Terminmarkt ruhig, Speisewaren ausgeglichen
Die Notierungen für Frittenkartoffeln in den vier großen Erzeugerländer bleiben in dieser Woche unverändert. Freie Waren werden wenig gehandelt. Insbesondere in Deutschland zeigen dem Vernehmen nach die Fabriken wenig Interesse an freier Ware, da sie mit der Abwicklung der Kontraktwaren bis zum Jahresende ausgelastet sein sollen. In Belgien zeigt sich der Markt da aufnahmebereiter. Sorten wie Bintje und Fontane werden von den Erzeugern kaum angeboten und bleiben im Lager. Challenger hingegen wird großzügig angeboten, da die Sorge von Lagerrisiken steigen. In Frankreich ist Innovator gefragt und kann gegenüber den Sorten wie Bintje, Fontane oder Russet statt 12,50 Euro/t 13,50 Euro/t erzielen. Der Export in Belgien stellt sich für diese Jahreszeit rege dar. Besonders polnische und rumänische Händler kaufen ein, aber auch aus Großbritannien, wo die Ernte immer noch Probleme macht, kommen Abrufe.
Für Speisewaren konnten die Notierungen diese Woche nochmals im Bundesmittel zulegen. Aus Frankreich ist zu höhren, dass die Exportnachfrage nach Speisekartoffeln etwas nachgelassen hat. In der Champagne wird für festkochende Sorten zwischen 30,00 -40,00 Euro/dt erzielt, für Sorten mit leichten Qualitätseinbußen erzielen Erzeuger 18,00-20,00 Euro.
Nach einem ruhigen Handelstag gestern zeigen die Kurse an der EEX heute wieder nach oben. Mit einem Aufschlag von 0,10 Euro/dt starteten die Kartoffeln heute bei 17,60 Euro und werden in der Sptize bis 17,90 Euro/dt gehandelt. Ab 18 Euro/dt sind wieder viele Verkäufer positioniert, die Käuferseite erhöht heute ihr Angebot. (VR-Agrarberatung)
Kartoffeln-Aktualisieren,
ZMP Newsticker 27.11.2019
Briten importieren schon jetzt viele Kartoffeln vom EU-Festland
In Großbritannien steigen die Kartoffelpreise nachdem eine erste Ernteschätzung des AHDB aus letzter Woche nur 5,1 Mio. Tonnen ausweist und immer noch gut 10% der Kartoffeln geerntet werden müssen. Zwar war die Ernte im letzten Jahr mit 4,9 Mio. Tonnen noch kleiner, aber damals konnten die Verarbeiter, anders als in diesem Jahr, noch auf hohe Restbestände des Vorjahres zurückgreifen. Die Farmer auf der Insel halten aktuell ihre im Winterlager befindlichen Kartoffeln in der Hoffnung auf weitere Preissteigerungen zurück. Vertragskartoffeln werden von den Fabriken dagegen vorzeitig abgerufen und man beginnt bereits mit nennenswerten Importen aus Belgien, Holland und Deutschland. Das ist für diese Jahreszeit ungewöhnlich.
ZMP Live Expertenmeinung
Britische Kartoffelbauern kämpfen unter extrem nassen Bodenverhältnissen um je-den Hektar. Die Gefahr von Totalverlusten wird immer realer. Den Recherchen der bri-tischen Entwicklungsbehörde für Land- und Gartenbau (AHDB) zufolge sind die nördlichen Regionen am stärksten betrof-fen; dort sind noch 33% der Kartoffeln im Boden. In Yorkshire und Humberside sind es 21% und im Nordosten 15%. Insgesamt sollen in Großbritannien noch 11% Kartof-feln im Boden sein. Die Experten rechnen mit 3% Verlusten von einer aktuellen Ern-teschätzung von 5,1 Mio. Tonnen (2018: 4,9, 2017: 6,042, 2016: 5,243 und 2012: 4,49).