13.
07.17
Nochmaliger Rutsch der Schweinepreise

Schweine Cockpit, 13.07.2017

  • Niedriges Lebendangebot
  • Schweinefleischbedarf in den südlichen Urlaubsgebieten
  • urlaubsbedingte Nachfrageschwäche im EU-Norden
  • deutlich abnehmender Drittlandexport mit Schwerpunkt China
  • gestiegener Eurokurs

Schlachtschweinemarkt Deutschland

2017         

28./29. KW

Do bis Mi

27./28. KW

Do bis Mi

26./27. KW

Do bis Mi

25./26 KW

Do bis Mi

24./25. KW

Do bis Mi

23./24. KW

Do bis Mi

22./23. KW

Do bis Mi

21./22. KW

Do bis Mi

 V.-Preis (€ /kg)

1,70

1,76

1,81

1,81

1,81

1,81

1,81

1,80

Voranmeldungen (Stück)

215.684

215.263

220.300

218.228

221.487

224.300

213.556

218.220

 

 

 

 

 

 

 

 

 

ISN-Internetauktion (Di  -  Fr) 14.07. 11.07. 07.07. 04.07 30.06 27.06. 23.06 20.06 15.06 13,06 09.06 06.06 02.06. 30.05. 26.05. 23.05.
Durchschnittspreis (€/kg)

1,71 

1,71

1,79

1,80

1,86

1,87

1,87

1,89

1,88

1,86

1,86

1,85

1,86

1,89

1,90

1,86

Überstand in %

 0

57 %

46 %

79%

25%

0

12%

5%

4 %

21%

23%

35%

23%

28%

0

0

2017 

 

27. KW

26. KW

25.  KW

24. KW

23. KW

22. KW

21. KW

Schweinepreise für 28./29. KW-2017

Die ISN-Internetauktionen am Di, 11.07.2017 lieferte ein Durchschnittsergebnis von 1,71 €/kg bei einer Spanne von 1,70 -1,73 €/kg. Das Angebot betrug 3.725 Schweine. Es blieb Überstand von 57 %.

Allgemeine Markt- und Preisentwicklung:

Im Norden der EU ist der Schweinefleischabsatz ziemlich ins Stocken geraten. Die Inlandsnachfrage und der Drittlandabsatz bleiben schwach. Die  Schlachtmengen fallen regional unterschiedlich aus. In Spanien sind Schweine für die anlaufende Urlaubersaison knapp. In Italien führt  die Urlauber-Nachfrage zu größeren Absatzmöglichkeiten bei steigenden Preisen. Auch Österreich profitiert von der Urlaubssaison. In Frankreich ist das Angebots-Nachfrage-Verhältnis ausgeglichen. In den USA haben die Schweinepreise infolge der Grillsaison und des boomenden Exports ihren sommerlichen Höhepunkt erreicht. Brasilianische  Schweinepreise bleiben auf Talfahrt. In China haben sich die Preise jetzt bei 2,40 €/kg gefangen. Die chinesischen Importeure bleiben zurückhaltend. Die chinesischen Verbraucher ändern ihre Konsumgewohnheiten zuungunsten von Schweinefleisch.

Dänemark: Dänische Schweinepreise wurden in der 28. KW.-17 um -4 ct/kg gekürzt.Die Schlachtzahlen liegen -7,1 % unter Vorjahresniveau. Für die kommende 29. KW-2017 werden die Preise nochmal um umgerechnet -4 ct/kg niedriger angesetzt.

In Frankreich/Bretagne wurde  die Notierung (10.07.) unverändert beibehalten. Die gemeldeten Schlachtzahlen für ganz Frankreich liegen mit  353.054 (Vorwoche 358.784  Vorvorwoche 365.387) Stück weiter im unteren Mittelfeld.

Die niederländischen Schlachtunternehmen haben in der 28. KW zwischen -6 bis - 7  ct/kg  gezahlt. In der 29. KW 2017 sollen .-5 bis -7 ct/kg gezahlt werden.

Belgien: Schweinepreise wurden in der 28. KW  zwischen -4 bis -5 ct/kg weniger  bezahlt. Die Notierungen der Schlachtunternehmen sollen für die 28. KW  2017 um  -5 ct/kg niedriger sein. 

