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05.17
13:14

Saisonale Milchpreisentwicklung

Milch: Bleibt das Sommerpreistief in diesem Jahr aus?

Im Durchschnitt der Jahre  steigt die Milchanlieferung in den Frühsommermonaten an und die Milchpreise erreichen mit ziemlicher Regelmäßigkeit ihr Jahrespreistief.  Im Mittel ist mit einem  Preisrückgang gegenüber dem Jahresdurchschnitt von rd. 2 bis 3 ct/kg zu rechnen. Die Verringerung der Auszahlungspreise  muss jedoch nicht  in jedem Fall ausgeprägt sichtbar werden, wenn andere Einflussfaktoren den saisonalen Effekt überlagern. Es ist nicht auszuschließen, dass  der sonst übliche saisonale Preisabfall zu den Frühsommermonaten  in diesem Jahr wenig bis gar nicht in Erscheinung tritt.

Dass die verfügbaren Milchmengen nicht zu reichlich ausfallen, wird zuerst an den Spotpreisen ersichtlich. Hier werden Milchmengen zwischen Molkereien gehandelt, die bei den einen weniger gut als bei anderen verwertet werden können. Spotpreise haben regelmäßig die Funktion eines Frühindikators mit einer gewissen Vorlaufzeit.

In diesem Jahr fällt auf, dass in einem Milchüberschussgebiet wie Holland die Spotpreise aktuell wieder über 36 ct/kg ansteigen. Im Defizitland Italien steigen die Kurse ebenfalls wieder über die 35,8 ct/kg Marke. Eigentlich müssten um diese Jahreszeit fallende Kurse den Markt beherrschen.

Auch wenn die Spotpreise sich nur wenig von den Durchschnittspreisen absetzen, ist dennoch davon auszugehen, dass die absoluten Milchpreise sich zumindest auf einem Stabilisierungskurs befinden und möglicherweise zum Herbst hin weitere Befestigungen nicht von der Hand zu weisen sind. Ganz große Preissprünge sind jedoch nicht zu erwarten.

Die Terminkurse für Butter und MMP an der Leipziger EEX zeigen für die kommenden Monate relativ stabile bis leicht steigende Entwicklung. Auch wenn der Handel noch wenig umfangreich ist, liefern die Notierungen Hinweise auf die in Großhandelskreisen verbreitete Markt- und Preiseinschätzung.

Argumentative Unterstützung kann man auch aus den steigenden Terminkursen an der Chicagoer Börse herleiten. Die Notierungen zeigen ein für die Jahreszeit ungewöhnliche Steigerung bis in die Herbstmonate hin an.

Last not least liefert die halbmonatlich stattfindenden Global Dairy Trade Auktionen richtungsweisende Ergebnisse. In den letzten 5 Versteigerungen sind die Durchschnittserlöse um rd. 15 % gestiegen.  Im Schnitt lagen die Steigerungsraten um knapp 3 % je Auktion.

Besonders interessant sind die Auktionsergebnisse für die kommenden 6 Liefermonate bis einschl.  Okt.-17. Dabei fallen die zweistelligen Preissteigerungen für die beiden Butterfette besonders ins Auge. Aber auch die Milchpulverkurse halten sich im Durchschnitt im positiven Bereich. Angesichts der unverändert hohen EU-Interventionsbestände an Magermilchpulver sind die stabilen Kursentwicklungen in diesem Bereich bemerkenswert.

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