(AMI) Das relativ kleine Aufkommen an Schweinen bei hitzebedingt rückläufigen Schlachtgewichten reicht aus, den schwachen Bedarf der Schlachtereien zu decken. Bis auf die Sondersituation in Frankreich dominieren meist unveränderte Schweinepreise. Als Problem werden in den exportorientierten Ländern die hohen Lagerbestände an Gefrierware genannt, die ins Drittland abfließen müssen, ansonsten geraten die Schweinepreise in der EU stark unter Druck.
Flächendeckende Protest- und Blockadeaktionen von Landwirten in Frankreich haben zu einer komplizierten Marktsituation geführt. Auf Drängen zweier führender Lebensmittelketten sind die Schweinepreise in den vergangenen Wochen peu à peu angehoben worden. Diese höheren Preisforderungen sind allerdings nicht immer im Markt umsetzbar, so dass es Unternehmen gibt, die von der offiziellen Leitnotierung March de Porc Breton abweichen.
Hitzebedingt sind die Schlachtgewichte in Belgien in den vergangenen 5 Wochen um 2,5 kg gefallen. Auch in der aktuellen Woche hält dieser Trend an. Das Angebot an Schweinen hat sich spürbar vermindert, trotzdem gibt es der Fleischmarkt nicht her, höhere Schweinepreise zu generieren. Die Hauptferienzeit in Belgien dauert noch bis zum 15. August, soweit sind keine nennenswerten Nachfrageimpulse zu erwarten. Einziger Lichtblick: der Wechselkurs EUR zu Zloty in Polen hat sich zu Gunsten von EU-Exporteuren gewandelt.
Bis zum Herbst müssen sich die hohen Gefrierbestände an Schweinefleisch in Spanien spürbar gelehrt haben, ansonsten droht ein dramatischer Preiseinbruch. Ein kleines Aufkommen an schlachtreifen Tieren bei sinkenden Gewichten und einer schwachen Nachfrage lässt unveränderte Schweinepreise realistisch erscheinen.
Eine paradoxe Marktsituation wird aus Italien berichtet. Obwohl das Angebot an Schweinen relativ klein ist, üben Schlachtereien Druck auf die Schweinepreise aus. Einige Schlachtereien weichen von der Vorgabe unveränderter Schweinepreise ab und zahlen weniger als in der Vorwoche. Hingegen sind die Schinkenpreise in Italien leicht gestiegen.
