F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Bund Future: Rein theoretisch kann er noch 1500 BP steigen

Was macht der Markt ?

Er verkauft Anleihen, wenn er der Meinung ist, dass die Zinsen zukünftig steigen werden und er kauft Anleihen, wenn er der Meinung ist, dass die Zinsen zukünftig fallen werden.

Und meine Meinung ?

Jede 100 BP die der Bund-Future steigt oder fällt stehen für 0,1 % in der 10-jährigen Zinsstruktur. Sprich - wenn wir derzeit von 2,5 % reden, so haben wir noch gute 1,5 % Luft bis zum Zielzins 1 % - was beim Bund-Future noch 1500 BP ausmachen würde bzw. einen maximalen Kurs von 147.

Jeder Monat und jedes Jahr in dem sich nichts an den Leitzinsen verändert, lässt auch die Renditen für Staatsanleihen fallen.

Nichts anderes sehen wir in den letzten Monaten.

Es scheint scheinbar sehr schwer zu sein, endlich zu begreifen, dass tatsächlich die Finanzierung des Staates durch die Notenbanken begonnen hat.

Und es wird rein Verschuldungstechnisch betrachtet keinen Weg mehr zurück geben.

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ benedikt54 [#88]

Perfekt, dass es für Sie so gut gelaufen ist.

Aber ist dieser Rücksetzer nicht vielmehr als ein "Gewinne mitnehmen", wie wir meines Erachtens auch zukünftig noch so viele sehen werden ?

Die zukünftige Entwicklung wird -meiner persönlichen Meinung nach- so aussehen, dass Aktienmärkte und Rentenmärkte im Gleichschritt nach oben laufen werden.

Die Aktienmärkte deshalb, weil à la longue die short positionierten Marktteilnehmer vergeblich auf die "Deflation" und die damit verbundene erwartete Krise warten.

Und die Rentenmärkte, weil trotz der erwarteten Zinserhöhungen diese ausbleiben und von den Zentralbanken immer wieder mit den propagierten Risiken für die wirtschaftliche Entwicklung Anleihekäufe und Nullzinsen verteidigt werden.

Eine tolle Kombination, die den Geldwert -meiner Meinung nach- ziemlich in den Keller schicken wird.

tomxy
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#92]

Die zukünftige Entwicklung wird -meiner persönlichen Meinung nach- so aussehen, dass Aktienmärkte und Rentenmärkte im Gleichschritt nach oben laufen werden.

Das wäre auch in einem klassischen liquiditätsgetriebenem Bullenmarkt der Fall. Mit Aktien Longpositionen wird man meiner Meinung nach deshalb nicht unbedingt verkehrt liegen, wenn sich die Marktzyklik in diesem Sinne verändern sollte, selbst wenn die Inflation nicht anzieht. Oder eben genau dann, wenn die Inflationsraten nicht oder nur mäßig steigen. Parallel steigende Aktien- und Rentenmärkte, bei anziehender Inflation kann ich mir schlecht vorstellen.

tomxy
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Nachdem über die CTD-Anleihe sowie ausländische T-Bonds das theoretische Potential für den Bund-Future in diesem Thread breit diskutiert wurde, möchte ich noch einen anderen Aspekt mit einbringen, der das Kurspotential begrenzen könnte. Wie sieht es mit dem Garantiezins für Lebensversicherungen aus? Der steht aktuell bei 2,25%. Schränkt nicht dieses Niveau automatisch die Nachfrage von Versicherern ein und führt sie nicht dazu, dass jetzt auch verstärkt die längeren Laufzeiten profitieren könnten? Die Nachfrage von Versicherern nach AAA Anleihen ist ja nicht unerheblich und mir fehlt es an dem Glauben, dass unterhalb des Garantiezins Niveaus hier noch massiv investiert wird. Einen neuen Schub kann doch eigentlich nur die Absenkung des Garantiezinses auslösen oder liege ich hier falsch?

http://de.news.yahoo.com/2/20100813/tbs-garantiezins-fuer-lebensversicherung-f41e315.html

Der Gesetzgeber gibt vor, dass der Garantiezins maximal 60% des 10-jährigen Renditedurchschnitts von Staatsanleihen betragen darf. So steht es in diesem Artikel:

http://www.welt.de/finanzen/versicherungen/article8912643/Garantiezins-der-Lebensversicherung-wackelt.html

Bei anhaltend hohem Kursnivau würde also durch die unvermeidliche Absenkung des Garantiezinses weitere Nachfrage ausgelöst.

