22.
12.23
Vorweihnachtliche Ruhe an der Getreidemärkten

Getreide News, 22.12.2023

  • rückläufige Winterweizenfläche in Deutschland und Frankreich
  • Weizenernte unter Vorjahresniveau
  • steigende globale Verbräuche
  • üppige Ernte Ukraine und Russland
  • Exportpotenzial Russland
  • Euro-Dollar-Verhältnis
Kassamärkte im Blick  Euro/Tonne
Brotweizen 9. Nov. 16. Nov. 23. Nov. 30. Nov. 7. Dez.  +/-
Hamburg 245,00 238,00 233,00 234,00 240,00 6,00
Niederrhein 241,00 234,00 229,00 229,00 229,00 0,00
Oberrhein 239,00 237,00 232,00 232,00 232,00 0,00
Ostdeutschland 229,00 222,00 217,00 217,00 217,00 0,00
Futterweizen            
Hamburg 243,00 236,00 231,00 231,00 231,00 0,00
Oldenburg 233,00 226,00 221,00 221,00 221,00 0,00
Futtergerste            
Hamburg 197,00 195,00 191,00 186,00 190,00 4,00
Ostdeutschland 172,00 170,00 166,00 161,00 165,00 4,00
Körnermais             
Südoldenburg 226,00 219,00 216,00 216,00 216,00 0,00

Im bisherigen Wochenverlauf ging es für Weizen leicht südwärts. Stand am vergangenem Freitag noch ein Schlusskurs von 224,00 Euro/t im Frontmonat März auf der Anzeigetafel der Börse in Paris, waren es gestern zur Schlussglocke noch 222,25 Euro/t. Mit Beginn des heutigen Handelstages zeigen sich abermals leicht schwächere Preistendenzen an der Euronext/Matif. Auch an der CBoT ging es unterm Strich gen Süden. Mais notiert hingegen leicht fester und schloss gestern bei 199,75 Euro/t. Mit Start in den letzten Handelstag vor Weihnachten zeigen sich aber auch hier schwächere Tendenzen.

Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, ist die Anbaufläche für Wintergetreide um gut 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Von der Gesamtfläche von 4,9 Mio. Helktar entfällt weiterhin der größte Anteil auf Winterweizen. Diese beträgt in diesem Jahr 2,6 Mio. Tonnen und hat damit einen Rückgang von 7,3 Prozent bzw. 203.800 Hektar erfahren. Besonders in Niedersachsen (-58.400 Hektar) und in Schleswig-Holstein (-31.300 Hektar) sind die Flächen besonders stark rückläufig. Hier wurden bis zu 20,9 Prozent weniger Flächen bestellt. Begründet wird dies unter anderem mit den nassen Böden während der Aussaatphase. Die Befahrbarkeit der Felder war teilweise unmöglich. Aber auch neue Regelungen bei den Direktzahlungen werden als Grund für die stark rückläufige Winterweizenfläche angeführt. Auch Roggen wird auf einer kleineren Fläche angebaut, hingegen ist die Wintergerstenfläche um 2,5 Prozent auf 1,3 Mio. Hektar angewachsen. Auch in Frankreich zeigen sich rückläufige Anbauflächen beim Weizen. Wie das private Analysehaus Argus Media schätzt, liegt die dortige Fläche rund 11 Prozent hinter der von 2022/23 zurück. Europas Exportzahlen zeigen sich auch in dieser Woche deutlich hinter den Vorjahresmengen. Zuletzt konnte auf Wochensicht aber wieder etwas mehr Weizen verladen werden. Die Situation am Roten Meer sorgt aber auch in Europa für Verunsicherung. Jenseits des Atlantiks zeigen sich ebenfalls rückläufige Exportverkaufszahlen. Die jüngste Einkaufstour aus China in den USA wurde in dieser Woche nicht fortgesetzt. Gleichwohl stützt der wieder schwächere US-Dollar die Exportmöglichkeiten. Im Maishandel an der CBoT schauen die Händler vor allem auf die Wetterentwicklung in Brasilien, die sich zuletzt aufgehellt hat. Die Exportverkäufe zeigten sich auch in dieser Woche freundlich und auf Sicht des bisherigen Marketingyears konnten mehr Mengen am Weltmarkt verkauft werden.

An den hiesigen Kassamärkten wurde in dieser Woche wenig gehandelt. Auch neue Erntekontrakte wurden nur in einem überschaubaren Umfang gehandelt. Landhandel und Futterindustrie konzentrierten sich vor allem auf die Abwicklung bestehenden Kontrakt. Hier und da heißt es, schiebt insbesondere die Mischfutterindustrie vereinbarte Lieferungen nach hinten.

Vorweihnachtliche Ruhe an der Getreidemärkten
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ZMP Live Expertenmeinung

Die Nachrichtenlage nimmt zum Jahresende deutlich ab. Eine klare Tendenz ist daraus nur bedingt abzuleiten. Der Druck der vergangenen Woche bleibt latent vorhanden, auch wenn es keine Anzeichen für ein stares Sinken der Getreidepreise gibt. 

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