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09.14
16:40

US-Schweinehaltung mit hohen Profiten

US-Schweinehalter erzielen zurzeit höchste Profite seit Jahrzehnten

Die US-Schweinehaltung befindet sich in einer glücklichen Marktposition. Auf der Verkaufsseite sind durch die PEDv-Ausfälle (seuchenhafte tödliche Durchfallerkrankung bei Ferkeln) und die Knappheit an Rindfleisch weit überdurchschnittliche Preise zu erzielen.  Die Fleischpreise haben zur Barbecue-Saison bei knappem  Angebot ein bisher unbekannt hohes Niveau erreicht. In der Spitze lagen die Kurse für Schweinefleisch deutlich oberhalb der 2 € /kg Marke.

Trotz der hohen Preise ist die Nachfrage nur wenig zurückgegangen. Insbesondere die Schweinefleischausfuhren haben trotz hoher Preise und scharfer Konkurrenz aus der EU nicht nachgegeben. Die Exporte in Richtung Mexiko, Südkorea, Japan und anderen asiatischen Ländern erreichten teilweise beachtliche Steigerungsraten gegenüber der Vorjahr. Das ist wichtig, denn die USA stehen an der Weltspitze des Schweinefleischhandels.

Im 1. Halbjahr 2014 konnten  die US-Schweinehalter auf der Kostenseite noch nicht von den fallenden Futtermittelpreisen profitieren. Das wird sich aber im 2. Halbjahr 2014 deutlich bemerkbar machen.  Zukünftige 30 bis 40  %ige Preisrückgänge bei Mais und Soja entlasten die Futterkosten. Allerdings zeigen die Terminkurse für die Herbst- und Wintermonate fallende Schweinepreise an, die aber immer noch deutlich über den langjährigen Durchschnittswerten liegen.

Die Schweinehaltung in den USA wird überwiegend geprägt durch das geschlossene System. Daneben bestehen vertraglich abgesicherte  Ferkelaufzuchtstationen und Lohnmastbetriebe. Sog. Babyferkel werden mit rd. 5 kg gehandelt. Aufzuchtferkel bewegen sich zwischen 18 und 22 kg  und kommen dann in die Mastställe. Endmastgewichte liegen in der Regel  um die 90 kg. Allerdings sind in diesem Jahr wegen des Ausfalls von Ferkeln die Schlachtgewichte schlagartig um 5 bis 7 Kg höher gefahren worden, um die zwischen 7 bis 15 % niedrigeren Stückzahlen durch ein höheres Schlachtgewicht teilweise wieder auszugleichen.   

Für das erste Halbjahr 2014 errechnete die IOWA-Universität Profite oberhalb der Vollkosten von 16 bis 55 € je Mastschwein, die als reine Unternehmergewinne zu betrachten sind. In den Vollkosten sind Lohn- und Kapitalkosten bereits voll abgezogen. 

In der Spitze lagen die Verkaufserlöse für ein standardisiertes 91 kg Schlachtgewichtsschwein (bei 74,5 % Ausschlachtung, andere Schnittführung) bei 203 € je Tier. Mastferkel mit 22,68 kg kosten zeitgleich rd. 90 € je Stück. Die Futterkosten werden mit 58 €/Schwein veranschlagt. Festkosten für Arbeit, Kapital und Sonstiges liegen bei 16,70 € je Schwein.

Trotz hoher Profite ist das Investitionsverhalten sehr reserviert. In 1. Linie sind die Ferkelerzeuger gefordert. Der Höhepunkt der PEDv-Seuche ist zwar überwunden, aber die Befürchtungen um ein Wiederansteigen in der kalten Jahreszeit sind groß und schrecken die Investoren ab. Ein erstes Medikament befindet sich im Erprobungsstadium  mit begrenzten Erfolgsaussichten.  Außerdem besteht noch Nachholbedarf, Verluste aus den vorhergehenden Jahren auszugleichen.

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