In Australien waren die Witterungsbedingungen für die Winterkulturen 2019/20 ungünstig. In vielen Regionen war es ungewöhnlich lang trocken und heiß, was teilweise bis ins Aussaatfenster reichte. Im Winter dann fielen zu wenig Niederschläge, weshalb die Bodenfeuchtigkeit in einigen Staaten unterdurchschnittlich war und die Pflanzen in ihrer Entwicklung beeinträchtigte. Insbesondere in New South Wales und Queensland verschlechterten sich die Wachstumsbedingungen im Winter erheblich. Das australische Agrarministerium ABARES rechnet in New South Wales trotzdem mit einem Ernteplus von 1,4 Mio. t gegenüber Vorjahr, eine Ernte in Höhe von 3,2 Mio. t. Das ist aber hauptsächlich auf Flächensteigerungen um 0,4 auf 2,2 Mio. ha zurückzuführen. In Queensland wurden 460.000 ha mit Weizen bestellt, 60.000 ha mehr als im Vorjahr. Statt 400.000 t wie 2018/19 sollen dort auch 460.000 t gedroschen werden. In Victoria hingegen waren die Vegetationsbedingungen im Winter überwiegend günstig, weshalb sich die meisten Feldbestände zu Beginn des Frühjahrs in gutem bis ausgezeichnetem Zustand befanden. Dort wurde die Anbaufläche um 0,2 auf 1,6 Mio. ha gesteigert. Die Erzeugung dürfte auf 3,6 Mio. t wachsen, was das Vorjahresergebnis um 1,7 Mio. t übertrifft. In Südaustralien waren die Witterungsbedingungen in den großen südlichen Anbaugebieten und im mittleren Norden günstig, da dort ausreichend Niederschläge gefallen sind. In den nördlichen Erzeugungsregionen Südaustraliens sind die Ernteaussichten hingegen unterdurchschnittlich. Durch das avisierte Ernteplus in den südlichen Regionen und den Flächenzuwachs von 0,2 auf 2 Mio. ha sieht ABARES dort eine Gesamternte von 3,8 Mio. t, die das Vorjahresergebnis um 0,8 Mio. t übertrifft. In West-Australien, dem größten Weizenerzeuger des Landes wird dagegen mit einem deutlichen Ernterückgang um 2,1 auf 8 Mio. t gerechnet. Dort hatten die unterdurchschnittlichen Niederschläge im Winter und das späte Ende der Sommersaison die meisten Kulturen erst spät entwickeln lassen.
In Australien dürften damit insgesamt 19,1 Mio. t Weizen geerntet werden, rund 1,8 Mio. t über Vorjahresniveau, aber 2,1 Mio. t unter der Juni-Schätzung. Grund für die Erzeugungssteigerungen gegenüber Vorjahr sind die Flächenausdehnungen um 0,6 auf 10,8 Mio. ha.
Getreide-Aktualisieren,
ZMP Newsticker 16.09.2019
In Deutschland drückte die schwache Inlands- und Exportnachfrage die Preise. Die Nachfrage ist allgemein unzureichend, da die deutschen Mühlen anscheinend bis Ende 2019 gut eingedeckt sind und die Exporte aufgrund der Konkurrenz aus dem Ostseeraum und der Schwarzmeer-Region voraussichtlich auf einem niedrigen Niveau bleiben, so ein Händler. Am Kassamarkt in Hamburg sanken die Offerten für Weizen mit 12% Protein zur Lieferung im September auf €2,00 unter Paris Dezember 19.
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TOP Kassamarktpreise vom 11.09.2019
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ZMP Live Expertenmeinung
Zwar beeinträchtigte die Trockenheit im Winter die Feldbestandsentwicklungen in einigen australischen Regionen, trotzdem dürfte insgesamt mehr Weizen geerntet werden als im Vorjahr. Auch bei Gerste wird eine größere Erzeugung 2019/20 gesehen als 2018.