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08.14
13:44

Verhältnis der Ferkel- zu den Schweinepreisen

Befinden sich Ferkel- und Schweinepreise im Lot?

Zwischen Schweine- und Ferkelpreise besteht ein bestimmtes Verhältnis. Diese Relation ist jedoch nicht konstant, sondern unterliegt typischen Schwankungen, die teilweise mit gewisser  Regelmäßigkeit wiederkehren. Darüberhinaus gibt es Einflüsse, die das Verhältnis der Ferkel- zu den Schweinepreisen in mittelfristigen Zeitspannen grundlegend verändern.

Eine solche grundlegende Verschiebung des Verhältnisses der Ferkel zu den Schweinepreisen hat stattgefunden in der Zeit der Umstellung auf die Danzucht mit erheblichen Leistungssteigerungen innerhalb weniger Jahre. Zeitgleich begann die starke Exporttätigkeit der Niederländer und Dänen mit Steigerungen der Einfuhrzahlen bis zu 1 Mio. Ferkel je Jahr nach Deutschland. In dieser Phase lagen die Ferkelpreise gemessen an den Schweinepreisen weit unter dem langjährigen Durchschnitt. Die Folge waren massive Abstockungen der Sauenhaltung in Deutschland und der EU, anfangs noch ohne Auswirkungen auf die Ferkelpreise.

In der gleichen Zeitspanne wurde schwerpunktmäßig in Deutschland erheblich in den Bau von Mastställen investiert. Wechselnd hohe Futterkosten konnten angesichts der Ferkelschwemme auf niedrige Ferkelpreise überwälzt werden. Die relative Wirtschaftlichkeit der Mast gegenüber der Ferkelerzeugung bestärkte dieses Investitionsverhalten bis in die jüngere Zeit.

Mit dem Auslaufen der Produktivitätssteigerung ließ der Anpassungsdruck in der Sauenhaltung zwar nach, aber die EU-Haltungsverordnung bewirkte eine nochmalige Verringerung der Sauenbestände. Insbesondere kleinere Ferkelerzeugerbetriebe gaben auf.

Die Steigerungen der Ferkelimporte aus NL und DK ließen in den letzten Jahren deutlich nach, so dass das Ferkelangebot auch von dieser Seite immer weniger drängend wurde.  

Spätestens mit dem Jahre 2012 wurde offenbar, dass die Sauenbestandsreduzierungen bei kleiner gewordenen Produktivitätsfortschritten zu einer relativen Ferkelknappheit gemessen an den Mastplatzkapazitäten geführt haben. Nach 2012 sind die Ferkelnotierungen kaum noch unter die Marke von 40 € je 25 kg Tier gefallen. In früheren Episoden gab es in schlechten Zeiten Preise deutlich unterhalb der 30 € - Marke. Die Marktlage hat sich grundlegend zugunsten der verhältnismäßig knappen Ferkel verändert.

Im Jahresverlauf gibt es eine typische Saisonfigur. Ferkel sind in den Frühjahrsmonaten angebotsbedingt knapp und teuer und in den Herbstmonaten reichlich und billig. Früher verliefen diese Einwicklungen in großen Schwankungsbreiten. In jüngerer Zeit verlaufen die Bewegungen deutlich abgeflachter. Während früher die saisonalen Schwankungen überwiegend von der Angebotsseite her bestimmt waren, werden sie in jüngerer Zeit überwiegend von der Nachfrageseite geprägt.

Hohe Schweinepreise im Herbst 2013 bis zu 1,90 €/kg haben das übliche herbstliche Preistief bei den Ferkeln zu einem beachtlichen Teil, aber nicht ganz verhindert. Das Verhältnis Ferkel- zu Schweinepreise fiel im Herbst 2013 unter den mehrjährigen Durchschnittswert. Das ähnliche Spiel war im Frühjahr 2014 zu beobachten. Die infolge der russischen Importsperre auf unter 1,45 €/kg fallenden Schweinepreise verhinderten und verzögerten das übliche Frühjahrshoch bei den Ferkeln. Dennoch lag das Verhältnis Ferkel- zu Schweinepreise knapp über dem Durchschnitt der mehrjährigen Mittelwerte.

Die aktuellen Ferkelpreisnotierungen von 49 € je 25 kg Ferkel und Schweinepreise um 1,63 €/kg   führen zu einem Preisverhältnis unterhalb des mehrjährigen Mittelwertes. Das kann der Anfang eines relativen herbstlichen Ferkelpreistiefs werden.

Ferkel- und Schweinepreise bewegen sich zwar in einem engeren als früher üblichen Rahmen.  Die grundsätzlichen Marktmechanismen sind erhalten geblieben.

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