US-Schweine- und Rindfleischkurse auf Höhenflug
Die Terminkurse für US-Schweinefleisch haben seit April 2014 einen Höhenflug angesetzt. Hintergrund ist die tödliche Durchfallerkrankung bei Saugferkel (PEDv). Die Zahl der wöchentlich infizierten Betriebe hat in den kalten Wintermonaten Jan/Febr/März 2014 ihren Höhepunkt erreicht. Mit rd. 6-monatiger Aufzucht- und Mastdauer ist mit einem Ausfall der Schlachtschweine zu rechnen. Die Monate Juli und August sind davon am schwersten betroffen. Allerdings können die Ausfälle nur geschätzt werden, weil die verendeten Ferkelzahlen direkt nicht erfasst wurden.
Die Schätzungen laufen auf 7 bis 15 % Ausfallquote hinaus. Ein Teilausgleich ist bereits durch 5 kg höhere Schlachtgewichte erreicht worden. Nach dem Cold storage-Bericht sind auch überdurchschnittlich hohe Vorräte angelegt worden.
Den Bestandserhebungen zufolge erreichen die Produktionsausfälle in den kommenden 2 Monaten noch dreifache der bisherigen Zahlen und sollen dann wieder zurückfallen.
Die Versorgungslage wird dadurch verschärft, dass in den beiden kommenden Monaten die Barbecue-Saison noch voll im Gange ist. Das Zusammentreffen rückläufigen Angebots bei gleichzeitig steigender Nachfrage treibt die Kurse in die Höhe. Dabei ist aufgrund der unsicheren Einschätzung der Angebotsentwicklung und des preisbedingten Nachfrageverhaltens noch viel Spekulation im Spiel.
Der US-Rindfleischmarkt steht gleichfalls vor dem Dilemma eines trockenheitsbedingten Rückganges der Fleischrinderhaltung. Diese Entwicklung hat sich aber schon länger angebahnt und wird mindestens noch ein halbes Jahr nachwirken. Ein verstärkter Umsteigeeffekt von Schwein- auf Rindfleischverzehr zieht die Rindfleischkurse ebenfalls mit nach oben. Im Gegensatz zu den Schweinepreisen werden die Rindfleischkurse auf relativ hohem Niveau verbleiben.
Die Terminnotierungen für Schweinefleisch fallen für den Sept./Okt-Termin bereits wieder auf 1,50 € /kg zurück. Die auslaufende Barbecue-Saison soll ebenso dazu beitragen wie ein wieder steigendes Angebot. Allerdings bleibt noch offen, wie stark der Infektionsdruck abnehmen wird. Eine Vielzahl von privaten und staatlichen Maßnahmen zur Hygieneverbesserung hat bereits Wirkung gezeigt. An der Entwicklung von Impfstoffen wird fieberhaft gearbeitet. Die Nagelprobe wird wieder in der kalten Jahreszeit kommen, wenn die Hygienisierung der Transportfahrzeuge infolge Frost wieder zum Problem wird.