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06.14
09:52

Ernteprognosen 2014/15 im Vergleich

Kleinere Ernte 2014/15, aber gleich durchschnittliche Versorgungslage

Führende Institutionen im Ernährungssektor versuchen sich mehrfach im Jahr mit Prognosen zur kommenden Getreideernte. Dabei entwickeln die Einrichtungen ganz unterschiedliche Methoden. Zu berücksichtigen sind auch die unterschiedlichen Veröffentlichungstermine, so dass der Aktualitätsgrad verschieden ausfällt. Im vorliegenden Fall datiert die älteste Schätzung von der FAO vom Anfang Mai, d.h. ein ganzer und wichtiger Monat Mai fehlt zur  Informationsgewinnung.

Trotz unterschiedlicher Teilergebnisse fällt zunächst auf, dass die Richtung einer weniger großen Ernte 2014/15 gegenüber dem Vorjahr übereinstimmend geschätzt wird. Das ist damit zu erklären, dass nach einer Rekordernte mit überdurchschnittlichen Flächenerträgen die nachfolgende Ernte zunächst mit angenommenen Durchschnittserträgen berechnet wird. Überraschende Übereinstimmung besteht bei der abschließenden Einschätzung der Versorgungslage mit Hilfe der Endbestände und der Versorgungskennziffer "stock to use ratio" mit durchschnittlichen 20 %. Die Abweichung der FAO-Zahlen ist mit der fehlenden Aktualität zu erklären. Bei der Beurteilung der Daten sind Schätzfehlerbereiche zwischen 3 und 5 % zu berücksichtigen.

Die Gesamternteschätzungen sind wegen unterschiedlicher Erhebungsmethodik weniger von der Seite der absoluten Zahlen zu beurteilen als vielmehr von ihrer Veränderung. Dabei fällt die Schätzung des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) mit einem deutlichen geringeren Rückgang von 25 Mio. t zu rd. 40 Mio. t der beiden anderen Institutionen auf. Dabei dürfte ein zeitlicher Informationsvorsprung der günstigen Produktionsbedingungen in jüngerer Zeit eine Rolle gespielt haben.

Die Verbrauchsschätzungen fallen  infolge steigender Weltbevölkerung, steigender Einkommen und zunehmender Viehbestände grundsätzlich höher aus. Sehr zurückhaltend sind die gemäßigten Nachfragesteigerungen beim industriellen Verbrauch einzuordnen. Die Boomphase zurückliegender Jahre in der Bioenergiegewinnung ist längst in eine Stagnationsphase übergegangen.

Niedrige Weizenernten in einer tolerierbaren Spannbreite werden von allen Institutionen vorhergesehen. Im Falle des übrigen Getreides - zu rd. 80 % aus Mais bestehend – sind die unterschiedlichen Informationsstände zur Aussaat und der Bestandsbeurteilung zu berücksichtigen.

Im Ergebnis ist zwar festzustellen, dass die Ernte 2014/15 etwas niedriger als im Vorjahr eingestuft wird, aber die Versorgungslage – gemessen an den Endbeständen - etwa gleich durchschnittlich eingeschätzt wird.

Die nachfolgenden Prognosen  werden mit fortschreitender Ernte zu gefestigteren Ergebnissen führen. Der Anteil von durchschnittlichen Annahmen wird zunehmend durch handfeste Daten untermauert.

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