22.
02.17
17:10

EU-Sauenbestände kleiner - Ferkel bleiben knapp und teuer

EU- Sauenbestände mit -1,8 % weiterhin rückläufig.  

Die jüngsten Ergebnisse der letzten gemeinsamen Viehzählungen im Dez.-2016 ergab bei 25 ausgewerteten EU-Mitgliedstaaten  einen Rückgang der Sauenzahlen um -1,8 %  gegenüber dem Vorjahr 2015. Insgesamt werden in der gesamten EU rd. 12,3 Mio. Sauen  gehalten.  In den letzten 10 Jahren ist der EU-Sauenbestand um rd 23 % kleiner geworden.

Die Bestandsentwicklung verläuft jedoch in den einzelnen Ländern höchst unterschiedlich. In Spanien werden mit rd. 2,4  Mio. die meisten Sauen  in der EU gehalten. Der Bestand ist im letzten Jahr um 2 % verkürzt worden. Die spanische Sauenhaltung gehört zwar nicht zu den höchstproduktiven in der EU, aber die Haltungskosten sind aufgrund der Klima-, Arbeits-  und Flächenverhältnisse recht günstig.

In Deutschland wurden nur noch 1,9 Mio. Sauen bzw -3,45 % weniger als im Vorjahr gezählt.  Die Produktivität ist zwar höher als in Spanien, reicht aber nicht aus, den Ferkelbedarf zu decken. Deutschland importiert rd. 20 % seines Bedarfs mit Schwerpunkt aus den Niederlanden und Dänemark.  

Frankreichs Sauenhaltung ist nur um 1 % gegenüber dem Vorjahr auf rd. 1 Mio. Sauen zurückgegangen.  In den letzten 10 Jahren hat das Land seine Sauenbestände um rd 22 % gemindert.

Die dänische Sauenbestände konnten sich auf Kosten der Mastschweine knapp behaupten  In diesem Land mit einer kleinen Flächenausstattung  wird die Ferkelerzeugung mindestens beibehalten. Dafür werden die Mastschweinekapazitäten systematisch heruntergefahren.  Dänemark erzeugt mittlerweile 12 Mio. Ferkel  für den Export.

Holland fährt nach Jahren der Stabilisierung seine Sauenhaltung um knapp -3 % zurück. Hintergrund sind zunehmende Umweltauflagen in einem Land mit einer geringen Flächenausstattung. Für den  Export werden rd.  6 Mio. Tiere auf den Weg nach Deutschland und umliegende Staaten gebracht.

Italiens Sauenhaltung geht um weitere 4 % zurück. Das Land hat in den letzten 10 Jahren fast 30 % seiner Sauenbestände verloren. Die auf Norditalien konzentrierte Schweinehaltung stößt zunehmend an die Grenzen ihrer Belastbarkeit. Die mangelnden Rezeptionsraten in der warmen Jahreszeit zehren an der ausreichenden Reproduktionsleistung in der Ferkelerzeugung

In den osteuropäischen Ländern ist mit einem fortgesetzten Rückgang der Sauenbestände zu rechnen. Es fehlt an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den Produktionsgebieten im Westen der EU.

In Polen scheint sich das Blatt zu wenden. In den letzten 10 Jahren hat Polen mehr als 53 % seiner Sauen verloren. In jüngster Zeit scheint eine Kehrtwende einzutreten. Im Dez. 2016 wurden +5,5 % mehr Sauen gezählt als in ein Jahr zuvor.  Dennoch importiert  Polen  jährlich mehr als 4,5 Mio. Ferkel mit Schwerpunkt aus Dänemark.

Für 2017 ist mit geringeren Sauenbeständen in der EU zu rechnen. Dennoch wird aufgrund der Leistungssteigerung ein Teil des fehlenden Nachwuchses durch höhere Ferkelleistungen je Sau und Jahr ausgeglichen.  Mit einem vollen Ausgleich wird allerdings nicht gerechnet. Ferkel werden daher 2017 weiterhin knapp und relativ hoch am Preis bleiben.

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