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06.19
08:59

IGC schätzt knappe Versorgung mit Mais 2019/20

IGC kürzt US- Maisernte um 30 Mio. t - Globaler Versorgungsrückgang – 42 Tage Maisvorrat

Der internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Juni-Ausgabe die weltweite Getreideversorgung 2019/20 deutlich niedriger eingeschätzt. Nach den Berechnungen sollen die Vorräte am Ende des Getreidewirtschaftsjahres von 645 auf 590 Mio. t bzw. 26,9 % des Verbrauchs zurückfallen. Läßt man China mit mehr als 50 % der Weltgetreidevorräte jedoch ohne nennenswerte Beteiligung am Exportmarkt außen vor reichen die verbleibenden Vorräte nur noch für 283 Mio. t bzw. 16 % des Verbrauchs bzw. 59 Tage.

Auschlaggebender Grund für die Herabsetzung der Getreideernte 2019/20 sind die anbaubedingten Einbußen beim US-Mais, der um rd. 30 Mio. t gekürzt wurde. Langanhaltende Regenfälle haben im US-Cornbelt die Aussaat teils verhindert, zum erheblichen Teil aber um fast einen Monat verzögert. In einigen traditionellen Anbaugebieten waren Ende Juni noch nicht 85 % der geplanten Flächen bestellt. Für Mais ist es zu spät, für Soja reicht es gerade noch. Die amerikanische Getreideernte fällt von über 430 Mio. t in den beiden Vorjahren auf unter 397 Mio. t.

Eine Erntekürzung in überschaubarer Größe wurde auch für Australien vorgenommen, wo bestimmte Regionen immer noch unter der Trockenheit leiden. Zwar wird in diesem Jahre mit einem moderaten El Niño –Wetterphänomen gerechnet, aber die Niederschläge bleiben unter Durchschnitt. Davon wird auch Indien betroffen sein, wo der notwendige Monsunregen verspätet eingesetzt hat.

In den Anbauregionen am Schwarzmeer bleiben die Ernteschätzungen auf hohem Niveau. Rußlands Getreideernte wird unverändert auf 119 Mio. t und die ukrainische Ernte auf leicht erhöhte 70 Mio. t taxiert. Beide Länder zusammen kommen fast an 100 Mio. t Export bzw. 25 % des Welthandels heran.

Für die EU schätzt der IGC eine Ernte von leicht erhöhten 309 Mio. t. Die Zahl liegt im guten Durchschnitt. Die EU-KOM-Schätzung von 314 Mio. t unterscheidet sich durch andere Schätzgrundlagen.

Im Maissektor wird von einer angespannteren Versorgungslage auszugehen sein. Ohne China stehen einer globalen Maisernte von 835 Mio. t 855 Mio. t Verbrauch gegenüber. Der zwingende Bestandsabbau führt zu Endbeständen von 96 Mio. t o. China. Damit reichen die Vorräte nur noch für 42 Tage.

Dagegen ist der Weizenmarkt recht gut aufgestellt. Die Weizenerzeugung o. China wird auf 637 Mio. t und der Verbrauch auf 628 Mio. t geschätzt. Daraus ergibt sich ein weiterer Bestandsaufbau auf 147 Mio. t, der für eine sichere Versorgunglage steht. Die Vorräte reichen für rd. 87 Tage. In China werden den Schätzungen zufolge 127 Mio. t Weizen bevorratet, das entspricht 46 % des Weltbestandes. Im Regelfall wird davon so gut wie nichts exportiert, weil das staatlich beeinflußte Preisniveau über den Weltmarktpreisen liegt.

Die Börsenkurse verharren weiterhin auf gestiegenem Niveau. Der Sept.-19-Weizen in Chicago notiert bei 543 cts/bu (176 €/t). Die Maiskurse haben sich vorerst auf 445 ct/bu (154 €/t) festgesetzt.

An der Pariser Börse notiert Weizen um 182 €/t und Mais um 178,50 €/t.

Der Anbaubericht des US-Agrarministeriums am heutigen Freitagabend wird mit Spannung erwartet und könnte für Bewegung sorgen.

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