Nach dem Rückgang in der Vorwoche wurden in der 49. Kalenderwoche wieder mehr Milchmengen abgeliefert. Die Milchmenge der Vorjahreswoche wird aber weiterhin um deutliche 2,4 Prozent unterschritten, auf Sicht des bisherigen Jahres standen den Molkereien rund 1,4 Prozent mehr Rohmilch zur Verarbeitung zur Verfügung. Rückläufig entwickeln sich die Spotmarktpreise. Für die 50. Kalenderwoche gab das ife Institut einen Wert von 35,7 Cent und damit nochmals 2,7 Cent/kg weniger als in der Vorwoche aus. Industrierahm wie Magermilchkonzentrat zeigen sich in der dritten Woche in Folge mit rückläufigen Preistendenzen. Viele Marktteilnehmer haben bereits in dieser Woche ihre Aktivitäten deutlich heruntergefahren und sich in die Weihnachtsferien verabschiedet.
Die bevorstehenden Weihnachtsfeiertage haben die Lust der Verbraucher auf abgepackte Butter weiter hochgehalten. Die Abrufe bewegen sich auf einem hohen Niveau und übertrifft die Abrufmengen des Vorjahres deutlich. Insgesamt registrieren die Hersteller aber etwas geringere Warenausgänge im Vergleich zur Vorwoche. Die Notierung in Kempten zeigte sich unverändert. In diesem Jahr wird es keine weiteren Preisnotierungen in Kempten geben. Blockbutter wird auch in dieser Woche in vorwiegend ruhigen Bahnen gehandelt. Teilweise zeigt sich ein leichtgesteigertes Interesse seitens der Käufer, überwiegend zeigt sich aber weiterhin eine abwartende Tendenz. Die Notierung in Kempten gab am Mittwoch nach. Beim letzten Global Dairy Trade Tender in diesem Jahr legten die Butterpreise zu, europäischer Ware fehlt es aber trotz des Anstiegs an Wettbewerbsfähigkeit.
Der sehr dynamische Marktverlauf beim Käse setzt sich auch in der Weihnachtswoche fort. Die Lagerbestände sind weiterhin gering und verhältnismäßig jung. Durch die fehlenden Auslieferungslager in der kommenden Woche sowie in der übernächsten Woche wird mit einem leichten Lagerbestandsanstieg gerechnet. Verbraucher kaufen weiterhin große Mengen Schnittkäse im Lebensmitteleinzelhandel, der wiederum hohe Mengen bei den Käseproduzenten abruft. Brotwaren konnte bei der Notierung in Hannover leicht zulegen, Blockware notiert unverändert.
Die Pulvermärkte bewegen sich kaum. Viele Händler haben bereits in dieser Woche ihre Aktivitäten eingestellt oder reduziert. Magermilchpulver wird von den Herstellern überwiegend auf Bestellung produziert. Neugeschäft mit kurzfristigen Lieferterminen wurden in diese Woche kaum registriert. Für spätere Liefertermine finden Gespräche statt, die aber nicht immer in Abschlüsse münden. Die Notierung in Kempten wurde an beiden Seiten der Handelsspanne herabgesetzt und auch an der EEX gab Magermilchpulver zuletzt nach. Beim GlobalDairyTrade Tender zeigten sich ebenso schwächere Tendenzen für das Pulver. Die Notierungen für Futtermittelwaren zeigen sich hingegen bei einem insgesamt überschaubaren Geschäftsverlauf stabil. Überschaubar waren auch die Transaktionen beim Molkenpulver. Die Abrufe bei den Herstellern liefen auf dem vereinbarten Niveau, zusätzlicher Bedarf bestand kaum. Für Kontrakte zur Lieferung im neuen Jahr halten sich die Einkäufer zumeist noch bedeckt. Die Notierung für Lebensmittelquailitäten konnte an der Butter- und Käsebörse in Kempten leicht anziehen, die für Futtermittelware gab wegen der sehr schwachen Nachfrage leicht nach.
ZMP Live Expertenmeinung
Das Weihnachtsgeschäft hat insbeosndere die Nachfrage nach Käse und Butter nochmals angekurbelt. Die kommenden Wochen dürfte da schon ruhiger werden. Dass die Milchmenge langsamer anzieht als im Vorjahr gibt dem Marktverlauf aber insgesamt Rückenwind.