Deutschland: V-Preis unverändert 1,20 €/kg - Spanne reicht von 1,20 – 1,25 €/kg
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 836.323. (Vorwoche 836.908) unwesentlich gefallen, die Schlachtgewichte sind mit 97,3 kg weiter gestiegen. Partien werden teilweise geschoben.
Die Voranmeldungen haben mit 298.100 Schweinen (Vorwoche 286.400) nochmal zugenommen, die Tendenz saisonal hoher Lebendangebote im Herbst bleibt vorerst bestehen.
Beim Weiterverkauf der Teilstücke an LEH, Verarbeiter und für den Export wurden die Durch-schnittspreise um weitere -4 ct/kg gesenkt. Schinken gab um -6 ct/kg und Nacken um -8 ct/kg nach. Die Werbemaßnahmen des LEH entwickeln keine positive Preiswirkung.
Bei der ISN-Auktion am Di, 12.10. kam bei einem Angebot von 730 Schweinen ein Preis von 1,23 €/kg zustande. Es gab einen Überstand von 22 %
Der V-Preis ist für die Zeit vom 14.10. bis 21.10.2021 mit 1,20 €/kg unverändert geblieben; die Spanne von 1,20 bis 1,25 €/kg ebenfalls.
Mit Stand vom 08.Okt. 2021 sind 2.370 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg und Sachsen amtlich bestätigt worden. Neue Fälle von infizierten Hausschweinen sind nicht dabei.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark sind die Preise in der 41. KW 2021 um -4 ct/kg gesenkt worden. Die Absatzprobleme im EU-Binnenmarkt und im Drittlandgeschäft drücken auf die Kurse.
In Belgien sind die Preise in der 41. KW um weitere -2 ct/kg zurückgesetzt worden. Die Preise liegen deutlich unter 1 €/kg.
In den Niederlanden sind die Preise nach der vorausgegangenen Kürzung in der 41. KW unverändert geblieben.
In Frankreich/Bretagne wurden die Preise um -2 ct/kg auf 1,22 €/kg zurückgenommen. Die Schlachtzahlen sind mit 376.285 Schweinen weiter gestiegen. Billige Importware aus EU-Ländern drückt auf die Kurse.
In Italien sind die Notierungen in der 41. KW nach kurzer Stabilisierungsphase um weitere -3,8 ct/kg gesenkt worden. Das Ende der Urlaubszeit und billige Importware führen zu Preisdruck.
In Spanien wurden die Preise in der 41. KW ein weiteres Mal um -3,5 ct/kg verringert. Die Kurse notieren umgerechnet unter 1,40 €/kg. Steigendes Schlachtmengen treffen auf nachgebende Absatzmengen im In- und Ausland. Die Bestandsvorräte steigen weiter.
In den USA/IOWA sind die Preise aufgrund aktueller Angebotssteigerungen weiter auf 1,33 €/kg zurückgefallen. Die Notierungen an der Chicagoer Börse sind auf 1,71 €/kg zurückgegangen. Die verminderten Bestandszahlen und niedrigen Kühlhausvorräte sorgen für moderate Preise.
Brasilien: Die Erzeugerpreise haben sich im Durchschnitt auf 1,47 €/kg stabilisiert. Das gedrosselte China-Geschäft bleibt die entscheidende Preisstütze.
China: Die jüngsten Notierungen haben sich bei 2,28 €/kg gefangen. Für den Nov-2021 werden an der Dalian Börse Futurekurse wieder gestiegene 2,23 €/kg gehandelt. Für 2022 rechnet man wieder mit rückläufigen Schlachtzahlen. An der Dalian Börse wird der Sep.-2022-Termin bereits wieder mit rd. 3 €/kg gehandelt.
Fazit: Anhaltend hohe Schlachtzahlen, Schlachtgewichte und Voranmeldungen sowie hohe Kühlhausbestände drücken bei fortgesetzt schwieriger Absatzlage die Erzeugerpreise nach unten. Der Fleischabsatz ist trotz Preissenkung in der vorigen Woche nicht angesprungen. Der fehlende Drittlandabsatz führt starken Angebotsdruck im EU-Binnenmarkt.
ZMP Live Expertenmeinung
Der fehlende Drittlandexport und die begrenzte Fleischnachfrage im EU-Binnenmarkt drückt weiter auf die Erzeugerpreise. Die Marktlage wird durch die saisonal übliche Lebendangebotssteigerung verschärft.
Werbemaßnahmen des LEH und Preisnachlässe bei den Teilstücken bleiben ohne spürbare Absatzsteigerung. Begrenzte Hoffnungen richten sich auf das Vorweihnachtsgeschäft und ein Nachlassen des Lebendangebots aufgrund der vor Monaten reduzierten Ferkelaufstallung.