(AMI) – Die Ausfuhren von deutschem Schweinefleisch lagen im Zeitraum von Januar bis September 2018 mit einem Minus von 3,4 % knapp unter der Vorjahreslinie. Dabei haben die Liefermengen innerhalb der Europäischen Union abgenommen. Insbesondere nach Polen und in die Niederlande wurde weniger deutsches Schweinefleisch geliefert als noch im Vorjahr. Gleichzeitig stiegen die Schweinefleischexporte in Drittländer an, insbesondere im Handel mit China sind deutliche Zugewinne zu verzeichnen. Nach den Rückgängen im vergangenen Jahr hat sich der Handel nun wieder belebt. China baut seine Eigenproduktion zwar stetig aus, doch durch die dort grassierende Afrikanische Schweinepest treten Einbußen auf. Ein erhöhter Importbedarf von Schweinefleisch ist die Folge. Vorteilhaft sowohl für Deutschland als auch für die EU sind darüber hinaus die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China.
Nicht nur in Deutschland, auch in weiteren europäischen Ländern konnte der Export ausgebaut werden. Während sich die europäischen Ausfuhren von Schweinefleisch 2017 noch rückläufig entwickelten, hat sich dieser Trend im laufenden Jahr geändert. Von Januar bis September befanden sich die Schweinefleischexporte in Drittländer knapp 1 % über dem Vorjahresniveau. Der wichtigste Handelspartner für die EU ist auch 2018 mit einem Marktanteil von mehr als einem Drittel China. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Japan und Südkorea. Dabei baute Südkorea seine Einfuhren an Schweinefleisch mit einer Steigerungsrate um 19 % besonders stark aus. Häufig gestalten sich die Exporte von europäischem Schweinefleisch in Drittländer schwierig. Durch die weltweite Konkurrenz sind die Erlösmöglichkeiten oft relativ gering.
Wie schon in den Vorjahren führt Deutschland die Hitliste der Schweinefleischexporteure in der EU weiter an und zeichnet sich für rund 23 % der Ausfuhren von Schweinefleisch verantwortlich. Zwar hat Spanien bei den Schweinebestandszahlen Deutschland überholt, trotz einem Anstieg der Exporte um zuletzt und 10 % bleibt für das südeuropäische Land aber nur der zweite Platz.
ZMP Live Expertenmeinung
Das Angebot an schlachtreifen Schweinen fällt in Deutschland aktuell sehr umfangreich aus. Zugleich ist aber auch die Nachfrage weiterhin rege, der Fleischmarkt und der Außenhandel bieten Impulse. Entsprechend wird der Markt häufig als ausgeglichen auf hohem Niveau bezeichnet, Signale für Preisanpassungen gibt es keine.