Gast

@ tomxy [#94]

Zur Berechnung des Garantiezins, also quasi dem "BreakEven" der Versicherungen, wird in der Versicherungsmathematik außer der 60% Staatsanleihengrenze viel mehr Wert auf die Tatsache gelegt, dass sich Lebensversicherer darauf verlassen das viele Kunden die Verträge vorzeitig auflösen (müssen).
- Da gab es in den letzten Jahren ein paar Änderungen, was die Verlustquote bei Kündigungen der Kunden gesenkt hat... das wirkte sich dafür wieder negativ auf die Berechnung des Garantiezins aus.
- Die Tatsache mit der Altersentwicklung der Bestandskunden und der mangelnden Anzahl zahlungsfähiger junger Neukunden senkt auch den möglichen Garantiezins.
- Das Versicherer jetzt wegen stärkerer Regulierung der Finanzmärkte nicht mehr "alles" machen dürfen, senkt das Gewinnpotential der bisher erfolgreichen und senkt so auch wieder den möglichen Garantiezins.
- ...

Also, Versicherer und Garantiezins haben zwar auch einen Zusammenhang mit den Staatsanleihen, aber einige andere Faktoren sind da viel wichtiger.

tantan
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Meine Meinung bezüglich Infaltion/Defation ist, das wir uns in einer gefährlichen Extremsituation befinden. Die Nullzinspolitik und das gleichzeitige Drucken von Geld hat, solange Vertrauen in die Devisen besteht, deflationäre tendenzen. Wenn es nicht mehr wie 2,25% auf 10 jährige Bundesanleihen gibt, müssen Versicherungen die halt nehmen. Der Druck mit Kapital rendite zu verdienen macht vieles möglich.

Anders sieht es aber aus, wenn Kapital nicht in Form von Devisen vorliegt. Hier besteht immer weniger Bedarf Devisen gegen Rohstoffe und andere Waren mit geringen oder einmaligem Umschlag anzunehmen. Da liegt der Keim einer Infaltion. Gleichzeitig läst der defatioäre Druck der Globalisierung spürbar nach. In China und Indien steigen die Löhne und die Infrastruktur wird immer teurer und komplizierter. Immer mehr Kapital wir durch horten von Rohstoffen gebunden. Die Regierungen beschimpfen das als böse Spekulation. Die bösen Regeln haben die Regierungen aber selber gemacht. Ob es bei diesem dummen Spiel Gewinner geben wir, weis ich nicht. Die Regierungen werden wohl noch einige male die Regeln ändern. Aber das Bondanleger nicht zu den Verlierern zählen werden, kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#92]

Leider läuft nix perfekt, sondern es ist das eingetreten was ich befürchtet habe. Meine Indikatoren haben sich neutralisiert.

Was heisst, das ich im Moment im Durchschnitt minimal im Minus liege und die Position close.

Ich sehe leider nochmals eine neues High in den Bunds mit Kursen über 135.

Das ist es was mich am meisten aufregt, wenn man sich öffentlich zu einer Position bekennt und dann ein paar Tage später einen Rohrkrepierer hat.

Gast

@ benedikt54 [#97]

Das braucht Dich nicht aufzuregen; ich glaube, wir sind alle erfahren genug um zu wissen, dass eben auch viele Trades mit Minus geschlossen werden müssen.

F
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ benedikt54 [#97]

Gegen Gewinnmitnahmen ist ja nichts einzuwenden, aber meines Erachtens sehe ich keinerlei Gründe auf steigende Zinsen = einen fallenden FGBL zu setzen.

Die Staatsfinanzen lassen es -so wie ich es sehe- nicht zu.

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@ Paljusevic, Franjo [#99]

Das sehe ich anderes, aber das sind nur persönliche Meinungen, mehr nicht.

Man braucht diese divergierenden Ansätze, sonst hätten wir ja keinen Markt.

Folgt man aber Deiner Argumentation, dann musst Du doch long sein, oder?

Gast

@ benedikt54 [#100]

Ich gehe nicht mit dir konform das die komplette Hausse schon gelaufen ist. Die Hausse stirbt in der Euphorie so heißt es, aber davon sind wir meilenweit entfernt. Die jetzige Marktphase definiert sich wohl als Phase der Begleitung, d. h. je nach Nachrichten gehts mal rauf und mal runter. Die erste Phase der Hausse, die Korrektur der vorher zu tief gefallenen Kurse (ab Frühjahr 2009) haben wir hinter uns.

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