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05.14
16:45

Ukraine: geringere Ernten und Ausfuhren 2014/15 - Exportchancen für EU

Weizen- und Maisernten schwächer

Ein Expertentreffen des US-Landwirtschaftsministeriums mit ukrainischen Agrarberatern, Marktkennern und öffentlichen Vertretern der Landwirtschaft diente an Anfang April 2014 dem Zweck, die Aussichten auf die Ernte 2014 einzuschätzen.

Es wurde festgestellt, dass die diesjährigen Anbauflächen mit Wintergetreide etwa 5 % kleiner ausgefallen sind. Die Saatbestände sehen überdurchschnittlich gut aus und haben sich zügig  entwickelt. Die Sommersaat mit Schwerpunkt Mais und Sonnenblumen soll im gleichen Umfange stabil geblieben sein. Die Frühjahrssaat sei aufgrund der trockenen Wetters rasch vonstatten gegangen.

Die finanziellen Schwierigkeiten der Ukraine habe zu einer erheblichen Verteuerung der Betriebsmittel Saatgut, Dünger, Pflanzenschutz und Treibstoffe zwischen 30 und 40 % geführt. Auch Kredite mit 20 % seien eine starke Belastung. Dennoch habe man nicht den vollen Kostendruck erfahren, weil teilweise Düngermaßnahmen schon im Herbst stattgefunden haben und bei den übrigen Betriebsstoffen Vorauskäufe im Herbst erfolgt seien. Das trifft aber  nicht für alle zu.

Dennoch sei man mit den Dünger- und Pflanzenschutzeinsatz sparsamer als sonst umgegangen. Man schätzt, dass etwa 80 % der üblichen Maßnahmen stattgefunden haben. Daher müsse man davon ausgehen, dass das Ertragsniveau beim Weizen um -6,4 % und beim Mais um -12 % schlechter ausfällt als im überdurchschnittlich guten Vorjahr. Allerdings wird darauf verwiesen, dass entscheidend für die Ertragsbildung die bevorstehenden Monate Mai und Juni mit ihren regelmäßig sehr geringen Niederschlägen sein werden. Sorgen machen auch die geringen Bodenwasservorräte aufgrund des geringen Schneefalls im Winter.

Im Ergebnis laufen die Schätzungen darauf hinaus, dass eine Weizenernte in Höhe von 20 Mio. t (Vorjahr 22,3 Mio. t) und eine Maisernte von 26 Mio. t (Vorjahr 30,6 Mio. t) veranschlagt werden kann. Während Sonnenblumen mit einer niedrigen Ernte eingeschätzt wird, geht man im Falle von Sojabohnen von einem etwas höheren Ernteergebnis aus.

Die Schätzergebnisse der Expertenrunde steht in weitgehender Übereinstimmung mit der USDA-Prognose von Anfang Mai 2014.

Unter dem Vorbehalt witterungsbedingter Beeinträchtigungen in den nächsten Monaten ist angesichts der geringeren Ernteerwartungen mit niedrigeren Exporten im Herbst 2014 aus der Ukraine zu rechnen. Möglicherweise führt die hohe Inflationsrate auch noch zu einer  Verkaufszurückhaltung, um sich mit wertbeständigen Agrarprodukten gegen den Kaufkraftverlust  zu schützen.

Für die EU erwartet man eine zunehmenden Export an Getreide im Jahre 2014/15 als Ausgleich für die geringeren Mengen aus der Ukraine. Aus den USA ist angesichts der äußerst schwachen  Weizenernte ohnehin nicht mit großen Angebotsmengen zu rechnen. Daher werden sich die Hauptimportgebiete an der nordafrikanischen Mittelmeerküste und dem Nahen Küsten sich auf die EU konzentrieren.

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