Die angelieferten Milchmengen gehen weiter zurück. Gegenüber der Vorwoche wurden zuletzt rund 0,4 Prozent weniger Milch abgeliefert, dennoch liegt die abgelieferte Menge rund 0,5 Prozent über dem Wert der 39. Kalenderwoche 2022. Nach dem Preisauftrieb ab Ende September zeigen sich die Rohstoffmärkte stabil auf dem erreichten Niveau. Die Nachfrage nach Konzentraten wird als gut beschrieben, besonders aus Frankreich und Italien sind vermehrt Nachfragen zu verzeichnen. Am Spotmarkt ging der Preis im Bundesmittel marginal nach unten auf 43,0 Cent (-0,1 Cent/kg).
Die Formbutterpreise können deutlich zulegen in dieser Woche. Die Börse in Kempten notierte für Markenbutter eine Handelsspanne von 5,00 – 5,34 Euro/kg. Für Oktober konnten die Molkereien höhere Abgabepreise verhandeln und abschließen. In der letzten Woche lagen die Abrufe zwar wegen des Feiertages etwas geringer, sind jedoch bereits wieder auf hohem Niveau. Die Verbraucherpreise sind auf 1,45 Euro für das 250-Gramm-Päckchen und damit um 6 Cent gestiegen. Ökologische Butter kostet aktuell 2,50 Euro/250 gramm. Blockbutter konnte preislich ebenso zulegen, auch wenn die Dynamik hier nicht so groß ist, wie bei der Formbutter. Die Nachfrage ist aufgrund der rückläufigen Milchanlieferungen und der anziehenden Industrierahmpreise gestiegen. Gleichzeitig haben viele Molkereien die Butterproduktion gedrosselt. Die vorhandenen Lagerbestände sorgen jedoch dafür, dass es nicht zu einer Verknappung kommt. Die Butter- und Käsebörse in Kempten erhöhte die Handelsspanne um 5 Cent auf 4,65 bis 4,80 Euro/kg.
Die Abrufe und die Nachfrage nach Käse zeigen sich auch Anfang Oktober weiterhin rege. Angebotsaktionen im LEH haben die Mengen weiter auf hohem Niveau gehalten. Industrie und Großverbraucher rufen ebenfalls vermehrt Ware ab, diese bewegen sich jedoch innerhalb bereits bestehender Kontrakte. Aus dem Export kommen leichte Impulse. Die zuletzt anziehenden Weltmarktpreise haben deutsche Waren wettbewerbsfähiger gemacht und auch das aktuelle Euro-Dollar-Verhältnis spielt im Export den europäischen Anbietern in die Karten. Die Notierungen in Hannover konnte leicht anziehen.
Gen Norden tendieren auch die Preise für Magermilchpulver. Die Nachfrage hat sich weiter belebt und die saisonal sinkenden Milchmengen und steigen Preise Konzentrat wirken sich nun auch auf den Pulvermarkt aus. Auch aus dem Export in Drittstaaten kommen vermehrt Anfragen bei den hiesigen Herstellern ein. Insbesondere aus dem Nahen Osten sowie aus dem nördlichen Afrika hat die Nachfragedynamik zugenommen. Hinter den Erwartungen bleibt aber die Nachfrage aus China zurück. Die Lagerbestände werden mehr und mehr abgebaut. So legten auch an der EEX die Preise auf Wochensicht zu. Vollmilchpulver erfährt ebenfalls eine Steigerung der Nachfrage, die sich sowohl auf kurzfristige als auch auf spätere Lieferungen verteilt. Die Notierung in Kempten konnte am oberen Ende anziehen und liegt nun bei 3.440 bis 3.580 Euro/t. Festere Preistendenzen zeigen sich auch beim Molkenpulver. Die Nachfrage für kurzfristige Lieferungen ist weitestgehend unverändert, mehr und mehr konzentrieren sich die Gespräche auf spätere Liefertermine.
ZMP Live Expertenmeinung
Die stabilisierenden Tendenzen setzten sich auch in dieser Woche fort. Milcherzeuger dürfte dies freuen. Die bullischen Argumente überwiegen.