Deutschland: Die Schlachtzahlen erreichen 949.011  (Vorwoche 961.963  Vorvorwoche 983.714). Für die kommende Periode von Donnerstag 13.07. bis Mittwoch 19.07.  (28./29. KW-17) wurde der Vereinigungspreis mit 1,70 € je kg bzw. Indexpunkt um 6 ct/kg gesenkt. Die Spanne reicht von 1,68 bis 1,76 €/kg. Die angekündigten Liefermengen der kommenden Woche fallen mit 215.684 (Vorwoche 215.263 VorVorwoche 220.300) Stück wieder gleich gering aus.

Der in  Österreich geltende Mastschweine-Basispreis wurde für die 27./28. KW nur um -2 ct/kg gesenkt. Schweine sind in Österreich knapp. Für die 28./29. KW sollen die Basispreise nur um .- 3 ct/kg  gesenkt werden.

Die Schweinepreise in Spanien wurden am Do, 06.07. unverändert beibehalten.

In (Ober-)Italien sind Schweinepreise am 10.07. in Modena mit +2,5 ct/kg, am Di in Reggio +2,5 ct/kg und  Cremona um +3,0 ct/kg verändert.  Die Schlachtzahlen liegen mit 39.207  (Vorwoche 36.397 Vorvorwoche 40.928) Stück im unteren  Mittelfeld.

In Polen wurden am 30.06.2017 Schweinepreise bei 57 % MFL von umgerechnet 1,74 €/kg notiert.

Ausblick:  Die Fleischnachfrage läßt infolge der einsetzenden Ferien-/Urlaubszeit in den nördlichen Regionen Europas rapide nach und verlagert sich in die südlichen Urlaubsländer. Das Lebendangebot ist ausreichend für den Bedarf. Die Voranmeldungen deuten auf ausreichend gleichbleibende Schlachtzahlen für die laufende Woche hin.

 

Die US-Preise sind am 10.07. bei 1,70 €/kg stehen geblieben. Die Börsenkurse in Chicago für den Liefertermin Juli-17 sind auf 1,75 €/kg gestiegen.Die Barbecue-Saison und der boomende Drittlandexport nach Mexiko unterstützt durch einen schwachen Dollar sind die entscheidenden Preisstützen bei einem hohen Angebot. Allerdings gehen die Schlachtgewichte bei den hohen Sommertemperaturen auf unter  93 kg zurück. In den Herbstmonaten werden Preise zwischen 1,35 bis 1,40 €/kg erwartet

Chinas Schweinenotierungen haben sich Anfang Juli bei 2,40 €/kg vorerst gefangen. Zunehmend  stellt sich heraus, dass die chinesischen Verbraucher weniger Schweinefleisch konsumieren und dafür verstärkt auf Gemüsebeilagen setzen. Der Gemüseabsatz ist gegenüber dem Vorjahr um +30 % gestiegen, während die Schweinefleischnachfrage trotz stark gefallener Preise weiterhin niedrig bleibt.

Die russischen Schweinepreise sind am 05.06.2017 auf umgerechnete 2,00 €/kg gefallen. Das russische Schweinefleischangebot steigt in diesem Jahr um 8,5 %. Der schwächer Rubelkurs trägt bei der Umrechnung zum niedrigen preis bei.

Brasilianische Schweinepreise sind auf der Basis der Durchschnittswerte in der Südwestregion am 03.07. auf 1,19 €/kg leicht getsiegen. Wesentliche Ursache sind saisonal bedingt niedrige Inlandspreise. Der Real ist wieder etwas stabiler geworden.

Nochmaliger Rutsch der Schweinepreise
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ZMP Live Expertenmeinung

Trotz geringer Schlachtzahlen führt die  stockende Fleischnachfrage  im In- und Auslandsgeschäft zu einem Absatzstau in den nördlichen Veredlungszentren der EU. Der steigende Bedarf in den südlichen Urlaubsgebieten kann von der Menge her  keinen Ausgleich bieten. Verschärfend wirkt sich das schwächer werdende Drittlandgeschäft aus, das  durch einen  ansteigenden Eurokurs zusätzlich in Schwierigkeiten gebracht wird.  Die Urlaubszeit bringt  auch Betriebsferien der Verarbeitungsbranche mit sich, so dass auch dieser Absatzweg zunehmend enger wird. In der kommenden Woche beginnen im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW  die Ferien.  Das trübt die Verkaufsaussichten um einen weiteren Faktor.

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