USDA: Ölsaatenmarkt kleiner als im Vormonat erwartet, aber über Vorjahr
Das USDA schätzt den Ölsaatenmarkt mit 661 Mio. t niedriger als in der Aug-Schätzung mit 663,7 Mio. t. Insbesondere die Raps- und Sojaerzeugung fällt kleiner aus. Da aber auch der Verbrauch zurückgeht, ändert sich die Versorgungslage nur unwesentlich.
Im Falle des Sojamarktes wird insbesondere die US-Ernte aufgrund von Trockenheitsschäden zurückgenommen. Dagegen bleibt die prognostizierte brasilianische Rekordernte unverändert. Im Jahresvergleich fällt die diesjährige globale Sojaproduktion jedoch um +8,4 % höher aus. Da sich der Verbrauch nur geringfügig ändert, findet ein Bestandsaufbau statt, der die Preise unter Druck setzt.
Die weltweite Rapsernte erreicht im laufenden Wirtschaftsjahr nur noch 85,2 Mio. t im Vergleich zum Vorjahr mit 88,6 Mio. t. Die Einbußen finden vor allem in den beiden größten Erzeugungsgebieten Kanada (18,2 Mio.t) und die EU -27 (19,7 Mio. t) statt. Da der Rapsverbrauch aber weiterhin steigt, wird mit deutlichen Rückgängen bei den Vorräten gerechnet. Eine verringerte Versorgungslage treibt die Preise auf ein höheres Niveau.
Neben Soja ist Palmöl der 2. Marktführer bei den Pflanzlichen Ölen. Die USDA-Schätzungen bleiben bei einer unveränderten Erntemenge im Vergleich zum Vormonat, aber ein um 2,4 % höheres Ergebnis zum Vorjahr. Das sich der Verbrauch in ähnlicher Größenordnung zunimmt, bleiben die Vorratsbestände auf gleichen Niveau. Das trägt zur Preisstabilisierung bei.
Ähnlich wie die Getreidepreise bewegen sich die Rapskurse an der Pariser Börse in einer – allerdings höheren - Bandbreite zwischen 400 und 475 €/t. Nach einer zweiwöchigen Sinkphase im Sep.23. zeigen die jüngsten Notierungen wieder Aufwärtstendenzen. Hintergrund sind die gekürzten Ernteergebnisse bei Raps und Soja sowie insbesondere die unsicheren Exportmöglichkeiten von ukrainischen Raps, der üblicherweise den größten EU-Importanteil ausmacht. Nicht zuletzt stützen höhere Rohölkurse über die Rapsverwendung zu Biokraftstoffen das Preisgeschehen.