Schweinebestände in Deutschland gestiegen - auch Sauenbestand wächst wieder
Um +1,4 % sind die Schweinebestände in Deutschland im Vergleich der beiden Mai Viehzählungsergebnisse 2014 zu 2013 gestiegen. Gegenüber der Nov –Zählung 2013 ergibt sich ein unwesentlicher Rückgang um -0,2 %.
Der deutsche Sauenbestand 2014 hat zum ersten Mal nach Jahren des ausschließlichen Rückganges wieder um +0,77 % gegenüber der Mai- und Nov-Zählung 2013 zugenommen.
In den einzelnen Bundesländern sind die Ergebnisse unterschiedlich ausgefallen.
Den stärksten Einbruch bei den Mast- und Zuchtbeständen verzeichnet Mecklenburg –Vorpommern mit einem Rückgang von -9,6 % bzw. -8,5 % bei den Sauen. Die Verringerung der Tierzahlen in diesem Gebiet steht in engen Zusammenhang mit den Betriebszweigaufgaben, die in ähnlichem Umfang ausgefallen sind.
Mit Bestandsrückgängen von -2,6 % bei Schweinen insgesamt bzw. -3,6 % bei Sauen steht Rheinland-Pfalz an 2. Stelle bei der Verringerung der Schweinehaltung in Deutschland. Auch in dieser Region besteht ein enger Zusammenhang mit der Aufgabe der Schweinehaltung.
Die Verhältnisse in Hessen sind ähnlich. Die Schweinehaltung schrumpft um -1,6 % und die Sauenhaltung geht um – 2,4 % zurück. Die Betriebszweigaufgaben sind jedoch doppelt so groß ausgefallen, d. h. dass Aufstockungen in den verbleibenden Betrieben einen Teil der Bestandsminderung abgefangen hat.
Das gilt sinngemäß auch für Baden-Württemberg mit einem Rückgang der Schweinebestände insgesamt um -0,8 % und der Verringerung der Sauenzahlen um -2,1 %.
Negative Vorzeichen in kleinerem Umfang sind auch für Schleswig-Holstein, Bayern und Brandenburg zu beobachten.
Eine positive Bestandsentwicklung in bescheidenem Umfang von +0,5 % bzw +0,6 % wurde in den beiden großen Ländern NRW und Ns ermittelt. Dabei fällt insbesondere die niedersächsische Sauenhaltung mit einem Wachstum von + 4,5 % ins Auge. Die Sauenbestände in NRW stiegen lediglich um +0,5 %. Beide Länder zusammen halten fast 60 % der Schweine in Deutschland. Bei den Sauen sind es 10 % weniger. Die Erklärung der Differenzen ist durch die Ferkelimporte aus den Niederlanden und Dänemark schnell gefunden.
Eine ungewöhnliche Entwicklung nimmt die Sauenhaltung in Sachsen. Bei fallender Zahl schweinehaltender Betriebe steigen die Sauenbestände um + 5,6 %. Ähnliches gilt für Sachsen-Anhalt. Bei einem Rückgang der Sauenhalter von -7,2 % steigt der Sauenbestand um +1,6 %. Strukturbereinigungen bei den kleineren Beständen gehen einher mit Aufstockungen in spezialisierten Betrieben. Trotz großer Flächenausstattung hat die Schweinemast nicht die 1. Priorität.
Damit bestätigt sich die jahrelange Beobachtung, dass die Schweinehaltung in den Konzentrationsgebieten immer noch leicht zunimmt, während in den übrigen Ländern kaum Steigerungen zu beobachten sind. Das gilt insbesondere für den südwestdeutschen Raum, in dem die Schweinehaltung Jahr für Jahr schrumpft.
Der Wiederanstieg der Sauenhaltung ist eine konsequente Reaktion auf die besser gewordene Wirtschaftlichkeit der Ferkelerzeugung als Folge hohen Leistungsstandards bei gleichzeitig günstigen Ferkelpreisen in den letzten Jahren.