(AMI) – Nach Monaten mit mehr oder weniger stagnierenden Schweinepreisen kam es nun zu den von den Erzeugern lange erhofften Preisanstiegen. Gerade in den ersten Monaten des laufenden Jahres war die wirtschaftliche Lage der Mäster schwierig, höhere Preise sind für kostendeckendes Arbeiten zwingend notwendig. Dennoch übersteigen die Kosten in der Mast nach wie vor die Erlöse.
Mit durchschnittlichen Leistungen war es seit Oktober schwierig, Gewinne in der Schweinemast zu erzielen. Durch die extreme Hitze des vergangenen Sommers stiegen aufgrund der geringeren Getreideernte die Futterkosten. In Regionen mit intensiver Veredlung belasten zusätzliche Kosten für die Unterbringung der Gülle und für die Abluftreinigung mit zusammen 17 EUR/Schwein die Wirtschaftlichkeit. Diese sind in dieser bundesweiten Modellrechnung nicht berücksichtigt. Die Mäster konnten ihre Unkosten fast das gesamte Jahr 2018 nicht decken, gegen Jahresende wuchs die Spanne sogar noch weiter.
Trotz der zuletzt höheren Preise ist ein wirtschaftliches Arbeiten auch aktuell kaum möglich. Nach dem Modell der Agrarmarkt Informations-Gesellschaft (AMI) entstehen im März noch Vollkosten von rund 1,60 EUR/kg. Hier schlägt insbesondere das benötigte Futter mit einem Anteil von 46 % zu Buche, doch auch die Preise für Ferkel zogen zuletzt stetig an. Damit die Schweinemast in die Gewinnzone rückt, wird dementsprechend ein Schlachtschweineerlös von mehr als 1,60 EUR/kg Schlachtgewicht benötigt. Aus Erzeugersicht sind weiter steigende Schlachtschweinepreise also unerlässlich.
ZMP Live Expertenmeinung
Eine Belebung der Fleischnachfrage, der anlaufende Chinahandel und das kleine Angebot an Schlachtschweinen ermöglichte den Erzeugern zuletzt deutlich steigende Preise. Aktuell gibt es kaum anzeichen, dass sich der Markt drehen könnte. Vielmehr wird das Angebot klein bleiben, mit den wärmeren Temperaturen bekommt der Fleischhandel zusätzliche Impulse. Selbst weitere Preisaufschläge sind entsprechend nicht unwarscheinlich.