Am heutigen Freitag nehmen die Handelsaktivitäten an der EEX für den April-23 Kontrakt zu. Das Open Interest ist in den vergangenen Tagen gestiegen und die Notierungen zeigen sich mit 29,90 Euro/dt heute Mittag abermals fester.
An den Kassamärkten werden die Preise für Verarbeitungskartoffeln teurer. Unterstützt wird diese Preisentwicklung vor allem durch das Interesse an deutschen Verarbeitungskartoffeln aus dem Benelux-Raum. Insbesondere in Belgien ist das Interesse groß. Belgapom erhöhte seine Notierung für Fontane heute um 2,50 Euro/dt. Die Verarbeiter hier sind nicht nur in Deutschland auf der Suche, sondern gehen auch aktiver auf die heimischen Erzeuger zu. Wie der Anbauverband Fiwap mitteilt ist die Nachfrage größer als das aufgrund der Erntemengen kleine Angebot. Die Marktlage in Belgien stellt sich fest und robust dar. Fest zeigt sich auch der Markt in Frankreich, hier haben sich die Preise aber zuletzt nicht erhöht. Doch Marktbeobachter erwarten, dass auch hier die Preise anziehen, denn die Fabriken sorgen sich durchaus, dass Erzeuger geneigt ein könnten wegen höherer Preise Knollen nach Belgien oder gen Süden zu exportieren.
Speisekartoffeln bleiben in preislicher Hinsicht unverändert. Der Marktverlauf wird weiterhin als ausgesprochen ruhig beschrieben. Das Exportgeschäft in Richtung Osteuropa hat etwas an Fahrt aufgenommen. Wegen kleinen Ernten stehen in diesem Jahr den Osteuropäischen Händlern kaum Waren aus Österreich zur Verfügung, entsprechend neu orientiert sich diese Käufergruppe neu. Verstärkt lagern Landwirte Kartoffeln aus Flächenlagern aus, weil hier die Keimfreudigkeit steigt, für Angebotsdruck sorgen diese Mengen jedoch noch nicht.
Kartoffeln-Aktualisieren,
Update Kartoffeln vom 24.01.2023
Terminmarkt nahe der 30-Euro-Marke
Die Stimmung auf dem Verarbeitungsmarkt ist optimistisch. Insbesondere aus dem Benelux-Raum kommen bullische Signale für die Knollen. Die Fabriken in den Niederlanden verarbeiten auf Hochtouren, zeigen sich aber in der Nachfrage nach freien Waren noch tendenziell eher verhalten. Hingegen sind die belgischen Verarbeiter überall auf der Suche nach freien Mengen. Dennoch zogen die Notierungen in den Niederlanden leicht an, im Mittel konnte die Preisfeststellung für Cat-1-Kartoffeln um 0,75 Euro/dt zulegen. Auch in Deutschland zeigt sich eine weitere Belebung der Nachfrage. Vermarkter zeigen sich interessiert an Chips- und Pommes Sorten, auch Wirtschaftssorten sind mitunter gefragter als noch zu Beginn des Monats. Bei verhältnismäßig geringen Umsätzen legten die Knollen an der EEX für April 2023 gestern um 0,10 Euro af 29,90 Euro/dt zu. Bis zum Mittag wurden heute noch keine Kontrakte gehandelt. Wenige Angebote stehen derzeit im Orderbuch. Während die Verkäufer bei 29,10 Euro/dt positioniert sind, stehen die ersten Käufer bei 28,80 Euro/dt.
Am Speisemarkt gibt es wenig Veränderungen. In Süddeutschland liegen erste Kartoffeln aus Frankreich in den LEH-Regalen. Erzeuger fordern für Kistenkühlagerwaren Zuschläge, die sich bisher aber nicht durchsetzen. Die Nachfrage aus Osteuropa ist weiterhin unterdurchschnittlich, hingegen können in Richtung Afrika zufriedenstellende Mengen verladen werden. In Ägypten startet aktuell die Frühkartoffelernte 2023. Bisher wurden jedoch keine Mengen für den Export nach Mitteleuropa verladen. Der Anbau von Frühkartoffeln in Spanien dürfte nach ersten Einschätzungen geringer als im Vorjahr ausfallen. Die Felder dort leiden vor allem unter Wassermangel und der Anbau fällt entsprechend schwer.
ZMP Live Expertenmeinung
Der Terminmarkt deutet die Preiserwartung an: Fester dürften sich die Notierungen für Verarbeitungskartoffeln im weiteren Saisonverlauf entwickeln. Die Nachfrage der hiesigen Fabriken ist noch überschaubar, belgische Verarbeiter deuten aber die Richtung an. Der Speisemarkt dürfte auch im weiteren Monatsverlauf ausgeglichen und ruhig bleiben. Es gibt zwar mehr und mehr Auslagerungsdruck, noch führen diese Mengen aber nicht zu einem Überangebot.