Schweinepreise für 16./17. KW-2018
Die ISN-Internetauktion am 17.Apr.-18 lieferte einen Durchschnittspreis von 1,50 €/kg in einer Spanne von 1,47 bis 1,515 €/kg und einem Überstand von 29 %.
Allgemeine Markt- und Preisentwicklung:
Unter dem internationalen Druck gefallener Schweinepreise geben die Kurse trotz Grillwetters und niedriger Lebendangebote nach. Die Voranmeldungszahlen deuten auf Schlachtzahlen knapp unterhalb der 1 Mio. Stück-Marke hin. Im Einfuhrland Italien sind die Schweinepreise in den letzten Wochen um rd 15 ct/kg gefallen. In Spanien und Frankreich bleiben sie fast unverändert. Deutschland mit einem Schweinefleischüberschuss von 20 % bekommt den Preisverfall Italiens besonders stark zu spüren. Im internationalen Schweinemarkt zeichnen sich erste Stabilisierungstendenzen ab.
Dänemark: Dänische Schweinepreise wurden für die 16. KW.-18 unverändert beibehalten. Für die kommende 17. KW werden die Basispreise weiterhin unverändert fortgeschrieben.
In Frankreich/Bretagne wurde die Notierung am 19.04 um -1,1 ct/kg niedriger angesetzt. Die Schlachtzahlen liegen mit 385.760 (Vorwoche 311.288 Vorvorwoche 377.822) Stück wieder über Durchschnitt.
Die niederländischen Schlachtunternehmen haben in der 16. KW-18 unverändert ausbezahlt.
Belgien: Schweinepreise wurden in der 16. KW-18 unverändert beibehalten.
Deutschland: Für die 16./1. KW-18 wurde der Vereinigungspreis unverändert auf 1,45 € je kg bzw. Indexpunkt festgelegt. Die Spanne reicht von 1,45 bis 1,48 €/kg. Die Voranmeldungen fallen mit 226.900 (Vorwoche 222.700 Vorvorwoche 230.700) Stück wieder niedriger aus. Schlachtzahlen der zurückliegenden Woche sind mit 987.948 (Vorwoche 894.869 Vorvorwoche 852.348) Stück im knappen Jahresdurchschnitt.
Der in Österreich geltende Mastschweine-Basispreis soll für die 16./17. KW-18 unverändert bleiben.
Die Schweinepreise in Spanien sind am Do, 12.04. unverändert geblieben.
In (Ober-)Italien sind die Schweinepreise am 16.04 in Modena um -4,4 ct/kg, am Di in Reggio -4,5 ct/kg und Cremona -5 ct/kg zurückgesetzt worden. Die Schlachtzahlen liegen mit 42.416 (Vorwoche 37.628, Vorvorwoche 45.222) Stück auf Durchschnittsniveau.
Vorvorwoche
In Polen sind am 30.03.2018 Schweinepreise bei 57 % MFL auf umgerechnet 1,402 €/kg gestiegen.
Ausblick: Der Schweinefleischmarkt steht unter Duck beim Export im EU-Binnenlmarkt und beim Drittlandgeschäft. Grillwetterbedingter Absatz und niedrige Schlachtzahlen haben bisher wenig Durchschlagskraft bei den Notierungen entwickelt. Auf der internationalen Ebene zeichnet sich eine Stabilisierung der bisher fallenden Schweinepreise ab. Unsicherheit bleiben infolge des Handelsstreits zwischen USA und China.
Die US-Preise sind am 17.04.18. in IOWA auf umgerechnet 0,93 €/kg gestiegen. Der Schock der in Kraft getretenen chinesischen Einfuhrzölle wird relativiert, aber noch stehen Importzölle Mexikos - dem größten US-Absatzgebiet - im Raum. Ein hohes US-Inlandsangebot hält die Kurse weiter unter Druck. Die Börsennotierungen in Chicago sind für den neuen Frontmonat Mai 2018 auf 1,21 ct/kg gestiegen. Für die Grillmonate Juni/Juli/August sollen noch weitere Steigerungen folgen.
Chinas Schweinenotierungen sind am 11.04.2018 auf umgerechnet 1,886 €/kg nochmals zurückgefallen. Steigendes Lebendangebot aus neuen Mastanlagen trifft auf eine saisonbedingt abflauende Nachfrage. Die hohen EU-Exportzahlen nach China sollen in diesem Jahr niedriger ausfallen. Das zurzeit unwirtschaftlich niedrige Preisniveau in China wird zu weiteren Betriebsaufgaben der traditionell kleinen Einheiten führen und die Investitionen bremsen.
Die russischen Schweinepreise sind am 11.04.2018 auf 1,88 €/kg zurückgefallen. Wesentlichen Anteil daran hat der Kaufkraftverlust der russischen Währung Rubel.
Brasilianische Schweinepreise sind am 18.04.2018 im Durchschnitt der Südwestregion bei umgerechnet 0,93 €/kg stehen geblieben. Der brasilianische Real hat noch etwas an Kaufkraft eingebüßt. Die internationale Konkurrenz aus USA und Kanada setzt die brasilianischen Exportpreise mächtig unter Druck.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Exportbedingte Absatzschwäche führt bei einem Selbtsversorgungsgrad von 120 % zu Preisdruck. Grillwetterbedingter Mehrabsatz und ein unterdurchschnittliches Lebendangebot können zurzeit nicht ausreichend dagegen halten. Möglicherweise ist die aktuelle Preisschwäche nur von kurzer Dauer.