19.
10.18
Maisversorgung wird deutlich knapper

Getreide Cockpit, 19.10.2018

  • EU-Getreideernte wird zurückgehalten
  • EU-Körnermaisernte kleiner als erwartet
  • Russische Weizenerzeugung deutlich unter Vorjahr, Exporte dürften nachlassen
  • Verarbeiter vorerst gedeckt
  • Massive Maislieferungen aus dem Ausland
  • Versorgungslage bei ausfallendem Exportgeschäft nicht so knapp wie erwartet

Mit den Markt Charts Fakten zum Futtermittelmarkt in Deutschland erhalten Sie eine Bewertung der aktuellen Situation sowie einen Ausblick auf die weitere Entwicklung.

Das US-Landwirtschaftsministerium USDA hat in seinem Oktoberreport deutliche Änderungen an seiner Einschätzung zur globalen Maisversorgung vorgenommen. So haben die US-Analysten ihre Schätzung zu den Maisvorräten zum Beginn des Wirtschaftsjahres 2018/19 um 2 % auf 198,2 Mio. t angehoben. Die Vorräte wären damit aber immer noch 13 % kleiner als zu Beginn der Vorsaison. Seine Einschätzung zur internationalen Maiserzeugung hat das USDA zuletzt nahezu unverändert belassen, mit 1,068 Mrd. t werden 3,3 % mehr erwartet als im Vorjahr. Der höheren Erzeugung steht allerdings ein ebenfalls höherer Verbrauch gegenüber. Mit 1,107 Mrd. t wird dieser 4,1 % über Vorjahr gesehen.

Wie bereits im Vorjahr wird die Erzeugung 2018/19 nicht ausreichen den Bedarf zu decken. Den globalen Bestandsabbau treibt das voran: Zum Wirtschaftsjahresende werden Maisvorräte in Höhe von knapp 160 Mio. t erwartet, das wären rund 20 % weniger als im Vorjahr und sogar 30 % weniger als zum Jahresende 2016/17 weltweit zur Verfügung standen. Auf einzelstaatlicher Ebene ist der Bestandsabbau in China besonders gravierend. Dort dürften zum Wirtschaftsjahresende keine 60 Mio. t mehr zur Verfügung stehen, 26,5 % weniger als im Vorjahr und sogar 42 % weniger als Ende 2016/17. Weniger komfortabel als zuvor dürfte auch die Versorgung in den USA ausfallen, wo Maisbestände in Höhe von 46,1 Mio. t avisiert sind, 15,3 % weniger als zum Vorjahresende eingelagert waren.

US-Maisexporte dürften Rekordniveau halten

Die US-Maisexporte 2018/19 werden aktuell auf 62,5 Mio. t beziffert, das wären ebenso viel wie im Rekordjahr 2017/18. Grund für das rege US-Exportgeschäft sind das anhaltend starke Kaufinteresse, bei gleichzeitig geringer Konkurrenz am Weltmarkt sowie eine reichliche Versorgung, die den Handel 2018/19 weiter antreiben dürfte. Erste neuerntige Partien US-Mais wurden Ende September verkauft, sie stießen auf äußerst rege Nachfrage. Zwar kann das Kaufinteresse in den kommenden Monaten wieder abflauen, aber es scheint, dass Mais aufgrund eines generellen Mangels an Alternativen am internationalen Futtergetreidemarkt sehr gefragt ist. Das liegt vor allem an der avisiert geringeren globalen Weizen- und Gerstenproduktion von zusammengenommen minus 3 % gegenüber Vorjahr. In vielen Teilen der Welt haben Hitze und Trockenheit die Erträge beschnitten und sorgen damit für einen knapper versorgten Futtergetreidemarkt – das hat die Maisnachfrage steigen lassen.

Maisversorgung wird deutlich knapper
ZMP Live+ Logo

ZMP Live Expertenmeinung

Die globale Maiserzeugung dürfte 2018/19 wieder steigen, allerdings wächst auch der Verbrauch, der bereits 2017/18 die Erzeugung übertraf. Auch im aktuellen Wirtschaftsjahr wird die globale Maiserzeugung den Bedarf nicht decken können. Das geht zulasten der Vorräte. Schwache Getreideernten in vielen Teilen der Welt haben den Importbedarf vieler Länder erhöht, auch Mais ist gefragt. US-Exporteuren könnte das Absatzchancen einräumen.

ZMP Marktbericht kompakt
Aktuelles von den Märkten kompakt für Sie zusammengefasst

Achtung, du siehst derzeit historische Daten da du entweder kein ZMP Live+ Mitglied oder nicht eingeloggt bist. Hol dir jetzt den Informationsvorsprung!

14.
03.24
13:32

DRV: erste Ernteschätzung 2024 - Ergebnis unter Vorjahre Der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hat auf der Grundlage der Anbauflächenerhebung des Stat. Bundesamtes vom 22. Dez. 2023 für Winterkulturen eine erste Ernteschätzung für das Jahr 2024 gewagt. Die Prognosen der Hektarerträge hat der DRV z.T. mit mehrjährigen Erfahrungswerten hochgerechnet…

09.
03.24
12:33

USDA-Mrz.-24 Bericht: Weizen- und Maisversorgung 2023/24 etwas niedriger als im Vormonat. Das US-Agrarministerium (USDA) korrigiert im neuen Mrz.-Bericht seine Vormonatsschätzung zum globalen Getreidemarkt nur in wenigen Punkten. Eine etwas größere Weizenernte wird durch den noch höheren Verbrauch mehr als wettgemacht. Dagegen wird im Falle der…

01.
03.24
13:02

Ende Feb.-2024: EU-KOM korrigiert EU-Getreidebilanz geringfügig Mit Stichtag 29. Feb.-2024 hat die EU-Kommission (EU-KOM) ihre monatliche Getreidebilanz auf den neuesten Stand gebracht. Die Korrekturen bewegen sich in kleinem Rahmen. Die EU-Getreideerzeugung wird auf 269,8 Mio. t (Vorjahr 266,7 Mio. t) geschätzt. Darin ist eine Weizenproduktion von…

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich