Beim Weizen kamen in den letzten Jahren über 90% der Netto-Exporte aus den traditionellen Hauptexportländern wie den USA, Australien, Kanada, der EU, sowie den Schwarzmeeranrainern, Argentinien und Indien. Im WJ 2014/15 werden aus den USA, aus Australien, aus Kasachstan und aus Indien geringere Exportmöglichkeiten erwartet, während die EU, Kanada und Russland, aber auch die Ukraine mehr exportieren können. Aufgrund der aktuellen politischen Lage in der Ukraine muss deren Exporterwartung von 9 Mio. t jedoch noch mit verstärkter Vorsicht gesehen werden. Dieses gilt natürlich auch für die anderen Länder, da die Ernte letztlich noch nicht „im Sack" ist. Dennoch: Die Kursbildung an den Börsen erfolgt nach diesen Erwartungen.
Dahingegen sind die Zahlen der Hauptimporteure Südostasien, Vorderasien und Nordafrika relativ stabil, während der Importbedarf aus China und Brasilien laufend zunimmt. Immerhin importieren die genannten fünf Länder/Regionen knapp 50% der weltweiten Importmengen. Letztlich bedeutet das, dass die Handelswege des Weizens relativ fest und gut kalkulierbar sind und wenn die Nordhalbkugel erst einmal geerntet hat die Verteilung beginnen kann.
Beim Grobgetreide (ca. 80 % Mais, der Rest Gerste, Roggen usw.) kommen einige Hauptexporteure von der Südhalbkugel, wie man aber auch erkennen kann zählt zu den großen Vier auch die Ukraine. Aus den USA erwartet man in WJ 2014/15 überdurchschnittliche Exportmöglichkeiten, aber ob die Ukraine die geschätzten knapp 20 Mio. t liefern kann?
Interessant ist, dass sich ca. 75% der Importe auf nur wenige Länder/Regionen konzentrieren. Deren Bedarf ist zwar leicht steigend aber nicht so starken Schwankungen ausgesetzt wie die Produktion. Die Entwicklung der Maisproduktion in den USA dürfte auch in diesem Jahr das „Zünglein an der Waage" für die weitere Entwicklung vieler Getreidepreise sein.
