Mit regionalen Unterschieden haben die angelieferten Milchmengen in den vergangenen Tagen wieder weiter zugelegt. Der ZMB zufolge wurden rund 0,7 % mehr Milch angeliefert als noch in der Vorwoche. Damit bekräftigt sich die Vermutung, dass der saisonale Tiefpunkt überschritten ist. Verglichen mit der Vorjahreswoche stand den Molkereien rund 3,4 % mehr Milch zur Verfügung. Insgesamt jedoch lag die kummulierte Milchmenge seit Beginn diesen Jahres noch 0,5 % darunter. Am Sportmark lag der Preis für Rohmilch bei 55,9 Cent je Kilogramm und zeigt sich damit weitestgehend stabil mit einem marginalen Plus von 0,1 Cent je Kilogramm.
Auf dem Buttermarkt ist der Handesverlauf von der Vorweihnachtszeit geprägt. Vor allem im Einzelhandel ist ein deutlicher Anstieg bei der Verbrauchernachfrage zu spüren, sodass die Hersteller von umfangreichen Abrufen in dem Segement der Formbutter berichten. Verglichen mit dem Vorjahr müssen Endvebraucher deutlich tiefer in die Tasche greifen. So liegt das 250 Gramm-Päckchen derzeit bei rund 2,29 Euro (im Vorjahr 1,65 Euro). Mit dem voranschreitenden Weihnachtsgeschäft wird mit einem weiter anziehenden Geschäft gerechnet. Saisonüblich steigen die Abrufe bis Heiligabend. Bei der Formbutter hingegen bewegt sich der Handel in ruhigen Fahrtwasser. Viele Großkunden haben sich bis Ende des Jahres mit Ware eingedckt, sodass nur wenig neue Abschlüsse zustande kommen. Zusätzlich zeigen sich die Einkäufer oftmals zurückhaltend und spekulieren auf fallende Preise zu Beginn des Jahres. An der EEX mussten die Preise einen leichten Dämüfer verdauen. So lag der durchschnittliche Preis bei 5.822 Euro je Tonne. Das Handesvolumen fiel mit 145 Kontrakten niedriger als in der Vorowche aus (262 Kontrakte).
Auf dem Markt Schnittkäse hat sich der stete Handel weiter fortgesetzt. Dabei hat sich die Nachfrage aus dem privaten Bereich vor allem in die günstigen Produkte und Eigenmarke der Lebensmitteleinzelhändler konzentriert. Jüngst hatte der Absatz zwar leicht nachgelassen bewegt sich dennoch auf einem höheren Niveau als vor zwei Jahren zu Beginn der Corona-Krise. Im Bereich der Gastronomie und der Industrie zeigten sich die Hersteller mit den Abrufen, die sich auf einem jahreszeitüblichen Niveau bewegen, zufrieden.
Der Preisdruck auf den Pulvermärkten hielt auch in der vergangenen Woche an. Magermilchpulver sowohl in Lebensmittel-, als auch in Futtermittelqualität war nur bedingt. Einkäufer konzentrierten sich vor allem auf die Abwicklung der Kontrakte und hielten sich mit Abschlüssen für neue Lieferzeiträume zurück. Besonders die jüngsten Preisrücksetzer sorgen dafür, dass das Kaufinteresse gering ausfile und kaum mehr Aufschläge durchgesetzt werden konnten. Auch bei Vollmilchpulver hat sich die Lage kaum mehr im Vergleich zur Vorwoche geändert. Es wird vor allem für die Vertragsware und kurzfristigen Bestellungen produziert. Preisdruck wird zudem durch die schwachen Exportgeschäfte ausgeübt. Der ungünstige Euro-Wechselkurs bremst die Nachfrage aus Drittländern. Molkenpulver hat sich uneinjeitlich entwickelt. Während Futtermittelware wieder vermehrt Abnehmer gefunden hat wurde im Bereich der Lebensmittelqualität deutlich weniger Ware angefragt. An der EEX treten die Preise derzeit auf der Stelle, sodass der Preis bei 946 Euro je Tonne liegt.
ZMP Live Expertenmeinung
Auf dem Milchmarkt hat sich an den fundamentalen Daten nur wenig geändert. Die Rahmseite profitiert von dem vorweihnachtlichen Geschäft und das dürfte sich bis zum Jahreswechsel auch nicht viel ändern. Die anderen Teilmärkten ist der Handel von Zurückhaltung geprägt. Die Einkäufer spekulieren auf fallende Preise. Zeitgleich ist das Angebot ausreichend und setzt den Markt unter Druck.