Weniger neue PEDv-Fälle in den USA - erster Impfstoff entwickelt.
Der Porcine Epidemic Diarrhoe-Virus (PEDv) bzw. tödliche Durchfallerkrankung bei Saugferkeln hat sich erwartungsgemäß in der wärmeren Jahreszeit deutlich verringert. Effizientere Desinfektionsmaßnahmen und wesentlich mehr Vorsorge haben wesentlich dazu beigetragen. Aber immer werden noch 70 bis 80 neue Fälle je Woche in den USA gemeldet. Die Befürchtung bleibt, dass mit der kälteren Jahreszeit die Desinfektionsmaßnahmen insbesondere an den Transportfahrzeugen geringere Wirksamkeit entwickeln werden.
In dieser Situation ist ein gerade auf den Markt gekommenes Medikament sehr willkommen. Dabei werden die tragenden Sauen mit dem abgetöteten Virus zweimal geimpft, so dass die Muttertiere Antikörper ausbilden. Diese Antikörper sollen dann mit der Kolostralmilch an die neugeborenen Ferkel weitergegeben werden und eine Immunität bewirken.
Das Verfahren ist grundsätzlich nicht neu, aber es fehlen noch jede Nachweise, ob und inwieweit in diesem Falle eine ausreichende Wirkung erzielt. Erfahrungen mit ähnlichen Durchfallerkrankungen wie z.B. TGE zeigen nur einen Wirkungsgrad von 40 %.
Gefährdetee Betriebe werden jedoch nach jedem Strohhalm greifen und das Mittel anwenden.
Die PEDv verursacht Ferkelverluste in der Größenordnung von zusätzlichen 15 %. Die mittlerweile flächendeckende Ausbreitung in den USA erfolgte seit April 2013 in seuchenhafter Form mit einem ersten Höhepunkt im Febr/März 2014 bei Temperaturen bis zu -25 Grad. Der Virus hat seinen Ursprung in China, ist aber mittlerweile im nord- und mittelamerikanischen sowie asiatischen Raum verbreitet. Bis nach Europa ist das Virus noch nicht vorgedrungen.
Der häufigste Übertragungsweg erfolgt über den Speichelkontakt, infizierten Kot und Harn oder sonstige Verunreinigungen. Auch über infiziertes Futter soll eine Verbreitung gefördert worden sein. Entscheidende Schnittstelle ist der Transport der Ferkel und Sauen zwischen den einzelnen Ställen mit nicht ausreichend desinfizierten Fahrzeugen oder Triebwegen.
Die US Schweinefleischbranche hat es geschafft mit der Erhöhung der Schlachtgewichte um mehr als 5 kg je Schwein die Erzeugungseinbußen beim Fleisch auf 5 % herunterzudrücken.
Dennoch haben die US-Schweinenotierungen Spitzenpreise bis über 2 € je kg im August erzielt. Ende August haben die Kurse zwar wieder auf 1,60 € nachgegeben, aber mit Beginn September zeigen die Terminkurse wieder eindeutig nach oben. Üblicherweise fallen mit dem Übergang vom Sommer zum Herbst/Winter die US-Schweinepreise.