Der Euronext-Weizen konnte sich gestern leicht erholen und folgte damit den Vorgaben aus den USA. Der Frontmonat notierte ein Plus von 0,50 Euro/Tonne auf 217,00 Euro/Tonne. Kurz vor dem Wochenende schafften die Weizenkontrakte an der Börse in Chicago ebenso den Return und schlossen den gestrigen Handelstag mit moderaten Gewinnen. Für den meistgehandelten März ging es um 3,00 $ US-Cents/bushel auf umgerechnet 197,77 Euro/Tonne hoch. Besonders die wieder angezogenen Exportdeals sorgten für die bullische Stimmung und stützten den Return. Mit Spannung werden in den USA die heute erscheinenden Exportzahlen des USDA erwartet. Aufgrund der verkürzten Handelswoche sind diese nicht wie gewohnt am Donnerstag veröffentlicht worden. Die Marktbeobachter rechnen mit einer Spanne von 150.000 bis zu 500.000 Tonnen. Das könnte das Ergebnis von 128.100 Tonnen in der Vorwoche deutlich übersteigen. Der von Ägypten ausgeschriebene Tender in Höhe von 360.000 Tonnen wurde ersten Erkenntnissen nach vor allem mit Weizen aus Frankreich und Russland gedeckt. In Brasilien haben die Analysten ihre Prognose für die diesjährige Weizenproduktion nochmal nach unten auf 8,3 Mio. Tonnen korrigiert, die Importe hingegen sollen auf 7,1 Mio. Tonnen ansteigen.
Beim gestrigen Handel fanden die Maiskurse in Paris keine einheitliche Richtung. Während der Frontmonat noch marginal zulegen konnten, zeigten sich die hinteren Termine schwächer und beendeten den Handel in der Verlustzone. Anders sah der Handel in den USA an der CBoT aus. Hier konnten die Maiskontrakte auf breiter Front leicht zulegen. Der Fronmonat notierte ein Gewinn von 1,75 $ US-Cents/bushel und kostet damit umgerechnet 160,69 Euro/Tonne. Die Ethanolproduktion ist nach Angaben der EIA (US-Energiebehörde) um fast 8.000 Barrel am Tag auf 1,1 Mio. Barrel gesunken. Die Lagerbestände hingegen sind auf ein neues Rekordhoch von rund 25,7 Mio. Barrel angewachsen. Derweil wird aus Indien berichtet, dass die Maisexporte nur noch ein Volumen von 30.000 Tonnen erreicht haben. Besonders die starke Inlandsnachfrage, aufgrund der angezogenen Beschaffungspreise (+8,8 %) sei hierfür verantwortlich, hieß es weiter. Das Reich der Mitte hat im Dezember so viel Mais importiert wie noch nie zuvor in diesem Monat, die Importe erreichten ein Volumen von 5 Mio. Tonnen, womit auf Jahressicht die Importe auf 22,2 Mio. Tonnen angestiegen sind. Das entspricht ein Plus von 12,3 % gegenüber dem Vorjahr.
Getreide-Aktualisieren,
Getreide Update vom 23.01.2024
Auf den Kassamärkten wird von einem ruhigen Handel berichtet. Die Preise standen zuletzt erneut unter Druck und mussten nachgeben. International haben die Exportgeschäfte und die Verladungen wieder an Fahrt aufgenommen. Die nachgebenden Preise hatten in der vergangenen Woche dafür gesorgt, dass die großen Importländer sich großzügig mit Getreide eingedeckt hatten. Mit Blick auf die kommenden Wochen hoffen vor allem die hiesigen Händler, dass der schwächere Euro für wieder mehr Wettbewerbsfähigkeit sorgen könnte. Bei den Ölsaaten ist der Handel ebenfalls mehr als ruhig. Die Ölmühlen sind weitestgehend mit Ware eingedeckt und zeigen kaum Kaufinteresse auf den Märkten.
An den Börsen schauen die Marktteilnehmer weiterhin gespannt auf die Entwicklung am Roten Meer. Sollte sich dort die Lage weiter zuspitzen könnte das vor allem für die Lieferketten noch problematischer werden. Bereits jetzt wurde deutlich weniger über den Suez-Kanal transportiert, da die Handelsroute für Frachter immer gefährlicher wird. Huthi-Rebellen fangen die Schiffe ab und verhindern eine Weiterfahrt. Umwege werden inzwischen von den Reedereien in Kauf genommen und bedeuten Verzögerungen und höhere Transportkosten.
ZMP Live Expertenmeinung
Entgegen der Entwicklung der vergangenen Woche konnten sich diese Woche die Getreidepreise zeitweise wieder leicht erholen. Wenn auch gleich die Kurse nicht immer eine einheitliche Richtung gefunden hatten. Ob die jüngst wieder angezogene weltweite Nachfrage beim Getreide bleibt abzuwarten. Viele Einkäufer hatten sich bei den fallenden Kursen mit Ware eingedeckt, sodass die Märkte weiter unter Druck stehen dürften.