Deutschland: V-Preis 1,80 €/kg (Spanne 1,80 – 1,80 €/kg) - unverändert
Die wöchentlichen Schlachtzahlen sind mit 797.725 Schweinen (Vorwoche 770.139) höher ausgefallen, die Schlachtgewichte mit 97,2 kg (Vorwoche 97,5 kg) sind rückläufig.
Bis Ende April 2022 sind in Deutschland 7.300 t Schweinefleisch in die PLH-Aktion geflossen. In der EU sind es insgesamt 47.500 t. Mehr als die Hälfte wurde für 2 Monate unter Verschluß genommen.
Die Voranmeldungen fallen mit 283.100 Schweinen (Vorwoche 293.000) kleiner aus, allerdings fehlt auch ein Schlachttag.
Beim Weiterverkauf der Teilstücke an LEH, Verarbeiter und für den Export wurden die Durch-schnittspreise um weitere -2 ct/kg gesenkt. Seit Anfang April sind Preise um rd -35 ct/kg gefallen.
Die ISN-Auktion am Di, 24. Mai 2022 blieb wiederholt ohne Ergebnis.
Der V-Preis ist für die Zeit vom 26.05.2022 bis 01.06.2022 auf 1,80 €/kg festgeschrieben worden; die Spanne reicht von 1,80 bis 1,80 €/kg.
Mit Stand vom 20.Mai 2022 sind 3.914 ASP infizierte Wildschweine in Brandenburg, Sachsen und Mecklenburg amtlich bestätigt worden. In Norditalien summieren sich die Funde auf 123 ASP-Wildschweinfälle. Die Funde in der Nähe von Rom – 400 km südlich des bisherigen Seuchengebietes – sind über 10 gestiegen. Wildschweinfallen sollen helfen.
Markt- und Preisentwicklung in ausgewählten Konkurrenzländern:
In Dänemark sind die Preise in der 21. KW 2022 unverändert bei vergleichbaren 1,68 €/kg stehen geblieben. Schweinebestände gehen nach jüngster Viehzählung um 5 bis 7 % zurück.
In Belgien sind die Preise in der 21. KW 2022 weiter unverändert geblieben. Lebendangebot und Fleischabsatz gleichen sich weitgehend aus.
In den Niederlanden sind die Preise in der 21. KW ebenfalls auf dem reduzierten Vorwochenniveau unverändert geblieben.
Auch in Frankreich/Bretagne sind die Preise bei 1,698 €/kg unverändert geblieben. Die Schlachtzahlen erreichen nach den Feiertagen niedrige 374.000 Stück.
In Italien sind die Notierungen in der 21. KW 2022 nochmal etwas zurückgesetzt worden. Der Angebotsüberhang drückt auf eine schwache Nachfrage nach Verarbeitungsfleisch.
In Spanien sind die Preise in der 21. KW 2022 unverändert ausgefallen. Es wird nur noch an 4 Tagen geschlachtet. Der China-Export läßt weiter nach.
In den USA/IOWA haben sich die Preise auf 2,34 €/kg stabilisiert. Für die Sommermonate 2022 notieren die Terminkurse jedoch nur noch um die 2,25 €/kg Marke. Hohe Inflationsraten dämpfen trotz anlaufender Barbecuesaison den Fleischabsatz. Der immer noch hohe Dollarkurs verringert die Konkurrenzkraft im Exportgeschäft.
Brasilien: Die Erzeugerpreise sind im Durchschnitt trotz stärkeren REAL auf 1,33 €/kg zurück-gefallen. Gestiegene Lebenshaltungskosten bremsen die Nachfrage. In einigen Provinzen erhalten unabhängige Einzelbetriebe Nothilfekredite.
China: Die jüngsten Preise haben sich weiter auf 2,83 €/kg stabilisiert. Der Rückgang des Schweinebestandes und die Covid-bedingten Einschränkungen verringern das Angebot. Die Terminkurse an der Dalian-Börse werden im Sept.-2022 bereits wieder mit 3,54 €/kg gehandelt. Im 3. Quartal 2022 sollen endlich wieder Gewinne erzielt werden.
Fazit: Die weltweit zu beobachtende Verteuerung der Lebenshaltungskosten macht auch beim Fleischeinkauf nicht Halt. Die Grillsaison entwickelt nur eine begrenzte Nachfragewirkung. Hoffnungen richten sich auf ein anhaltend niedriges Lebendangebot. Es ist eine weitgehend ausgeglichene Entwicklung zwischen entspannten Lebendangebot und moderater Fleischnachfrage zu beobachten, eine Tendenz, die sich fortsetzen könnte. Gegenteiliges ist zurzeit nicht auszumachen
ZMP Live Expertenmeinung
Das reduzierte Lebendangebot ist für die inflationsbedingt gebremste Nachfrage voll ausreichend. Regional gibt es Überhänge; in anderen Gebieten ist der Markt weitgehend ausgeglichen. Unbefriedigend sind die zu dieser Jahreszeit üblichen Grillaktivitäten. Auch die Lockerungen in der Gastronomie haben nicht die Erwartungen erfüllt. Trotz der unbefriedigen Entwicklung werden grundlegende Verschlechterungen vorerst nicht erwartet.