällt stehen für 0,1 % in der 10-jährigen Zinsstruktur. Sprich - wenn wir derzeit von 2,5 % reden, so haben wir noch gute 1,5 % Luft bis zum Zielzins 1 % - was beim Bund-Future noch 1500 BP ausmachen würde bzw. einen maximalen Kurs von 147.

Jeder Monat und jedes Jahr in dem sich nichts an den Leitzinsen verändert, lässt auch die Renditen für Staatsanleihen fallen.

Nichts anderes sehen wir in den letzten Monaten.

Es scheint scheinbar sehr schwer zu sein, endlich zu begreifen, dass tatsächlich die Finanzierung des Staates durch die Notenbanken begonnen hat.

Und es wird rein Verschuldungstechnisch betrachtet keinen Weg mehr zurück geben.

limitup
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#51]

Zitat:
Die Federal Reserve kauft Staatsanleihen. Die EZB kauft Staatsanleihen. Die Nationalbank Jugoslawiens kaufte Staatsanleihen.

Die BOJ hat auch Staatsanleihen gekauft nur genützt hat es nix. genau wie die ersten QE Aktionen der FED und EZB

Nur durch den Kauf von Staatsanleihen wird noch keine Inflation ausgelöst. Die Wachstumsraten der Geldmengen fallen dramatisch, in USA ist Delta M3 sogar negativ. Ich frage mich gerade wo das so tolle Geld eigentlich vagabundiert? hast Du mehr Geld in der Tasche durch QE?

Klar wird es irgendwann den große Knall geben und alles Geld wird entwertet. Nur wann? Und was nützt es mir wenn sich die Aktien bis dahin halbieren oder sogar noch weiter fallen?

Wie siehts denn mit den Aktien aus? Dax 2000 Punkte unter Hoch, Dow 4000 Punkte drunter. China 50 % unter Hoch. Wie siehts mit den Immobilienaktien aus? 70-80 % unter Hoch. Eine Rio Tinto 50 % unter Hoch. Und mal zur Info: Auch 2007 hiess es kauft Aktien die Hyperinflation kommt. Rohstoffaktien, Immobilienaktien werden explodieren etc.Wie siehts mit den Hauspreisen in USA aus?

und der Nikkei auf 16 Monatstief!

Sieht das so aus als ob der Markt die große Inflation erwartet?

Gast

@ tomxy [#50]

Die Kunst ist einfach den richtigen Zeitrahmen für ganze Zyklenspekulationen abzustecken. Der neue Markt z. B. fiel wohl noch schneller als er zuvor angestiegen war:-) Auch der Dax-Einbruch im Herbst 2008 dürfte ja noch in Erinnerung sein. Es darf also nicht maßgeblich sein wie schnell etwas passiert sondern das etwas überhaupt passiert.

Eine Shortposition im Bund mit festgelegtem Stoppkurs oberhalb des Einstiegs ist schon fragwürdig. Die Gewinnchance ist sicher höher ohne Stopp, dafür aber dann das Halten dieser Position über mehrere Monate / Jahre sowie die Luft haben das Ding in der Zwischenzeit richtig ins Minus laufen zu lassen.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ pullPUSH [#49]

Stimmt,

wurde gerissen , habe aber gleich wieder aufgebaut.

Die Dynamik des Anstiegs und meine Indikatoren zeigen mir das hier die Luft zu Dünn ist.

Ich bleibe Short

Bei den Währungen sehe ich einen festen Euro bis 1,29

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ limitup [#52]

Tja, Japan.

Das Kuriose ist, dass die Japaner einen Hang zu Anlagen in ausländischen Anleihen haben. Da es Zuhause aufgrund der Mini-Zinsen keine Erträge gab, suchte man sein Glück eben hauptsächlich in US- und anderen Schuldtiteln.

Die BoJ musste dann zwangsläufig Anleihen kaufen, um die Zinsen auf dem festgelegten niedrigen Niveau zu halten.

Japan erwirtschaftet im Gleichschritt mit Deutschland und der VR China riesige Aussenhandelsüberschüsse und hat daher immer ein Plus im Aussenhandel.

Wieder ein Unterscheidungsfaktor zu den USA, der gesamten Euro-Zone.

Gut, du fragst nach den Aktienkursen seit deren Hoch. Ok.

Ich stelle einmal ein paar Fakten seit Anfang 2009 dagegen. Passt das mit deflationären Tendenzen zusammen ?

DAX: gut 60 % + seit Anfang 2009

Dow Jones: gut 60 % + seit Anfang 2009

Gold: gut 25 % + seit Anfang 2009

Wonach riecht das Ganze ?

Kann es sein, dass das offensichtlich zuviel vorhandene Geld derzeit noch aus dem Geldkreislauf zurückgehalten wird und daher "Inflation aufgestaut" wird ? Und was passiert, wenn aus irgendeinem Grund, diese Stauung nicht mehr aufrechterhalten werden kann ?

Auf Dauer kann niemand über seine Verhältnisse leben.

Gast

@ Paljusevic, Franjo [#55]

Anfang 2009 befanden sich die Märkte im Stadium der Depression, gerade aus marktpsychologischer Sicht. Die folgenden prozentual starken Anstiege sind normale Gegenbewegungen nach den Tiefpunkten einer Baisse, die die zu tief gefallen Kurse ausgleichen, parallel dazu im Jahre 2003 zu sehen.

