Deutschland: V-Preis 2,00 €/kg (Spanne 2,00 – 2,05 €/kg) - kleines Lebendangebot
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit rd. 781.467 Schweinen (Vorwoche 787.898) kleiner ausgefallen; die Schlachtgewichte haben sich mit 97,3 kg etwas verringert.
Die Voranmeldungen bleiben mit 251.700 Schweinen (Vorwoche 258.700) wiederholt niedrig.
Beim Weiterverkauf der Teilstücke an LEH, Verarbeiter und für den Export sind die Durch-schnittspreise um weitere 4 ct/kg auf 2,28 €/kg erhöht worden.
Auf der ISN-Auktion am Di, 29. Nov. 2022 wurde ein Durchschnittspreis von 2,08 €/kg in einer Spanne von 2,05 bis 2,10 €/kg erzielt.
Der V-Preis ist für die Zeit vom 01.12.2022 bis 07.12.2022 mit 2,00 €/kg gestiegen; die Spanne reicht von 2,00 bis 2,05 €/kg.
ASP: Mit Stand vom 28. Nov. 2022 sind 4.610 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg amtlich bestätigt worden. In Brandenburg wurden neue Grenzzäune errichtet. Die Entwicklung zeigt noch keine nennenswerten Rückgänge.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark sind die Preise in der 48. KW 2022 auf vergleichbar gerechnete 1,88 €/kg erhöht worden.
In Belgien werden die Preise in der 48. KW 2022 um +5 ct/kg auf 1,87 angehoben. Es bestand Nachholbedarf. Das Vorweihnachtsgeschäft liefert Unterstützung beim Fleischabsatz.
In den Niederlanden werden die Preise in der 48. KW um 6 ct/kg auf vergleichbare 1,85 €/kg angehoben.
In Frankreich/Bretagne sind die Preise auf bei 1,81 €/kg stehen geblieben. Die Schlachtzahlen bleiben hoch. Schlachtgewichte fallen mit 96,6 kg geringfügig niedriger aus.
In Italien sind die Notierungen in der 48. KW 2022 mit 2,03 €/kg um weitere 2 ct/kg zurückgenommen worden. Trotz Vorweihnachtsgeschäft steht der Fleischabsatz unter Druck.
In Spanien sind die Preise in der 48.KW 2022 auf vergleichbaren 2,15 €/kg stehen geblieben. Ein steigendes Lebendangebot trifft auf einen begrenzten Fleischabsatz im In- und Ausland.
In den USA/IOWA sind die Preise weiter auf umgerechnete 1,80 €/kg zurückgefallen. Schlachtzahlen sind zwar gefallen, aber Teilstückepreise haben wieder angezogen. Das Vorweihnachtsgeschäft hat an Schwung verloren. Für den Frontmonat Dez.-2022 notieren die Terminkurse bei 1,72 €/kg.
Brasilien: Die Erzeugerpreise sind im Durchschnitt bei wieder schwächeren REAL auf 1,63 €/kg gefallen. In Inländischer Währung blieben die Notierungen überwiegend stabil. Die Fußball-weltmeisterschaft und das Vorweihnachtsgeschäft sorgen für flotten Inlandsabsatz. Stabile Ausfuhren liefern ergänzende Unterstützung.
China: Die Preise sind weiter auf umgerechnet 4,64 €/kg deutlich zurückgefallen. Der Wechselkurs ist nochmal schwächer geworden. Die Terminkurse für den Monat Jan.-2023 werden nur noch bei 3,63 €/kg gehandelt. In den Frühjahrsmonaten 2023 sollen die Preise bei steigenden Angebot und saisonüblich nachlassender Nachfrage entsprechend den Börsenkursen weiter unter die Linie von 3,50 €/kg nachgeben.
Fazit: Vergleichsweise niedrige Schlachtzahlen und ein erheblich abgesenktes Vorratsniveau in den Kühlhäusern sorgen im Vorweihnachtsgeschäft für tendenziell steigende Kurse. Preise für Teilstücke bei Weitergabe an den LEH haben weiter zugelegt. Ein anhaltend niedriges Lebendangebot bis kurz vor Weihnachten wird die Preisrichtung verstärken. Danach wird es erfahrungsgemäß kritischer.
ZMP Live Expertenmeinung
Erheblich reduzierte Kühlhausbestände und ein anhaltend niedriges Lebendangebot sorgen im laufenden Vorweihnachtsgeschäft für steigende Erzeugerpreise und erhöhten Notierungen für Teilstücke beim Weiterverkauf an den LEH und Verarbeitungsunternehmen. Die relative Knappheit wird bis vor den Weihnachtsfeiertagen anhalten. Danach wird es erfahrungsgemäß kritischer.