Dänemarks Ferkelexporte steigen weniger stark - Verteilung ändert sich deutlich
In unregelmäßigen Abständen werden die Ferkelexporte Dänemarks nach Bestimmungsländern aufgeschlüsselt. Im vorliegenden Fall liegen Daten für das 1. Quartal der Jahre 2012 bis 2014 vor.
Die Gesamtzahl der dänischen Ferkelexporte steigt weiter, aber die Zuwachsraten früherer Jahre werden bei weitem nicht mehr erreicht. Die Steigerungen bewegen sich jetzt zwischen 5 und 6 %, während sie sich noch vor 5 - 7 Jahren im zweistelligen Bereich bewegten.
Verändert hat sich vor allem die Verteilung der Ferkellieferungen auf die Bestimmungsländer. Deutschland ist und bleibt mit Anteilen zwischen 60 und 70 % zwar wichtigstes Absatzgebiet, aber die Mengen werden relativ und absolut kleiner. Für das 1.Quartal 2014 wird gerade noch ein Anteil von 59 % erreicht. Während noch 2012 im 1. Quartal 1,7 Mio. Ferkel nach Deutschland transportiert wurden, sind es Anfang 2014 nur noch 1,5 Mio. Tiere.
In zunehmendem Maße finden sich dänische Ferkel in polnischen Mastställen wieder. Von 410.000 Stück im Jahre 2012 stieg der Export in Richtung auf 791.000, fast eine Verdoppelung. Wesentliche Ursache dieser Umstrukturierung ist der um mehr 40 % gesunkene polnische Sauenbestand seit dem Beitritt zur EU im Jahre 2004. Zu kleine und wenig wettbewerbsfähige Bestandsgrößenstrukturen sind der entscheidende Ausgangspunkt dieser Veränderung. In jüngster Zeit hat die afrikanische Schweinepest einen zusätzlichen Schub zur Aufgabe der Schweinehaltung mit Schwerpunkt Sauenhaltung in Polen bewirkt.
Dänische Ferkellieferungen nach Polen sind nicht ohne Probleme. Dänemark hat einen seit Jahrzehnten anerkannten hohen Gesundheitsstatus, der durch die Schweinepest in Polen in hohem Maße gefährdet werden könnte. Daher werden sämtliche Transportfahrzeuge an der dänischen Grenze durch eine Hygieneschleuse geleitet und Viehtransporte dürfen erst nach 48 Std Quarantänezeit wieder dänische Schweineställe anfahren. Dänemark mit einem Selbstversorgungsgrad von 650 % ist sich um die existenzielle Bedeutung seiner Exportabhängigkeit sehr wohl bewußt und handelt konsequent.
Die massive Reduzierung der italienischen Sauenhaltung in den letzten 3 Jahren hat offensichtlich nach einem Ausgleich in Form von Ferkelimporten aus Dänemark geführt. Die Zahlen sind zwar deutlich kleiner, aber die Entwicklung ist beeindruckend. 2012 waren es noch 81.000 Tiere, die den weiten Weg von Dänemark nach Italien gefunden haben. Anfang 2014 sind es bereits 125.000 Ferkel.
Überraschender Weise gibt es einen regen Ferkeltransport von Dänemark in die Niederlande, die selber doch einen mio-fachen Ferkelexport betreiben. Die Lieferungen aus Dänemark sind in den letzten 3 Jahren von 43.000 auf 74.000 Stück angestiegen. Da müssen wohl bestimmte Präferenzen für die dänische Herkunft bestehen.
Die sonstigen Einfuhrländer haben ihre Ferkelimporte aus Dänemark halbiert.
