Australien korrigiert seine Ernteschätzung – EL Nino Wetter drückt Erwartungen
Das australische Landwirtschaftsministerium (ABARES) hat seine jüngsten Ernteschätzungen 2014 für Weizen auf rd. 24,6 Mio. t gekürzt. Im Vorjahr wurden 27 Mio. t geerntet. Die Reduzierung des Ernteergebnisses erfolgt trotz einer um 2 % erhöhten Anbaufläche infolge unterdurchschnittlicher Flächenerträge.
In den Weizenanbaugebieten in östlichen Teilen Australien (u.a. Queensland, New South Wales ) sind große Regionen mit einem Niederschlagsdefizit zu beobachten. Zwar wird noch in dieser Woche Regen erwartet, jedoch sind die Bodenwasserreserven zu schwach, um eine längere Durststrecke zu überstehen.
Der entscheidende Grund für die pessimistische Einschätzung besteht im erwarteten Wetterphänomen EL Nino. Bei einem üblichen Verlauf dieses Wettergeschehens wird der Südosten Australiens in der 2 Jahreshälfte von Trockenheit geprägt sein. Die australische Weizenernte fällt in die Zeit von Nov bis Dez.. Zu wenig Niederschlag könnte also die Ausreifephase und damit den wesentlichen Teil der Ertragsbildung gefährden. Aber jed El Nino-Phase verläuft etwas anders.
Negative Erfahrungen hat man bereits bei der abgeschlossenen Sorghum-Ernte gemacht, die nur halb so große Erträge gegenüber dem mehrjährigen Mittelwert gebracht hat. Auch die schwach ausgefallene Baumwollernte unterstützt die Befürchtungen um zu wenig Wasser im Bodenvorrat.
El Nino bringt erhöhte Temperaturen bei reduzierten Niederschlägen. Damit steigt die Verdunstungsrate kräftig und wird den Pflanzen die notwendige Bodenfeuchtigkeit entziehen. Die Folge ist zu kleine Kornbildung mit negativen Folgen für die Erntemenge und die Qualität des Getreides.