Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Third Party Risk

Ich lege einen Teil meines Vermögens in Form von Aktien bei einer Bank oder einem Broker an, um von den Dividenden und eventuell von teilweisen Verkäufen im Alter gut leben zu können.
Mehrfach sind Broker für Futures in Konkurs gegangen und haben das Vermögen ihrer Kunden – trotz Segregated Accounts – vernichtet.
Wie schaut das bei Aktien aus ? Nicht rein rechtlich, da ist die Lage klar. Sondern in der Praxis. Ist ein Fall bekannt, dass Kunden, die Aktien bei einer Bank oder einem Broker deponiert haben, Geld verloren haben, weil die Bank oder der Broker in Schwierigkeiten war ? Ist es erforderlich, sein Aktiendepot auf zwei oder drei Banken zu verteilen, wie ich das bei meinen Depots für Futures mache ?
Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Antwort auf von benedikt54

Falls der Handel von Futures und Optionen auf Futures an einer Börse stattfindet, wie es meines Erachtens sein sollte, ist nicht der Broker für bid / ask verantwortlich. Sondern ein Market Maker an der Börse oder- wie z. B. overnight bei Natural Gas - eben niemand.

Mir ist vereinzelt folgendes passiert: Wenn ich Optionen verkaufe, gebe ich häufig gleich die Order für den Rückkauf bei 10, 20 oder 50 % des Verkaufspreises ein. Gelegentlich wird eine dieser Orders overnight gefilled, obwohl der Preis der Option tagsüber viel höher ist. Weil offenbar ein Anfänger eine Market-Order für den Verkauf dieser Option eingibt und außer mir niemand eine Order draußen hat.

Etwas anderes ist es für KO-Scheine, CFDs, Forex-Handel etc. Hier ist der Broker für die Preisstellung verantwortlich. Von diesen halte ich mich deswegen fern.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Liebe Alle,

unten stehend zwei Antworten, die ich von Degiro auf meine Frage erhalten habe, ob mein Geld in einem "Segregated Account" gehalten wird (beide Texte) und wie meine Aktien gehalten werden (nur erster Text). Bin juristischer Laie, aber wohl ist mir bei diesen Formulierungen nicht.

Würde mir helfen, wenn ein Bank-Experte diese Zeilen und die Folgen für das Vermögen der Anleger im Falle von Problemen der Degiro oder ihrer Partner ausdeutschen würde.

Herzlichen Dank !

Mit besten Grüßen, Myrrdin

Der Geldmarkfond dient nur der Geldlagerung welches Sie auf unser Konto überweisen. Wenn Sie beispielsweise eine Aktie kaufen wird diese jedoch von einem SPV auf der Börse gehandelt und gehalten. Dieses 'Special Purpose Vehicle' ist auch komplett getrennt von DEGIRO. Selbst bei einem Konkurs von DEGIRO haben Sie noch Anspruch auf Ihre Investitionen. Negative Renditen die der Geldmarkfond erziehlt, welcher sich meistens auf wenige Cents beläuft, wird von DEGIRO momentan direkt kompensiert. Bei positiven Renditen behält der Kunde diese Erträge.

Angenommen Sie sind Deutscher oder Österreichischer Kunde, wird Ihr Geld im Euro Fond von Morgan Stanley investiert. Der folgende Link gibt dazu weiter Auskunft: https://www.degiro.de/data/pdf/de/KIID_MS_ELF(DE).pdf

Wenn Ihnen die Sicherheit an oberster Stelle steht, dann ist DEGIRO definiv ein
verlässlicher Standort für Sie. ... Wir
sind keine Bank, sondern ein Investment Unternehmen. Daher halten wir selbst
kein Geld sondern investieren es an einem von uns unabhängig geführten
Geldmarkfond. Dieser von Fundshare oder Morgan Stanley geführten Fond wurde
kreiert um Ihr Geld so sicher wie möglich zu halten und negative Renditen
werden von uns kompensiert. 

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

myrrdin

Meine Bankzeiten sind zwar schon einige Jahre her, aber der untere Absatz sagt ja eigentlich alles.

Sie sind keine Bank, sondern legen die Überschüssigen Gelder selbst in einen Geldmarktfond an.

Es stellt sich dann die Frage was der Geldmarktfond mit den liquiden Mitteln macht.

Ich erinnere mich noch sehr gut daren wie eine risikolose Anlage in einen Geldmarktfond  meiner Mutter

ca 30 Prozent gekostet hat. Der Geldmarkt fond war nämlich in Produkten von Lehman investiert.

