Auf den Weizenmärkten dies und jenseits des Atlantiks sind in dieser Woche und auch insbesondere heute die Blicke auf die September-WASDE des USDA gerichtet. Heute Abend um 18.00 Uhr deutscher Zeit veröffentlicht das US-Agrarministerium seine aktualisierten Schätzungen zu Produktion, Verbräuchen und Endbeständen der globalen Agrargüter. Händler rechnen damit, dass die US-Produktion gekürzt wird. Gleichzeitig dürfte die australische Produktion aber auch die kanadische angehoben werden. Australien profitierte zuletzt bei seinen Beständen von ergiebigen Niederschlägen. An der Euronext/Matif konnten die Preise für Weizen zuletzt zulegen. Profitieren konnten die Kurse von den zweimal in Folge gestiegenen Exportpreisen in Russland und der eher enttäuschenden Ernte in der Ukraine. Der ASP-Fund in Brandenburg zeigt sich derzeit an der Börse in Paris noch nicht. Aus den Kassamärkten ist jedoch durchaus eine Zurückhaltung seitens der Käufer hier und da feststellbar. Sollte China einen Exportstopp für deutsches Schweinefleisch verhängen, sowie es es Südkorea bereits getan hat, dürfte dies mittelfristige Auswirkungen auf die Futternachfrage haben. Mit Handelsstart heute geben die Weizenkurse leicht nach. An der CBoT können am heutigen Freitag die Kurse wieder zulegen und handeln an der eCBoT mit Aufschlägen. Die Frühlingsweizenernte kommt nicht so schnell voran wie in anderen Jahren und auch bei der Aussaat der Winterweizenflächen geht es langsamer voran, in einigen Bundesstaaten ist sie sogar noch nicht mal gestartet, was ungewöhnlich für diese Zeit ist. Belastend wirken an den US-Börsen die Aussichten aus Australien sowie der aktuell starke Dollar.
Körnermais an der Matif kann sich in dieser Woche nach oben bewegen und zeigt sich am heutigen Freitag mit Handelsstart unverändert. Die Verkäufer gehen durchaus mit hohen Preisvorstellungen in die Verkaufsverhandlungen, auf Interesse stoßen sie damit jedoch selten. Seit gestern zeigt sich auch hier eine gewisse Verunsicherung im Bezug auf die ASP. Diese beflügelt die US-Börsen. Mais an der CBoT legt ebenso zu wie Soja. Händler erwarten, dass China einen Exportstopp für deutsches Schweinefleisch verhängt und die Exportmengen aus den USA steigen. Damit dürften auch die Inlandsabrufe für Soja, Sojaschrot und eben Mais als Futtermittel steigen. Die Ethanloproduktion legt weiter zu und die Exportzahlen, die heute um 14.30 Uhr veröffentlicht werden, könnten wieder einmal eine gute Nachfrage zeigen. Besonders China kauft derzeit große Mengen an Agrargütern in den USA ein. Dass die basilianische Ernte nach oben korrigiert wurde dämpft bei diesen Aussichten den Markt nicht mehr. Zuletzt hatten sich bereits erstmals seit über einem Jahr die professionellen Anleger wieder mehrheitlich Long positioniert und damit auf steigende Kurse gesetzt.
Getreide-Aktualisieren,
ZMP Live Expertenmeinung
Sowohl beim Weizen als auch beim Mais kommt Bewegung in den Handel. Die Maisernte läuft in vielen Regionen bereits auf Hochtouren. Der ASP-Fund in Brandenburg kann die Nachfrage jedoch durchaus beeinflussen und einen entsprechenden Druck auf die Preise ausüben.