Der Speisemarkt zeigt sich weiterhin relativ ruhig. Wegen der milden Temperaturen nimmt der Lagerdruck und die Keimfreundigkeit aktuell insbesondere in Flächenlägern zu. Die Notierungen zeigen sich weitestgehend im Verglich zu letzten Notierungswoche im Jahr 2022 überwiegend stabil. Schälbetriebe konzentrieren sich auch Anfang Januar überwiegend auf die Verarbeitung von Vertragswaren.
Optimistischer sind hingegen die Teilnehmer am Markt für Verarbeitungskartoffeln. Die Notierungen haben hier zuletzt fast überall zugenommen und die Fabriken haben mit dem Jahresstart 2023 wieder volle Fahrt in ihrer Verarbeitung aufgenommen. Während Käufer aus dem Beneluxraum bereits seit Mitte Dezember wieder freie Waren suchen, rechnen hierzulande die Beobachter damit, dass spätestens ab Mitte Januar ein Nachfrageimpuls kommen wird. Aktuell zeigt sich die Nachfrage nach freien Mengen in Deutschland noch eher verhalten, da die Fabriken mit Vertragswaren und Übermengen aus dem Vertragsanbau ihre Kapazitäten bedienen können. In Frankreich zeigen sich aktuell ebenfalls hohe Verarbeitungsmengen, auch hier wird für die kommenden Wochen mit festeren Preisen und Nachfrageimpulsen gerechnet.
An der EEX starteten die Kartoffelkontrakte fest ins neue Jahr, mussten jedoch von der Marke 29 Euro je Dezitonne wieder abrücken. Mit dem heutigen Freitag fand bis jetzt kein Umsatz an der EEX statt. Käufer im April-23-Termin haben sich mit 28,80 Euro positioniert, die Verkäufer stehen zahlreicher bei 29 Euro/dt.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom Dienstag, 10.01.2023
Die Nachfrage am Speisemarkt zeigt sich mit Beginn dieser Woche wieder lebhafter. Sonderangebote im Lebensmitteleinzelhandel und Werbeaktionen befeuern die entsprechende Nachfragemenge. Für Verbraucher ergibt sich teilweise im Vergleich zur ersten Januar-Woche und zur letzten Dezember-Woche günstigere Einkaufspreise. Im Norden Deutschland kann die bessere Nachfrage problemlos aus Flächenlagern bedient werden, im Süden und Westen werden bereits vermehrt Kistenwaren angeboten. Die kleine Ernte im Südwesten Deutschland macht hier teilweise Importe aus Frankreich erforderlich. Die Preise zeigen sich aber weiterhin stabil und unverändert.
Bei den Verarbeitungskartoffeln treten vermehrt Einkäufer aus Belgien auf den deutschen Markt und suchen hier freie Waren. Aktuell liefern vor allem Erzeuger aus dem Rheinland nach Belgien, während sich die Landwirte in anderen Regionen noch zurückhaltend zeigen. Auch in den Niederlanden kehren die Käufer mehr und mehr auf den Markt zurück und suchen freie Waren. Mehrheitlich kaufen hier zwar auch noch Belgier die niederländischen Frittensorten auf, dennoch zieht auch die inländische Nachfrage an und auch mit dem Exportgeschäft zeigen sich die Niederländer zufrieden. PotatoNL hob darum gestern auch die Notierungen für die laufende Woche an. Cat.1-Kartoffeln werden nun mit einer Preisspanne von 24,50 - 28 Euro je Dezitonne gehandelt.
An der EEX zeigen sich mitunter geringe Umsätze. Der April-23-Kontrakt nimmt immer wieder Anlauf, den Preis von 29 Euro/dt zu überspringen, scheitert aber zumeist an dem Versuch. Der April-24 Termin wird heute erstmal wieder seit langem gehandelt und steht bei 23 Euro/dt.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Speisemarkt zeigt sich zu Jahresbeginn wenig verändert und Impulse sind aktuell keine in Sicht. Die kleine Ernte stützt jedoch das Preisgefüge. Aus dem selben Grund zeigen sich auch die Verarbeitungskartoffeln auf hohem Preisniveau. Die Nachfrage dürfte in Kürze weiter anziehen und verschiedene Statistiken zeigen, dass die Lust der Verbraucher auf TK-Produkte trotz hoher Preise für Lebensmittel und Energie noch nicht eingetrübt ist.