IGC schätzt Sojaernte 2022/23 um 9,7 % höher ein
Der Internationale Getreiderat (IGC) hat in seiner Apr.-2022-Ausgabe die weltweite Sojaernte 2022/23 um +9,7 % auf rd. 383 Mio. t zum Vorjahr geschätzt. Der globale Verbrauch wird auf 373 Mio. t ebenfalls höher veranschlagt. Die Endbestände (EB) steigen auf 54 Mio. t bzw. 14,5 % EB zum Verbrauch. Im Vorjahr lag die Versorgungszahl bei 12,3 %.
Die Versorgungszahlen ohne China liegen bei aktuellen 9,7 % Endbestand zum Verbrauch (Vorjahr.6,4 %).
Auf der Produktionsseite tragen die erhöhten Ernten in Brasilien (+17 Mio. t) , in den USA (+6 Mio. t) und Argentinien (+5 Mio. t) maßgeblich zur Steigerung des Angebots bei. In Paraquay soll nach der vorjährigen Mißernte mit 4,3 Mio. t das diesjährige Ergebnis bei 10 Mio. t landen. Die südamerikanischen Ernten finden erst im Frühjahr 2023 statt. Dagegen wird die ukrainische Ernte im laufenden Jahr von 3,4 auf 2,2 Mio. t abgestuft.
Auf der Nachfrageseite dominieren Chinas Einfuhren mit 98 Mio. t (Vorjahr 93 Mio. t). Das entspricht rd. 60 % des Welthandels. In der EU bleibt es bei 15 Mio. t Sojaeinfuhren.
Trotz steigender Einkäufe Chinas steigen die Vorratsbestände von 44 Mio. t auf rechnerische 54 Mio. t an. Für Brasilien schätzt der IGC eine Verdoppelung der Endbestände auf 6,5 Mio. t voraus. Für die 3 größten Exporteure erreichen die Endbestände wieder das Niveau von vor zwei Jahren. Gemessen an den noch ausstehenden Ernterisiken halten sich die Reservebestände weiterhin in Grenzen.
An der Chicagoer Börse sind Sojabohnen für Mai-2022 auf 590 €/t zurückgefallen. Für den Nov 2022 werden nur noch 518 €/t gehandelt. US-Sojaschrot (48 %RP) fällt für die Mai-Lieferung auf umgerechnet 475 €/t zurück und wird für den Dez.-22-Termin mit 432 €/t gehandelt. Die Kurse beim Sojaöl nehemn die gleiche Richtung.
An der Hamburger Börse notiert deutsches Sojaschrot (44/5) für die Mai-Lieferung bei 521,50 €/t und geht bis Ende des Jahres 2022 auf 517 €/t zurück.
