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08.14
09:46

EU-28-Ernte 2014: es fehlen 11 Mio. t Qualitätsweizen gegenüber Vorjahr

EU-28 – Rekordverdächtige Weizenernte – aber es fehlt die Qualität

Das französische Prognose-Institut Strategie Grains schätzt im jüngsten Bericht die EU-Weizenernte nochmals höher ein. Gleichzeitig wird jedoch davor gewarnt, dass infolge der andauernden Niederschläge auf reife Weizenbestände die Qualitäten für Backweizen erheblich gelitten haben. Die Fallzahlen erreichen bei weitem nicht mehr die angepeilten 225er Werte, sondern liegen teilweise bei 150.

Nach den Recherchen des Instituts soll die EU-Weichweizenernte rd. 144 Mio. t betragen. Durum-Weizen wird auf zusätzliche 7,2 Mio. t veranschlagt. Zusammen errechnet sich daraus eine EU-Weizenrekordernte von über 151 Mio. t.

Strategie Grains schätzt, dass nur noch 59 % des Weichweizens die Backweizenqualität erreicht. Im Vorjahr lag der Anteil bei 71 %. Bis jetzt lagen die ersten Einstufungen etwa bei 67 %. Das sei wesentlich zu hoch, meint das Institut. Man müsse vielmehr davon ausgehen, dass rd. 11 Mio. t bzw. rd. 10 % Backweizenqualitäten gemessen am Vorjahr fehlen.

Insbesondere in Frankreich sei der Qualitätsschaden mit einem Backweizenanteil (Fallzahl mind. 225) von nur noch einem Drittel der Ernte besonders hoch. In Teilen Deutschlands und Polens seien auch Qualitätsminderungen zu beobachten, aber es gäbe auch weite Bereiche mit hervorragenden Ernteergebnissen hinsichtlich Menge und Qualität.

Insbesondere der Export werde in Mitleidenschaft gezogen. Vom europäischen Exportweizen - überwiegend aus Frankreich stammend – erwarten die Einfuhrländer eine gehobene Qualität. Futterweizen ist weniger gefragt und wesentlich günstiger aus dem Schwarzmeergebiet zu beziehen. Für Frankreich rechnet man mit einem Exportrückgang von 3 Mio. t, der voraussichtlich durch deutsche Lieferungen bis auf 1 Mio. t kompensiert werden könne.

Preise:  Aktuell (Anf August 14) kostet russischer Weizen mit 11,5 % Rohprotein um 175 € je t fob Schwarzmeerhafen, der 12,5 %ige Weizen liegt bei 182 €/dt, sofern denn Ware zur Verfügung steht. Ukrainischer Futterweizen notiert bei 145,50 € je t. Im Vergleich dazu  wird im französischen Hauptausfuhrhafen Rouen 10,5 %-iger  Weizen für 177 € je t angeboten. Die Hauptimportstaaten liegen an der nordafrikanischen Mittelmeerküste. Der Transportweg aus dem Schwarzen Meer fällt um einige Euro günstiger aus als der Weg von der französischen Nordseeküste.

Im internationalen Markt ist europäischer Weizen von der Menge her nur bei entsprechenden Qualitäten konkurrenzfähig.  

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