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Der Finanztheoretiker Silvio Gesell schrieb 1918 zum Thema Währung:

„Die Währung hält den Staat zusammen oder sprengt ihn - je nachdem. Wird hier gepfuscht, so löst er sich in kleine Teile auf, in Atome, die sich gegenseitig abstossen: Stadt gegen Land, Beruf gegen Beruf, Volksstamm gegen Volksstamm, Norden gegen Süden, Festbesoldete gegen Lohnarbeiter, bis schliesslich Arbeiterbataillone gegen Arbeiterbataillone marschieren.“

limitup
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#55]

Es wird immer konfuser. Aha das vagabundierende Geld wird also mit Absicht zurückgehalten. Genau, Dir gibt jemand umsonst Geld und du packst es unters Kopfkissen weil es ja eh geschenkt ist.

Wieso zum Teufel fallen die Wachstumsraten der Geldmengen seit 2008/2009 dramatisch? kannst Du mir die Frage beantworten?

ich habe da ne Idee. Weil das angeblich ins System geschleuderte Geld nicht investiert wird sondern einfach nur die Verluste ausgleicht die mit der Immokrise 2007 entstanden sind und imemrnoch entstehen.
Aber mehr Geld zum ausgeben hat deswegen keiner.

Was fehlt um einer knackige Inflation anzuheizen ist einfach genügend kreditwürdige Kreditnehmer und Verbraucher. Länder, Banken und Konsumenten sind doch alle überschuldet. Niemand hat doch kein wirklich belastbares Eigenkapital mehr.Und wer es hat, rückt es nicht raus. Und mal ehrlich? Wieviel Flat Tv Schirme, wieviel Autos braucht denn jedes Jahr der Mensch 2? 3? 100?

Seit mehr als 10 Jahren wird vor der großen Inflation gewarnt. Nichts ist passiert.
Ob eine Deflation kommt - ich weiss es nicht.Jedoch sehe ich die Gefahr dafür. Und zwar mehr als die alljährlich prophezeite große Inflation ala 1923. Die Argumente sind immer die gleichen..Ausufernde Geldmengen.

Klar sind die Aktienmärkte seit 2009 rasant gestiegen. Der Nikkei hat sich in den letzten 20 jahren immer mal wieder von seinen Tiefs verdoppelt. Was hats genützt? Nichts

ne Ivg war mal bei 35 (2007 als die große inflation praktisch schon an der Tür stand) Jetzt ist sie bei 5 Euro.

Was ist wenn du da heute kaufst, weil 2011 wieder die große Inflation kommt und das ding fällt auf 2 euro oder auf 1 Euro?

Also meiner Meinung nach, und hier hänge ich mich jetzt sehr weit aus dem Fenster, wird sich der Dax nochmal um 30-50 % reduzieren, bevor er neue Hochs macht.

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ limitup [#58]

Lassen wir uns überraschen.

http://www.federalreserve.gov/releases/H6/Current/

https://stats.ecb.europa.eu/stats/download/bsi_tab02_03/bsi_tab02_03/bsi_tab02_03.pdf

(man beachte Diagramm C2 - "Credit to general government")

limitup
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#59]

Hugh Hendry: Deflationsgefahren groß und akut

Fondsmanager Hugh Hendry macht sich Sorgen um Chinas Wirtschaftsmodell sowie die Auswirkungen auf Japan und die Welt, sollte sich Chinas Konjunktur abschwächen.

http://www.wallstreet-online.de/nachrichten/nachricht/2963429.html

Zur Info:

Hugh Henry ist nicht irgendwer, sondern der erfolgreichste Global Macro Fund Manager der letzten Jahre

http://www.zerohedge.com/article/congratulations-hugh-hendry-achieving-best-macro-hedge-fund-ytd-return

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ limitup [#60]

Ich habe ihn oft und gerne auf CNBC gesehen. Ein sehr kompetenter und vor allem humorvoller Schotte.

Jeder hat allerdings seine eigene Meinung.

Ich hätte nichts dagegen einzuwenden, wenn man von Deflation sprechen würde, wenn sich die Notenbanken bei der Staatsfinanzierung heraushalten würden. Ja, dann ja.

Nur haben wir derzeit ein weitaus grösseres Schuldenproblem als Anfang der 1980er, als diese Staatsschulden 15 % Leitzinsen verursachten. Sämtliches freie Kapital absorbiert wurde und die Privatwirtschaft ziemlich schlecht da stand.

Heute haben wir die gleiche Problematik auf Staatsseite, nur mit dem kleinen Unterschied, dass die Notenbanken mit ihren Eingriffen in das Marktgeschehen keine Liquiditätskrise zulassen.

Beide sind happy - Staat und Privatwirtschaft.

Aber ist nicht klar ersichtlich, dass diese Vorgehensweise im krassen Gegensatz zur Geldpolitik der letzten 70 Jahre steht und dies zwangsläufig die Sache noch weiter verschlimmert, bzw. höchste Gefahr für den Geldwert besteht ?

Für mich steht fest: Würde die Federal Reserve nicht intervenieren, hätten wir längst Marktzinsen von weit über 20 %, was einem kompletten Kollaps der Weltwirtschaft gleichkommt.

Ob und für wie lange eventuell durch diese Aktionen nun Zeit gewonnen wird, bleibt jedem selbst zu beurteilen.

Deflation der 1930er als 30 US-$ eine Unze Feingold darstellten ist ja logisch und verständlich. Gold ist begrenzt und damit ist auch die Schuldenaufnahme begrenzt.

Fordern nun die Gläubiger ihr Geld zurück gibt es zwangsläufig Geld-Engpässe.

Das Gleiche gilt auch, wenn sich Angebot und Nachfrage von Geld am Markt frei regeln können (siehe Anfang der 1980er). Da ist der Regulator der Zins, der Geld "wertvoller und damit knapper" macht.

Aber heutzutage, wo das Geld nach Bedarf von den Notenbanken hergestellt wird und der Zins bei fast 0 % liegt und das gezwungenermassen auch dauerhaft wegen den imensen Staatsschulden, kann man doch nicht von Deflation sprechen.

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