(AMI) – Frankreichs Kartoffelvermarkter starteten zwar mit großen Mengen in die Saison 2017/18, konnten sich aber weitgehend mit Vertragsware versorgen. Einen Markt für freie Ware gibt es kaum und höhere Preise schon gar nicht.
Frankreichs Kartoffelverarbeiter starteten mit Volldampf in die neue Saison. Von Juli bis einschließlich August nahmen sie bereits 152.000 t Rohstoff auf, 25.000 t mehr als im Vorjahr. Damals allerdings blieb das Quantum wegen der niedrigen Frühkartoffelerträge ziemlich klein. Auch im weiteren Verlauf konnten die Verarbeiter aber ertragsbedingt nicht auf reichlich Rohstoff zurückgreifen und so blieb die Verarbeitungsmenge 2016/17 hinter dem gewohnten Umfang etwas zurück. Dabei mussten zur Bedarfsdeckung mehr Kartoffeln vom freien Markt gekauft und auch mehr importiert werden. Diese Saison ist alles anders. Man scheint aus dem Vollen schöpfen zu können. Mit 72 % oder 109.000 t kam zuletzt so viel Ware aus dem Vertragsanbau zu den Fabriken, wie noch nie. Dagegen war die Aufnahme von freier Ware aus dem Inland mit nicht einmal 5.000 t so klein wie noch nie. Das Ganze wurde um 38.000 t aus Importen ergänzt, die in Belgien zum Teil aber auch unter Vertrag stehen. Die nun für Frankreich vorgelegten Daten sind wohl ein Spiegelbild für die Situation der Kartoffelverarbeitung innerhalb der EU insgesamt. Überall heißt es, dass die Vertragsabdeckung des Rohstoffbedarfs in den vergangenen Jahren immer mehr gewachsen ist und diese Saison auch im frühen Bereich sehr hoch sein soll. Hinzu kommen auch anderswo hohe Erträge im Vertragsanbau.
ZMP Live Expertenmeinung
Bis auf das Wetter hat sich für Kartoffeln in jüngster Zeit wenig verändert. Die Preise für Verarbeitungsrohstoff sind stabil. Das spiegelt auch die Reka-Notierung für Zorba, Innovator und Fontane wieder, die erneut bei 4,00 bis 5,00 EUR/dt liegt. Viel gehandelt wird indessen nicht. So wird beispielsweise eine Regionalbörsennotierung in den Niederlanden mit dem Hinweis ergänzt, dass die festgestellten Preise nominell sind oder sich von den Auszahlungen für zuvor nicht bepreiste Übermengen aus dem Vertragsanbau ableiten.
Kommende Woche tagt der Referentenausschuss der Landwirtschaftsministerien, welche ein vorläufiges Ergebnis der Kartoffelernte 2017 feststellen. Das dürfte dann bis zur Kartoffelherbstbörse bekannt gegeben werden. Diese Woche hat das Land Brandburg allerdings schon ein Teilergebnis bekannt gegeben. In dem östlichen Bundesland gibt es mit 352 dt/ha deutlich mehr als im Vorjahr (334 dt/ha) allerdings nicht so viel wie im Rekordjahr 2014 (370 dt/ha). So wie sich dieses Ergebnis darstellt, lauten häufig auch Aussagen aus anderen Bundesländern. Dabei sind die Erträge regional sehr unterschiedliche und reichen von durchschnittlich bis rekordverdächtig.