Die Milchmenge ist per Ende Februar nicht mehr so stark gewachsen wie in den Vorwochen. Gegenüber der Vorwoche nahm die Milchmenge in Deutschland um 0,2 Prozent in der 8. Kalenderwoche ab. Spotmarktmilch fiel im Wochenvergleich um 0,5 Cent auf 36,8 Cent/kg im Bundesmittel. Magermilchkonzentrat ist aktuell wegen der hohen Entrahmungen reichlich vorhanden, bei gleichzeitig ruhiger Nachfrage zeigen sich schwächere Preistendenzen auf der Eiweißseite während die Rahmpreise zuletzt zulegen konnten.
Die Nachfrage nach Butter ist weiterhin auf einem hohen Niveau. Im Vorfeld des nahenden Osterfestes ruft der Lebensmitteleinzelhandel vermehrt Waren ab, die Werke produzieren umfangreich, wodurch sich auch die gute Nachfrage nach Industrierahm erklären lässt. Die Notierungen für Formbutter konnten gestern am oberen Ende der Handelsspanne um 13 Cent je Kilogramm steigen. Marktteilnehmer rechnen zumindest bis zum Sommer mit einer festen Preisentwicklung. Die Handelsmengen bei Blockbutter zeigten sich zuletzt volatil. Für April und Mai werden vermehrt Kontrakte geschlossen, auch kurzfristige Bedarfe wurden zuletzt wieder etwas fester nachgefragt. Wegen Unsicherheiten zum weiteren Verlauf der Milchanlieferungen zeigen sich aktuell Molkereien zurückhaltend bei ihren längerfristigen Angeboten. Die Notierung in Kempten gab leicht nach. An der EEX zeigten sich ebenfalls leicht schwächere Tendenzen und bei der Auktion in Neuseeland gaben die internationalen Butterpreise im ersten Tender des Monats um 1 Prozent nach.
Die Notierungen für Käse in Hannover und in Kempten zeigten sich gestern unverändert zur Vorwoche. Nach wie vor bewegt sich der Warenausgang und die Nachfrage nach Schnittkäse auf einem für März ungewöhnlich hohem Niveau. Insbesondere der Lebensmitteleinzelhandel ordert derzeit verstärkt für das Ostergeschäft Ware bei den Molkereien. Die Industrie ruft ihre Kontrakte im vereinbarten Umfang ab, während die Absätze in Richtung Gastronomie noch hinter den Erwartungen zurückbleiben. Das aktuelle Wetter lässt einen frühen Start der Außengastronomiesaison derzeit nicht erwarten. Entsprechend zurückhaltend zeigt sich diese Abnehmergruppe. Bestände in den Reifelägern werden trotz erhöhter Milchanlieferungen und höherer Produktion kaum aufgefüllt. Denn auch die Urlaubsregionen in Südeuropa bestellen vermehrt.
Die Volatilität an den Pulvermärkten bleibt auch Anfang März. Magermilchpulver in Lebensmittelqualität ist in einem ausreichenden Umfang vorhanden und bei leicht schwächeren Preisen fragen Händler wieder verstärkt Kontrakte nach. Die Gespräche, die geführt werden, beziehen sich vor allem auf kurzfristige Liefertermine, für die zweite Jahreshälfte 2024 werden erste Anfragen verzeichnet, bei Abschlüssen sind die Käufer jedoch weiterhin sehr zurückhaltend. Die Butter- und Käsebörse senkte die Notierung gestern. Wegen des Ramadas ist die Nachfrage am Exportmarkt derzeit weiterhin ruhig. An der EEX zeigten sich leicht festere Preistendenzen beim Magermilchpulver auf Wochensicht, aber auch hier bleiben die Kurse volatil. Wenig Aktivitäten gibt es beim Magermilchpulver als Futterware. Die Nachfrage ist ausgesprochen ruhig, die Notierungen wurden um Durchschnitt um 30 Euro auf 2.300 – 2.330 Euro/t gesenkt. Beim Vollmilchpulver sehen sich Abnehmer mit höheren Preisforderungen der Hersteller konfrontiert, die mit den höheren Preisen für Industrierahm begründet wird. Umsetzen lassen sich diese meist nicht, die Käufer haben wiederum ihre Kaufbereitschaft zurückgefahren. Die Notierung in Kempten zeigt sich unverändert zur Vorwoche. Molkenpulver in Lebensmittelqualität wird vermehrt gehandelt. Die Warenverfügbarkeit ist wegen der hohen Käseproduktion umfangreich aber sowohl aus dem In- als auch aus dem Ausland gehen verstärkt Nachfragen, die auch in Abschlüsse münden ein. Die Notierung gab wegen der hohen Bestände dabei allerdings um 10 Euro im Durchschnitt nach.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Impulse die aus dem Ostergeschäft erwartet wurden zeigen sich langsam aber sicher. Die Nachfrage nach Formbutter und Käse ist weiterhin hoch und dürfte bis zum Osterfest anhalten. Auch Blockbutter konnte wieder vermehrt gehandelt werden. Dabei zeigen sich die Preise insgesamt uneinheitlich. Das gilt vor allem für die Pulvermärkte.