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05.23
13:58

USDA erste Weltgetreideschätzung 2023-24

  1. USDA-Schätzung zum Weltgetreidemarkt 2023/24 – uneinheitliche Entwicklung

Regelmäßig zur Mai-Ausgabe liefert das US-Agrarministerium (USDA) eine erste Schätzung der globalen Getreideversorgung der kommenden Wirtschaftsjahres 2023/24 ab.

Die Produktion wird vorläufig auf knapp 2.299 Mio. t (Vorjahr 2.230 Mio.t) veranschlagt, also etwas besser als im ablaufenden Jahr. Den globalen Verbrauch schätzt das USDA auf 2.287 Mio. t nur unwesentlich verschieden vom Vorjahr. Damit verbessert sich die weltweite Versorgungsbilanz auf einen Endbestand von 603 Mio. t im Vergleich zum noch laufenden Jahr mit nur 591 Mio. t. Die Reichweite der Vorräte steigt auf 96 Tage (Vorjahr 92 Tage).

Bisherige Prognosen zur Welternte 2023/24:

In Mio. t USDA

12. Mai 2023

FAO

07. Mai 2023

IGC

21. Apr. 2023

Geschätzte Gesamternte 2023-24 2.299,2 --- 2.290,50
        Davon Weizenernte 789,76 785 787,3
                    Übriges Getreide 1.509,53 --- 1.503,2

Im Falle des Weizens prognostiziert das USDA eine Welterzeugung von knapp 790 Mio. t (Vorjahr 788 Mio.t). Der Verbrauch liegt geringfügig höher bei 792 Mio. t. Demzufolge wird mit einem leichten Abbau der Vorräte gerechnet.

In den Haupterzeugungs-/Exportgebieten werden jedoch sehr unterschiedliche Entwicklungen festgestellt. Der größte Produktionseinbruch mit -21 % wird für die Ukraine vorausgesehen. Auch Russland wird aufgrund reduzierter Anbauflächen und nur durchschnittlicher Ertragserwartungen eine um -11 % geringere Weizenernte einfahren. Ein starker Einbruch in Höhe von -25 % wird nach den beiden Rekordjahren in Australien unter La Niña-Bedingungen erwartet. Dagegen wird für Argentinien wieder mit einem durchschnittlichen Ernteergebnis von 19,5 Mio. t (Vorjahr 12,6 Mio. t) gerechnet. In den USA wird nur eine geringfügig höhere Weizenernte vorausgesehen. Trotz verringerten Eigenverbrauchs und reduzierten Exports werden die US-Endbestände so niedrig wie seit 16 Jahren nicht mehr ausfallen. Damit werden die USA auf dem Weltmarkt sehr zurückhaltend beim Weizenverkauf auftreten können. Die Weizenerzeugung in der EU-27 steigt um knapp 2 % ebenso wie der Export.

Auf der Importseite ragen die beachtlichen Steigerungen der Weizeneinfuhren der nordafrikanischen Länder, des mittleren Ostens und Südost-Asiens heraus. Dagegen wird für China eine spürbare Einschränkung der Einfuhren erwartet.

Insgesamt bleibt der weltweite Weizenmarkt eher knapp versorgt. Dementsprechend haben die Kurse an den Börsen mit einem starken Preisauftrieb reagiert. Insbesondere die US-Börsen haben kräftig zugelegt.

Die kommende weltweite Maisproduktion ist auf der Südhalbkugel bereits weit vorangeschritten während auf der Nordhalbkugel erst die Anbauflächen eine verläßliche Schätzgrundlage bilden. Die Welternte schätzt das USDA auf 1.220 Mio. t (Vorjahr 1.150 Mio.t). Dem steht ein Verbrauch von 1.204 Mio. t gegenüber, sodass mit einem Bestandsaufbau gerechnet wird. Die Reichweite der Vorräte errechnet sich auf wenig veränderte 95 Tage.

Auf den einzelnen Standorten werden jedoch unterschiedliche Ergebnisse erwartet. Wieder ist es die Ukraine, deren Maiserzeugung nochmal -18,5 % niedriger erwartet wird. Dagegen werden in den USA +11 % Steigerung aufgrund der Anbauplanung und durchschnittlicher Erträge vorausgesagt. Nach dem katastrophalen Vorjahr soll die argentinische Maisernte wieder auf Durchschnittsniveau ansteigen. Auch für die EU-27 wird nach dem schwachen Maisjahr 2022 wieder mit einem mittleren Ernteergebnis gerechnet.

Der weltweite Maishandel soll bei veränderten Warenströmen im Jahre 2023 mit +17 % wieder deutlich zulegen. Neben den klassischen Importgebieten ist auch China mit zunehmenden Einkäufen dabei.

Die Börsenkurse für Mais legten im Vergleich zum Weizen nur geringfügig zu.

In zunehmenden Maße gewinnen die Erwartungen an die Neue Ernte 2023/24 an Bedeutung für die Preisbildung. Dabei rückt der Ukrainekrieg und seine Folgen zunehmend in den Hintergrund. Dennoch bleibt das Abkommen über den Transportkorridor im Schwarzmeer ein unübersehbares Preiselement. Die schockartigen Auswirkungen des Vorjahres sind aber eher unwahrscheinlich.

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