Offizielles Ernteergebnis 2018 des Bundeslandwirtschaftsministeriums
Das Bundeslandwirtschaftsministerium (BMEL) hat die Ergebnisse der Besonderen Ernteermittlung für das Jahr 2018 veröffentlicht. Danach werden in Deutschland für Getreide ohne K.Mais/CCM 34,5 Mio. t geerntet. Das ist die geringste Erzeugung seit dem Jahr 1994.
Im Vergleich liegt die Erntemenge um knapp 16 % unter dem schwachen Vorjahr. Bei einem mehrjährigen Durchschnittsvergleich beträgt der Abstand sogar knapp 19 %.
Bei den einzelnen Getreidearten sind die Ergebnisse sehr unterschiedlich ausgefallen. Der üblicherweise trockenheitstolerante Roggen hat mit fast -30 % unter dem mehrjährigen Mittel am stärksten gelitten. Der entscheidende Grund liegt darin, dass der Roggen in den nordöstlichen Regionen stark verbreitet ist, die am stärksten von der Hitzewelle dieses Jahres betroffen sind.
Bei Winterweizen, Wintergerste und Triticale sind jeweils um die 20 % Ernteeinbußen festgestellt worden. Bei den Sommergetreidearten wurden aufgrund von ausgewinterten Saaten eine größere Fläche bestellt, so dass trotz niedrigerer Erträge die Gesamtgetreidemenge zugenommen hat.
Die einzelnen Anbauregionen in Deutschland zeigen deutliche Schwerpunkte bei den Ernteeinbußen. Am schlimmsten hat es Schleswig-Holstein mit einem Rückgang von fast 31 % erwischt. Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg müssen mit Erzeugungsrückgängen von 25 bis 26 % fertig werden. Auch Niedersachsen und Sachsen-Anhalt gehören zu den schwerbetroffenen Gebieten mit einer Minderung von 22 bis 23%.
In den südöstlichen Ländern war die Trockenheit nicht so verheerend, aber es sind immerhin Schäden in Höhe von 15 % in Thüringen, 13 % in Sachsen und 11% in Bayern sowie 10% in Hessen ermittelt worden.
Glimpflich davon gekommen sind NRW mit -3,4 % und Baden-Württemberg mit -4,1 %. In Rheinland-Pfalz wird sogar eine größere Ernte mit +6 % festgestellt.
Die Ernteermittlung ist noch nicht vollständig, weil der K.-Mais ohne Hilfe von Druschergebnissen nicht hinreichend genau beurteilt werden kann. In der Tendenz ist jedoch erkennbar, dass es auch in diesem Sektor beachtliche Ernteeinbußen bis hin zu Totalausfällen geben wird.