Wirklich Risikolos ist da gar nichts.

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@benedikt54

Diese Befürchtung hege ich ebenfalls. Ich möchte mein Handelsrisiko selbst bestimmen und nicht zusätzliches Risiko durch Dritte auf mich nehmen.

Vielen Dank für die Information.

Hast Du eine Idee, was es mit dem SPV auf sich hat, das die Aktien für mich handelt und hält ?

Mit besten Grüßen, Myrrdin

Myrrdin
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

@Spomi

Vielen Dank für Deine Tipps.

WHSelfinvest habe ich mir mittlerweile angeschaut. Ist aber offensichtlich ein Partner von Interactive Brokers und daher nicht geeignet, mein Third Parts Risk zu reduzieren. Macht aber eine guten EIndruck auf mich, was ich dort gelesen habe.

Für eine Börsenplatzmiete ist mein Handelsvolumen deutlich zu klein - mein Zeithorizont für einzelne Trades sind Wochen bis Monate.

Mit besten Grüßen, Myrrdin

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

myrrdin

SPV ist ja eine klassische Zweckgesellschaft deren Gründung die Aufgabe hat Aktien zu kaufen und zu verwalten.

Es ist eine juristisch selbstständige Person und unterliegt somit nicht dem Risiki das Degiro als Broker innehat.

Hört sich ja sogesehen alles sehr vernünftig an, bin halt leider kein Jurist und weis nicht welche formaljuristischen Risiken sich hier verbergen oder ob

es überhaupt welche gibt.

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SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

ad myrrddin:

aufgrund der Erfahrungen bei der Brokerpleite mit MF global kann ich nur sagen:

bei Brokerpleite wurden die offenen Positionen zum übernehmenden FCM migriert. KEINE BARGELD Bestände!

daher ist es sicherer 3M o. 6M t-bills zu kaufen (und diese ev. zu hedgen, wenn es ganz ohne Kursrisiko sein soll)

dieser Ablauf obliegt aber immer dem Masseverwalter nach US Recht, kann daher auch anders laufen - Gläubigerschutz!

WHSelfinvest hatte den verbliebenen neg. Saldo dann selbst ausgeglichen, bei grösseren cash Positionen direkt bei MFG sah es nicht so rosig aus- Geld weg.

Einlagesicherung für Brokerkonten ist leider nur 20.000 EUR.

daher ist das seit damals mein Max. Kontostand. handeln kann ja jeder mit dem max. Risiko intraday. Nachschüsse müssen halt sehr schnell angewiesen werden.

ratsam ist es verschiedene Währungen in var. Ländern und Weltgegenden aufzubewahren. bissi CHF, USD , EUR, GOLD, CAD in EU, CH, CAN und USA

asiat. Banken sind mir zu riskant und oft sind dass nur franz. Institute in Indochine.

wenn es denn dicke kommt, sind auch die Schliessfächer in der EU NICHT zugänglich.

aber in Linz gibts doch recht sichere Banken, sogar seinerzeit von Jimmy Rogers empfohlen :-)

einmal öst. Banken Sicherungfonds, einmal jener der öst. Sparkassen. seit Jänner 2019

Grüsse vom monte qua-qua... zum EX-Stahlkocher  SPOMI

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zorrie
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

Das sind doch die besten Beiträge, wenn SPOMI, Benedikt et Al aus eigener, reichlich vorhandener Erfahrung berichten. 

Vielen Dank!

benedikt54
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

zorrie

Danke für die Blumen.

Deshalb verstehe ich auch nicht warum das Forum nicht stark frequentiert wird. Die Informationen sind bares Geld wert.

Na ja, wir geben weiter unser bestes.

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SPOMI
Mitglied seit 10 Jahre 9 Monate

hab vor langer Zeit mal mit einer Finanzjournalistin gesprochen , auch mit Ex Kollegen, die ins Fach der Schreiber gewechselt sind.

Die meisten wollen die wilden Kriegsgeschichten hören und lesen, weil dann können sie sich an die Brust klopfen und sagen:

" ich habs ja gewusst, die bösen Banken ,Broker, die Weltverschwörung sind schuld"

keiner will selber drauf schauen, was man für sich und sein Geld tun sollte oder auch unterlassen.

Professionelle Einstellung hat kaum jemand zum trading, die meisten sind Zocker und lieben den Nervenkitzel , so wie Casino und Lotto.

Kannst mir nicht einen guten trade nennen , i will schnell a paar tausend verdienen, das hör ich oft. :-)

SPOMI

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