29.
05.20
09:22

IGC: gut durchschnittliche Versorgungslage bei Soja - Preise niedrig

IGC korrigiert Sojaernte 2020/21 nach unten – gute Versorgungslage - niedrige Preise   

Der Internationale Getreiderat (IGC) schätzt die Sojabohnenernte des Wirtschaftsjahres 2020/21 nur noch um 3,7 % höher ein als im schwachen Vorjahr. Damit liegt das Produktionsniveau wieder im mehrjährigen Trend. Die entscheidenden Verursacher sind die beiden größten Anbaugebiete Brasilien und die USA. Insbesondere erwartet man in den USA wieder eine Ernte auf mehrjährigen Niveau.  

Das globale Produktionsergebnis wird auf 366 Mio. t veranschlagt; der Verbrauch soll auf 365 Mio. t steigen. Damit bleibt nur wenig übrig, die Vorratsbestände aufzustocken. Die Überhangmengen reichen für 40 Tage.  

Die US-Sojaernten waren im vergangenen Jahr geprägt von einer verregneten Aussaatperiode, die zu verringerten Anbauflächen und verzögerten Bestellterminen geführt haben. Das Ernteergebnis fiel mit 97 Mio. t entsprechend schlecht aus. Allerdings haben die hohen Überhangbestände infolge der Kaufzurückhaltung Chinas zu einer ausreichenden Versorgungslage beigetragen. In jüngster Zeit ist eine verstärkte Nachfrage zu beobachten. Hintergrund ist das fehlende Angebot von getrockneter Maisschlempe (DDGS) infolge des scharfen Produktionsrückganges der Ethanolherstellung. Der Preiseinbruch bei den (Bio)Kraftstoffen macht die Bioethanolherstellung unwirtschaftlich.  

Für das bevorstehende Wirtschaftsjahr wird eine US-Sojaernte von rd. 112,5 Mio. t erwartet, geringfügig unter den Annahmen im Vormonat. Dabei geht man von einer vergrößerten Anbaufläche und Durchschnittserträgen aus. Die Aussaat ist in diesem Jahr zügig vorangekommen. Ausnahme bildet Nord-Dakota. Nun hofft man auf günstige Wetterentwicklungen für einen guten Flächenertrag.  

Die abgeschlossene brasilianische Sojaernte 2020 wird nur noch auf 122 Mio. t geschätzt. Regenfälle, Hafenarbeiterstreiks und zuletzt die Covid-Pandemie haben zu spürbaren Beeinträchtigungen geführt. Für die Ernte im nächsten Jahr 2021 wird ein Ergebnis von 128 Mio. t prognostiziert.  

Die im Endstadium befindliche argentinische Sojaernte wird nur noch auf durchschnittliche 50 Mio. t geschätzt. Trockenperioden haben die Erträgen zugesetzt. Erhöhte Exportsteuern und Behinderungen des Straßentransports infolge der Coronavirus-Pandemie führen zu Engpässen beim Warenabfluß. Eine große Ölmühle hat wegen fehlender Arbeitskräfte ihren Betrieb eingestellt. Der argentinische Sojaschrotexport ist stark eigeschränkt. Für die Ernte im kommenden Jahr 2021/22 wird eine durchschnittliche Ernte von 53,5 Mio. t vorausgesagt.  

Auf der Nachfrageseite sticht China wieder mit einem wachsenden Import von 96 Mio. t. bzw. 60 % des Welthandels heraus. Als Lieferanten kommen in 1. Linie Brasilien mit einer Gesamtausfuhr von 78 Mio. t und die USA mit 55 Mio. t in Frage. Die EU-Importe fallen auf 14 Mio. t zurück.  

Die Sojaschrotpreise waren von starken Kursschwankungen geprägt. Zwischenzeitliche Lieferengpässe und Versorgungsängste infolge der Einschränkungen durch die Virus-Pandemie sind die Ursachen. Von einer fundamentalen Versorgungskrise kann jedoch nicht die Rede sein. Die jüngsten Kursverläufe bewegen sich auf unteren Niveau mit leicht abfallender Tendenz.

Rückrufservice
Beschreiben Sie bitte Ihr Anliegen, damit wir uns auf den Rückruf vorbereiten können.
Ja, ich habe die Datenschutzerklärung zur Kenntnis genommen und willige ein, dass die von mir angegebenen Daten inklusive der Kontaktdaten zwecks Bearbeitung der Anfrage und für den Fall von Anschlussfragen elektronisch erhoben und gespeichert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweckgebunden zur Bearbeitung meiner Anfrage genutzt und nicht ohne Einwilligung weitergegeben. Diese Einwilligung kann jederzeit mit Wirkung für die Zukunft widerrufen werden.

Jetzt registrieren

Jetzt registrieren und ZMP Live+ 14 Tage kostenlos testen!
  • Dauerhaft kostenfrei
  • Keine Zahlungsinformationen erforderlich