Mit einem deutlichen Plus gingen die Kartoffeln an der Terminbörse EEX in Leipzig gestern aus dem Handel. Im Laufe des Tages wurde immer wieder die 19 Euro-Marke angetestet. Auch die Juni-Kartoffeln ziehen nochmals an und schlossen mit 19,70 Euro/dt ebenfalls positiv.
Ernteverluste in den Niederlanden, eine anziehende Exportnachfrage und die Tatsache, dass in Übersee weniger Kartoffeln erwartet werden, lassen den Markt anziehen. Der gestern veröffentlichte Kassaindex zieht nach zwei konstanten Notierungen um 20 Cent auf 14,20 Euro/dt an. Die Notierung der Reka verbessert sich um 0,25 Euro/dt. Auch Fontane und Challenger werden besser bewertet.
In Belgien wird für Sorten mit guten Backeigenschaften bis zu 15 Euro/dt gezahlt, die Notierungen von Fiwap und Belgapom bleiben in dieser Woche aber unverändert. Besonders für Innovator und Agria werden im Export nach Großbritannien Aufschläge gezahlt. In Deutschland ist der Markt ausgeglichen.
Die Nachfrage der Industrie wird bedient, jedoch sind derzeit kaum zusätzliche Partien außerhalb der Vertragswaren im Angebot. Besonders in Niedersachsen warten Erzeuger mit dem Verkauf ihrer Lagerbestände in der klaren Erwartung auf steigende Preise im nächsten Jahr.
Speisewaren zeigen sich weiter ausgeglichen. Die Notierungen laufen seitswärts. Vereinzelt liegen regional die Handelsspannen am unteren Ende zu. Das Weihnachtsgeschäft läuft noch und für die kommende Woche wird von Marktbeobachtern eine rege Nachfrage erwartet. Die Nachfrage nach freien Waren ist regional unterschiedlich. Während in Ostdeutschland von einem ruhigen Marktverlauf berichtet wird, ist die Nachfrage in Teilen Nord- und Westdeutschlands rege.
ZMP Live Expertenmeinung
Die Voraussetzungen für festere Preise sind mittelfristig gut. Der Absatz am Weltmarkt von Kartoffelprodukten aus der EU läuft auf Hochtouren. Auch die jüngst dazu gekommenen Verarbeitungslinien sind hier voll ausgelastet. Zudem kann man Konsumkartoffeln aus West- und Mitteleuropa stetig nach Osteuropa exportieren.